Mixed Pickles à la Oma Marie

Ich kann es nicht anders sagen, ich habe Spaß!

 

Dass ich für den Blog gerne Menschen heimsuche (ja, ich bin manchmal etwas lästig), die sich gerne mit Essen und dessen Zubereitung im weitesten Sinne beschäftigen, dürfte mittlerweile bekannt sein.

 

Seit geraumer Zeit treffe ich aber auch in meinem Berufsleben Menschen, die sich mit für mich so spannenden Themen wie Wursten, Brotbacken, Einkochen, Trocknen, Brauen, usw., beschäftigen. Bücher und Zeitschriften zum Thema boomen, alte Koch- und Vorratstechniken sind wieder in und ich schließe mich da gerne an: Heute gibt´s Mixed Pickles, die meine Oma schon ziemlich genau so machte. 

Wobei mir gerade auffällt, dass das ein wenig gelogen ist. Erstens war bei Oma gefühlt nie genug Blumenkohl drin, auf den wir Kinder seltsamerweise alle scharf waren. Den Anteil habe ich hier also etwas erhöht.

Und zweitens hab ich Doof zwar extra auf dem Markt grüne Bohnen gekauft, die aber dann völlig vergessen und vorhin wieder auf dem Küchentisch gefunden. Das wäre Oma auch im hohen Alter sicher nicht passiert.

 

So ergeben sich also für zwei 1-Liter-Gläser die folgenden Zutaten:

1/2 Blumenkohl

1 Gartengurke

3 Karotten

3 kleine rote Spitzpaprika

2 Zwiebeln

5 Knoblauchzehen

eigentlich eine Handvoll grüne Bohnen

Und ehe ich es vergesse:  Haltbarmachen ist erfreulicherweise bei vielen anderen Bloggern momentan auch Thema. Allen voran Britta von Brittas Kochbuch, die zusammen mit Zorra von 1xUmrühren aka Kochtopf zu einem tollen Blogevent eingeladen hat und Rezepte zu alten Vorratsmethoden sammelt.

 

Klickt mal hier, dann findet Ihr noch viel mehr Rezepte zum Thema!

Nur aber zurück in die Küche!

 

Für den Sud brauchen wir:

600ml Weißweinessig

400ml Wasser

1,5 TL Salz

120g Zucker

1/2 gelbe, fies scharfe Pepperoni

2 TL ganze Korianderkörner

1 TL ganze gelbe Senfkörner

1,5 TL ganze schwarze Pfefferkörner

 

Alle Zutaten für den Sud in einem großen Topf miteinander aufkochen und drei Minuten sprudelnd kochen. Dann vom Feuer nehmen und abkühlen lassen. Die Pepperoni waren ursprünglich übrigens als Gemüseeinlage gedacht, sind aber diesmal so feurig, dass ich nun nur ein kleines Stück für den Sud genutzt habe.

 

Mittlerweile das Gemüse waschen, putzen und in mundgerechte Happen schneiden. Die Größe bleibt Euch überlassen, ich hab´s ganz gerne ein wenig stückig, deshalb sind meine Gemüsehappen für sehr große Münder passend!

Jede Gemüsesorte, ausser der Gurke, einzeln (damit sich nix verfärbt) nacheinander blanchieren. Das dauert in der Regel jeweils zwischen zwei und vier Minuten.

Wer mag, kann die Gurke schälen und auch kurz in heißem Wasser ziehen lassen, ich mag sie roh und ungeschält lieber.

Nun erklärt sich auch, warum der Sud in einem großen Topf gekocht werden sollte: Die Gemüsestücke kommen dazu und dürfen im geschlossenen Topf mindestens 12 Stunden im Sud baden. Mein Gemüse badete über Nacht. Bei Gelegenheit umrühren!

Dann Gemüse durch ein Sieb abschütten und dabei den Sud in einem kleineren Topf auffangen und diesen noch einmal sprudelnd zum Kochen bringen.

Zwei 1-Litergläser gut waschen und Gläser, Deckel und Weckgummi (Twist-Off-Gläser gehen natürlich auch) mit kochendem Wasser ausspülen.

 

Gläser etwas abkühlen lassen, das Gemüse gleichmäßig verteilen und alles mit noch heißem Sud aufgießen. Das Gemüse soll möglichst bedeckt sein.

 Gläser sofort verschließen, abkühlen lassen und drei Tage durchziehen lassen. Das Gemüse hält sich so konserviert wohl einige Monate. Bei meiner Oma standen einige Gläser sogar immer, bis im kommenden Frühling wieder frisches Gemüse zu haben war. Meine zwei mickrigen Gläser werden allerdings sicher nicht mal das Wochenende überleben! Schon beim Fotografieren mußte ein halbes Glas dran glauben.

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Kommentare: 2
  • #1

    Britta (Freitag, 01 September 2017 12:38)

    Liebe Simone, genau diese eingelegten Gemüse waren immer ein Graus für mich. In der Familie mochte und machte die auch keiner, aber natürlich waren die auch nie selbst gemacht. Und DAS ist vermutlich schon das Problem bei dem ganzen.

    Wenn's von der Oma ist, kann es ja nur gut sein und deshalb werde ich wirklich mal ein Probegläschen machen. Liebe Grüße und Danke für das Rezept, Britta

  • #2

    Simone (Freitag, 01 September 2017 13:35)

    Hihi, mehr für mich! Im Ernst, ich hatte Mühe, das erste Glas nicht schon vor dem Fotografieren leer zu futtern. Wobei ich da durchaus auch wählerisch bin. Blumenkohl: Hurra! Karotten und Bohnen: Hui! Gurken: Geht. Paprika und Zwiebeln: ...naja. Entsprechend sehen die Gläser dann auch schnell aus. Ich popel mir raus, was ich mag und den Rest verteile ich großzügig an die Mit-Esser!