Dornröschenlebkuchen - Fail!

Vor gut einem Monat habe ich begonnen, diese Lebkuchen nach einem sehr alten Rezept vorzubereiten. Der Teig sollte lange kühl lagern und dann sollten sich wundervoll aromatische Lebkuchen daraus backen lassen. Soweit zum Plan. Wow, ging der Plan daneben!

Drei Reaktionen, nachdem ich den Teig heute früh aus dem Kühlschrank und seiner mumienartigen Verpackung geholt hatte. Wirklich so passiert, nichts dazu erfunden:

1. Beim Auspacken hatte ich fast Tränen in den Augen, weil der Teig sehr alkoholisch roch. 2. Mein Schweizer kam fragen, was das für ein Geruch sei...Subtext: Was stinkt hier so? 3. Nach dem Backen kam mein Bruder fragen, ob es bei mir Kässpätzle zu Mittag gebe....

Langer Rede kurzer Sinn: Trotz sorgfältigster Zubereitung, Verpackung und Lagerung war das mal aber so gar nix! Ich denke mal die Gewürzmischung hinüber....oder so.

Falls noch jemand sein Glück versuchen mag, hier nochmal das Rezept:

24. Oktober, zwei Monate bis Weihnachten und ich schreibe von Lebkuchenteig.

Ok, fragt einfach: Ist sie jetzt irre? Nö, oder vielleicht ein Bisschen...

Tatsächlich bin ich aber im Einzelhandel tätig, was heißt, je näher die Feiertage kommen, desto weniger Freizeit habe ich zur Verfügung. Natürlich habe ich mehrere Plätzchenrezepte geplant, deshalb kommt mir dieses Rezept hier sehr entgegen: Heute den Teig ansetzen, und im Advent dann nur noch backen und glasieren.

Und so erklärt sich auch, warum diese Lebkuchen Dornröschen heißen: Der Teig darf nämlich nach der Herstellung erst einmal ein paar Wochen gut verpackt im Kühlschrank schlafen. Angeblich entwickelt er erst so sein volles Aroma und die fertig gebackenen Lebkuchen sind nachher auch gleich essbar und weich. Nun ja, schauen wir mal!

Zutaten:

250g flüssiger Honig

250g brauner Zucker

150g zerlassene Butter

100g gemahlene Haselnüsse

400g Mehl Typ 550

1 TL Zimt

1 EL Lebkuchengewürz

1 EL Kakao

1 Ei

1 TL Pottasche

2 EL Kirschwasser

150g Puderzucker

Zitronensaft

Mandeln zum Verzieren

Die Herstellung ist auch denkbar einfach: Am mühsamsten ist es eigenltich, die Pottasche im Schnaps aufzulösen. Einfach geduldig rühren, das wird schon! Dann alle Zutaten ausser dem Puderzucker und den Mandeln zu einem Teig kneten, und gut in Klarsichtfolie verpackt für einige Woche in den Kühlschrank legen.

 

Den Teig am Backtag dann einige Stunden vor Verwendung aus dem Kühlschrank nehmen, dann noch einmal geschmeidig kneten und ausrollen. Rauten schneiden, oder auf Wunsch Motive ausstechen und bei 180° Umluft 9 Minuten backen.

Die Mandeln in wenig Wasser aufkochen, abschrecken und die Haut abschälen.

Die Lebkuchen etwas abkühlen lassen und mit dem mit Zitronensaft glatt gerührten Puderzucker glasieren. Mit den geschälten Mandelhälften verzieren. 

Nachtrag Ende November 2016: ...erst verzieren, dann immer wieder Leute probieren lassen, die alle auch nicht begeistert sind, und dann in eine große Blechdose packen, für den Fall, dass doch noch jemand vorbei kommen sollte, der die Dinger mag. ...was wahrscheinlich nicht der Fall sein wird.

So schade, aber ich fürchte, am 27. Dezember wandern die dann in die Tonne. Der Fehler ist mir mittlerweile auch aufgegangen: Statt wie sonst meine Gewürze selbst zu mischen, hatte ich eine Tüte fertig gekauftes Lebkuchengewürz, bei dem ich schon beim ersten Riechen dachte, das rieche komisch. Vielleicht versuche ich es 2017 nochmal...

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Kommentare: 1
  • #1

    Jessica (Sonntag, 26 November 2023 07:11)

    Puh, ich denke, das ist die Butter. Sie ist wahrscheinlich ranzig geworden. Butter oder Fett generell haben in klassischem Lebkuchen eigentlich nix verloren � würde also mal ein anderes Rezept versuchen, in dem sowas nicht drin ist.