Pulled Reschtles-Laugenweckle mit gscheitem Filderkrautslaw

Langsam mache mich mir Gedanken. Kann man wohl süchtig nach Blogevents sein?

Wahrscheinlich. Aber mal ehrlich, es macht mir solchen Spaß, nach bestimmten Vorgaben zu kochen, zu backen, zu schreiben und zu fotografieren. Und ich freu mich jedes Mal, wenn einem kreativen Blogger ein neues, spannendes Event einfällt. So auch hier:

Hurra! Tanja und Martin von Sakriköstlich laden zusammen mit Zorra von kochtopf.me zu einem neuen, wie ich finde, sehr spannenden Blogevent ein.

 

Die Herausforderung: Hochwertiges, selbstgemachtes Fastfood mit frischen Zutaten, die typisch für die jeweilige Region des einzelnen Bloggers sind.

Schaut mal rein, mit einem Klick auf die Grafik unten seht Ihr die Teilnehmer.

Blog-Event CXXIII - Homemade Fastfood (Einsendeschluss 15.9.2016)

Also gut, regional. Das wäre in meinem Fall dann Schwaben. Das Umland von Stuttgart, um genau zu sein.

Dann wollen wir mal auch gleich noch alle Schwaben-Klischees erfüllen: Es gibt Reschtle. Bei uns verkommt nix! :)

Aber mal echt, was gibt es Schöneres, als abends heim zu kommen, zu wissen, dass alles schon fast fertig ist, und einen maximal ein paar Handgriffe von einer kleinen Fressorgie auf dem Sofa trennen?

Also: Bratenreste vom Sonntag, Laugenweckle und dazu Kraut von den Fildern, und schwupp hab ich was auf dem Teller, was nicht nur super schmeckt, sondern mit dem ich mich auch mit absoluter Sicherheit bekleckern werde.

Schwaben...

Auf der Filderebene, nicht weit von meiner Heimatstadt, riecht man jetzt, Ende des Sommers, schon recht gut, was angepflanzt wird: Der leise Hauch des Todes liegt in der Luft. Es riecht nach Kraut! Krautfelder, so weit das Auge reicht. Und was für Kraut!

Ist  das da nicht eine richtige Schönheit?

Und Filderkraut hat einen entscheidenden Vorteil, was die hier verlangte Fastfood-Komponente angeht: Filderkraut ist sozusagen die zarteste Versuchung, seit es Kraut gibt. Hobeln und fertig! Jeder Krautsalat wird damit super fein, und mein Coleslaw...ach, versucht einfach selbst!

Hier aber erst einmal die Zutaten für zwei hungrige Couchpotatos:

4 Laugenbrötchen

ca. 400g Bratenreschtle, schon in Stückchen geschnitten, hier die Reste vom Schweinebraten vom Sonntag, meine einzige Möglichkeit, Pulled Pork nahe zu kommen. Mein Schweizer mag nämlich dieses Essen für Zahnlose (Zitat) nicht, ich schon....sogar sehr!

Saucen nach Wahl, hier Barbecue- und Knoblauchsauce

Tomaten, Salatblätter, Lauchzwiebeln, was auch immer Ihr gerne auf Eurem Burger mögt

Jetzt die Hauptsache, die Zutaten für den Coleslaw, Verzeihung, Filderkrautslaw:

1 kleiner Spitzkohl, am besten, allerallerbesten, Filderkraut

1 Zwiebel

2 Karotten

1 rote Spitzpaprika

2 EL Salatcreme

2 EL Naturjoghurt

8 EL Essig

2 EL Öl

granulierter Knoblauch

Salz

Pfeffer

Aromat und Maggi (Jaaa doch, ich sag doch, ich benutze das! Hallo, ich hab hier einen Schweizer!)

1 Prise Zucker

 

So soll es letztlich aussehen:

Den Krautkopf eventuell von den äusseren Blättern befreien und auf einem Krauthobel fein schneiden. Erst dann waschen, und dabei ein wenig kneten. Das reicht bei Filderkraut schon, um einen weichen Slaw zu haben.

Die Zwiebel in die Salatschüssel hobeln, salzen und mit ein wenig Zucker auch kurz kneten.

Salatcreme und Joghurt, Essig und die Gewürze zugeben und verrühren. Zuletzt das Öl ins Dressing geben, die Krautstreifen zugeben, die Paprikaschote in feine Ringe, die Karotten wenn möglich in Juliennes hobeln, und alles mit der Hand (Entschuldigung, Mama! Sie findet das eklig) vermischen.

Da Filderkraut so zart ist, muss der Krautsalat, sprich Filderkrautslaw, nicht einmal ziehen, sondern kann gleich gegessen werden. Bingo! Fastfood!

Jetzt kommt des Schwabens liebstes Brötchen zum Einsatz: Laugenweckle! Neben Brezeln ein Grundnahrungsmittel und in der Schulpause der Hit mit einem Schokokuss belegt! Hmmmm....könnt ich auch mal wieder essen....

Hier aber mal als Bun zum schnellen Schwaboburger:

Brötchen aufschneiden, mit Salat und üppig Bratenresten belegen, Saucen drauf, den Slaw gleich oben drauf, und genießen.

Ach ja: Und Sabberlätzchen nicht vergessen! ich weiß, wovon ich rede!

So liebe Tanja, lieber Martin, ich hoffe, Ihr habt Spaß an meinem regionalen, schnellen Rezept.

Super Event, vielen Dank dafür!

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Kommentare: 2
  • #1

    Sakrikoestlich (Dienstag, 23 August 2016 20:49)

    Hallo Simone,
    das sieht absolut lecker aus und trifft unser Thema genau auf den Punkt! Das Beste: du vereinst die Schwäbische Mentalität (Reschtle verwerta ond ja nix nauswerfa) und eine Spezialität aus deiner Region! Perfekter Mix :)
    Liebe Grüße,
    Tanja und Martin

  • #2

    Simone (Mittwoch, 24 August 2016 08:33)

    Hey, wie schön, dass es Euch gefällt! Ich hab mich damit übrigens tatsächlich postwendend bekleckert, aber es schmeckte trotzdem!
    Schwäbische Grüßle
    Simone