Fougasse zum 19. Synchronbacken

Wenn viele Menschen zur gleichen Zeit das gleiche Rezept backen, muß dabei noch lange nicht das gleiche Ergebnis heraus kommen!

 

Mit anderen Worten: Wir haben mal wieder synchron gebacken, hatten viel Spaß dabei und die eine oder andere hatte ein wenig mit dem etwas anderen Teig zu kämpfen. Diesmal stand Fougasse nach einem Rezept vom home baking blog aus Österreich auf dem Plan. Zum Originalrezept kommt Ihr hier: Klick!

Die formidablen Organisatorinnen, die mit ihrer tollen Vorarbeit und der Nachbereitung erst alles möglich machen: Sandra von From Snuggs Kitchen  und zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf  Vielen Dank, Ihr Lieben! Ich hatte, wie immer beim Synchronbacken, viel Spaß!

Und hier kommen die wackeren Mitstreiterinnen:

Spannend war es allein schon deshalb, weil als eines der Triebmittel selbst hergestelltes Hefewasser vorgegeben war. Davon, ich gebe es zu, hatte ich maximal in ein zwei Nebensätzen irgendwo schon einmal gelesen, hatte so gar keine Ahnung, was das denn ist, und damit war natürlich sofort klar: Juhuuu! Mach ich! Küchenabenteuer! Ich bin noch die Generation Yps-Heft, das wird ausprobiert!

Also, flott vier Tage vor Backtermin eine PET-Flasche ausgespült, 50g Biorosinen mit 15g Honig und 200ml lauwarmem Wasser gemischt, in die Plastikflasche gefüllt, diese verschlossen in die warme Küche gestellt und ab da täglich gefühlt 50mal geguckt, ob sich schon was tut. Irgendwie tat sich aber nix, ausser, dass die Rosinen dick und rund und madenartig aussahen und das Wasser verdächtig unappetitlich. Glücklicherweise hatte Dietmar Kappl, der Autor des urprünglichen Rezepts gewarnt, man solle die Flasche vorsichtig öffnen...

Für die Variante mit Hefewasser habe ich folgende Zutaten benötigt:

50g Biorosinen

200ml Wasser

15g Honig

Für den Vorteig:

150g Weizenmehl Typ 550

150g vom abgeschütteten Hefewasser

Für den Hauptteig:

300g Vorteig

350g Mehl Typ 550

210g Wasser

11g Salz

3g Frischhefe

 

Im Grundrezept (siehe Link oben) sind noch ein paar andere Varianten angegeben, sowie etwas mehr Wasser. Bei mir hat es mit diesen Zutaten ganz gut geklappt, also bleibe ich mal dabei. Erprobtes Rezept und so....

Mehl und Hefewasser (ohne Rosinen, durch ein feines Sieb geschüttet!) habe ich am Vortag glatt gerührt und  in der mit einem Deckel verschlossenen Schüssel in die Küche gestellt. Übrigens zum Thema, da hat sich beim Hefewasser nix getan: Ich habe nach Warnung die PET-Flasche vorsichtig, wie eine Sektflasche geöffnet und daran hatte ich auch gut getan. Das Zeug schäumte, versuchte fluchtartig die Flasche zu verlassen und roch sehr alkoholisch. Und die Triebkraft war augenscheinlich auch da, denn so, wie auf dem Bild, sah der Vorteig dann am Sonntagmorgen, dem eigentlich Backtag aus. 

Sonntag kam dann zum Vorteig das restliche Mehl, die Frischhefe und das lauwarme Wasser. Alles wurde gut verrührt und durfte 30 Minuten zur Autolyse stehen (noch ein neues Wort gelernt!). Nach der halben Stunde Standzeit habe ich das Salz unterrührt. Da der Teig mir eh schon recht flüssig erschien, habe ich das im Originalrezept angegebene Wasser einfach weg gelassen und den Teig so lange in der Küchenmaschine seine Runden drehen lassen, bis er sich von der Schüsselwand löste. (Mit etwas gutem Willen...ok, er war noch klebrig, aber ich hatte dann keine Lust mehr).

Dann kam der recht weiche Teigblobb in eine leicht eingeölte Schüssel und durfte, wieder mit einem Tuch bedeckt, so lange gehen, bis er sein Volumen in etwa verdoppelt hatte. Das dauerte ca. eine Stunde.

Danach habe ich (man lernt ja und denkt manchmal auch mit) mit geölten Händen den Teig in der Schüssel gefaltet und weitere 30 Minuten zugedeckt gehen lassen. Er klebte noch immer wie Hölle!

Das Schöne am Synchronbacken ist ja, dass sich die Teilnehmer permanent per Instagram und Facebook über die Fortschritte austauschen. Zumindest war ich also sicher, dass die anderen auch ein wenig mit dem Klebeteig kämpfen mußten.

Wunder über Wunder, nach der Ruhezeit und auf stark bemehlte Oberfläche gekippt, hatte ich plötzlich einen sehr fluffigen, gar nicht mehr so klebrigen Teig, den ich mit dem Schlesinger erst in drei gleich Teile teilen und diese dann mit bemehlten Händen noch einmal zu kompakten Teigpäckchen falten konnte. Der Teig war nun zwar noch immer sehr weich, aber er klebte nicht mehr. Mit etwas gutem Willen sieht man die Luftbubbles im Teig.

 

Nach einem weiteren Stündchen Standzeit wurde jedes Päckchen zu einem Fladen gedrückt, auf je ein Backpapier gezogen, und mit den Fougasse-typischen Einschnitten versehen. Es hieß, man solle vorsichtig vorgehen und die Porung nicht aus dem Teig drücken....was ich gelesen habe, nachdem ich mit dem Schlesinger die Einschnitte erst grob eingedrückt und dann den Fladen recht brachial auseinander gezogen hatte... aber, soviel darf ich schon mal verraten: Geschadet hat es nicht wirklich! Den Backofen habe ich übrigens, sehr brotuntypisch, auf Umluft vorgeheizt und zwar auf 250°C, dann mit meiner Blumenspritze satt ausgeschwadet und alle drei Bleche auf einmal in den Ofen geschoben. Da ich schonmal experimentierfreudig war, dachte ich, hopp oder top! Nach ca. 10 Minuten habe die Temperatur auf 200°C reduziert und die Bleche weitere 15 Minuten im Ofen gelassen. Hier das Ergebnis: Nicht schlecht, oder?

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Kommentare: 6
  • #1

    zorra vom kochtopf (Mittwoch, 09 August 2017 12:41)

    Perfekt geworden! Ich habe auch mit Umluft gebacken. Für mich zählen Fougasse zu Brötchen und die backe ich immer mit Umluft. ;-) Ansonsten ging es mir wie dir - Kampf mit dem Teig, nur bei mir hat der Teig gewonnen. Hat trotzdem Spass gemacht. Ich hoffe nächstes Mal bist du auch wieder dabei!

  • #2

    Simone (Mittwoch, 09 August 2017 13:50)

    Danke Zorra, ich fand es wie immer sehr spannend. Und klar bin ich gerne wieder dabei! Ausserdem kam wie immer was Leckeres raus. Das sucht Ihr beiden schon immer großartig aus!
    Grüße
    Simone

  • #3

    Ingrid (Mittwoch, 09 August 2017 16:18)

    Wow, die sind Klasse geworden! Ich fand das Rezept auch super und muss nur noch das nachmachen wie hier mit Hefewasser. Toll beschrieben bei Dir und tolles Foto!
    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    Ingrid

  • #4

    Simone (Mittwoch, 09 August 2017 17:15)

    Danke, Ingrid! Die Sache mit dem Hefewasser hat mich ehrlich gesagt mit am meisten gereizt. Das hatte so was von Küchenexperiment und da bin ich immer gerne dabei!
    Liebe Grüße
    Simone

  • #5

    Dagmar (Samstag, 12 August 2017 13:34)

    Hallo Simone, das Ergebnis kann sich sehen lassen..und dann auch noch mit Hefewasser, toll. Werde ich auf jeden Fall noch ausprobieren, bei mir hat es nur für die Sauerteigvariante gereicht.
    Lg Dagmar

  • #6

    Sandra (Samstag, 12 August 2017 20:05)

    Die schauen wirklich traumhaft aus!!! Schön, dass Du mit am Start warst und hoffentlich bis zur nächsten Runde :D