Schwarzbierknorz, Bierdusche und ein Vögelchen

Heute war sowas von nicht mein Morgen...

Ich plane gerne. Sogar den Alltag. Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht, nur manchmal kommt mir etwas dazwischen. Wenn ich dann keinem die Schuld geben kann, ist das nicht gut. Gar.Nicht.Gut. Selbst habe ich selbstverständlich nie Schuld. Nie.

Plan für heute: Aufstehen, Zutaten kaufen, zur Arbeit gehen, in der Mittagspause den Brotteig ansetzen, noch fünfeinhalb Stündchen arbeiten, heim kommen, Schwarzbierknorz backen. Smooth. Läuft bei mir.              Nicht.

Um es vorweg zu nehmen: Ich finde gerade niemanden, dem ich den Schwarzen Peter zuschustern kann, deshalb: Das Brot hat Schuld!

Es ist lecker, aber heimtückisch!

 

Das Rezept stammt übrigens aus Knuspriger Südwesten, erschienen im Silberburg-Verlag und wurde von Gerlinde Heußer aus Heilbronn eingesandt. Frau Heußer, Ihr Rezept ist toll und das Brot schmeckt klasse! ....leider ist es böse und heimtückisch, und hat es auf mich abgesehen, aber da können Sie ja nichts dafür, dass Ihr Schwarzbierknorz die Weltherrschaft anstrebt.

 

 

Also, mein Tag begann mit dem besagten Einkauf, denn während ich eigentlich immer verschiedene Mehltypen, Hefe, usw. im Haus habe, ist Bier bei uns selten vertreten.

Nun ist bei uns Schwarzbier eher exotisch und sogar in meinem gut sortierten Supermarkt gibt es keine Einzelflaschen. Wohl aber Sixpacks in Pappumverpackung. Ganz oben im Regal. Ganz hinten. Und ich bin klein.

Langer Rede kurzer Sinn: Sixpack gegriffen, Pappgriff gerissen, Klirr, Biersee im Laden und mittendrin meine ehemals weißen Chucks. Und mein Hosenbein. Und ich. Weißes Shirt. Dann nicht mehr ganz so weiß, weil eben Schwarzbier. Ihr versteht?

 

Glücklicherweiße hab ich Ersatzklamotten an meiner Arbeitsstelle, also machte ich mich leicht bis mittelschwer bedröppelt auf zur Arbeit. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Uuuund, ich war ja nun doch etwas spät dran. Weshalb ich flotten Reifens durch die Stadt fuhr.

Wo ist das Vögelchen? Lächeln! Das Vögelchen saß in einem unauffälligen Auto am Strassenrand.

Und jetzt gibt es ein wunderschönes neues Foto von meinem Auto, mir, und meinem verschmodderten Shirt.

Ich hab nur Glück, dass der nette Polizist mich nicht raus gebeten hat, denn wenn der den Hauch von Eau de Köstritzer mitbekommen hätte, wäre ich wohl zum Alkoholtest marschiert.

 

 

Und deshalb hat das Brot Schuld. Eindeutig.

 

Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich hier unauffällig Bilder von der Entstehung des Brotes eingeschmuggelt.

 

Tatsache ist nämlich: Es geht ganz einfach und schmeckt leider saulecker. Das nehme ich ihm ein Bisschen übel.

 

 

Zutaten:

500g Weizenmehl Type 550

0,33l Schwarzbier

10g Salz

15g Hefe

 

Hier die Herstellung: Alle Zutaten gut mischen und in der Küchenmaschine 5 Minuten kneten lassen. Dann mit einem Tuch bedeckt mindestens 3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.

Danach den Teig halbieren und aus jeder Hälfte einen etwa 50cm langen Strang formen, wobei die Mitte etwas dicker bleiben darf. Die Enden der Stränge umeinander zwirbeln, dass zwei Knorze entstehen. Auf ein mit Backpapier bedecktes Blech geben und mit Mehl bestäubt weitere 45 Minuten gehen lassen.

Den Backofen auf 210° Umluft aufheizen und dabei eine feuerfeste Schale Wasser auf dem Ofenboden mit erhitzen. Mit Erreichen der Temperatur die Schale entfernen, das Backblech in die mittlere Leiste schieben und ca. 35 Minuten backen.

Eines der einfachsten und besten Brote, die ich je gebacken habe!

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Kommentare: 2
  • #1

    Conny Opp (Dienstag, 25 April 2017 16:31)

    Könnte man das auch mit Malzbier, also alkoholfrei backen?

  • #2

    Simone (Dienstag, 25 April 2017 22:40)

    Hallo Conny, ich habe es zwar noch nicht probiert, aber ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte. Wahrscheinlich wird es dadurch etwas süßlicher, als das Original, aber das mag ich eigentlich auch ganz gerne.
    Ich nehme an, dass der Großteil Alkohol eh heraus backen wird, aber sicher ist sicher.
    Liebe Grüße
    Simone