Bauer Becks - Wissen, woher´s kommt!

*enthält Werbung durch Verlinkung* Als ich vor einigen Tagen über ein Hühner-Kochbuch geschrieben habe, hatte ich es ja schon angedeutet: Ich würde Euch gerne zeigen, wie anständige Tierhaltung aussehen kann. 

 

Ja, wir sind omnivor. Bei Familie zimtkringel gibt es Fleisch, wir essen Fisch, Milchprodukte und Eier. Dabei gibt es aber Bedingungen: Es muß nicht jeden Tag sein. Qualität geht vor Quantität. Regionalität ist uns lieb und vor allem: Wir wollen gerne wissen, wo unser Essen her kommt und wie es gehalten wurde.

Nun leben wir auf dem Land. Sicher haben wir dadurch einen kleinen Vorteil. Unsere Kinder wissen für gewöhnlich noch, dass Kühe nicht lila sind und auch aus welchem Ende des Huhnes das Ei kommt. Erfreulicherweise gibt es bei uns die tollsten Hofläden, Märkte und Verkaufsstände. Und glücklicherweise auch noch, oder wieder, junge Familien, die das Abenteuer Landwirtschaft wagen: Hier die Familie Beck aus Oberboihingen

Hier seht Ihr Sabine und Gerhard Beck mit einem ihrer besten Mitarbeiter.

Witzigerweise kennen ich die beiden (Sabine und Gerhard, nicht den Hahn!) aus längst vergangenen gemeinsamen Dorfmusikzeiten, aber erst jetzt hat uns das gemeinsame Interesse an guten Nahrungsmitteln wieder zusammen geführt. Soll heißen, sie produzieren wunderbare Produkte, wir essen diese. Gerne. Sehr gerne. Die Becks waren so freundlich, Thomas und mich einen sonnigen Sonntagnachmittag lang durch ihren Betrieb zu führen.

Wer zwischen Oberboihingen und Reudern unterwegs ist, kommt fast nicht an den Hühnermobilen der Familie Beck vorbei. Seit 2017 wohnen dort die gefiederten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Becks. Und wer öfter daran vorbei kommt, wird feststellen, dass die Hühnerbungalows mal hier stehen, mal da. Denn, um den  Hühnern optimale Bedingungen zu verschaffen, ziehen sie jede Woche ein Stückchen weiter. Überhaupt haben die Hühner es in diesen mobilen Luxusställen mit Weidehaltung sehr komfortabel und können raus und im Gras scharren, wann immer sie wollen - vorausgesetzt die acht Hähne entscheiden nicht, dass irgendeine Gefahr durch Fuchs oder Raubvogel besteht.

Sie leben in Verbänden von jeweils 250 Tieren, können rennen, Sandbäder nehmen, sich sonnen, dösen.... Ihr versteht?

So schaut ein glückliches Hühnerleben aus.

 

Die Becks haben sich bewußt für diese Art der Haltung entschieden, obwohl eine solche Unterbringung deutlich teurer ist, als die konventionelle Stallhaltung. Auch der Arbeitsaufwand ist spürbar größer, denn hier wird noch jedes Ei einzeln von Hand aus dem Nest genommen. Die Becks bauen übrigens das Futter für ihre Tiere selbst an. Und ich wage mal zu behaupten: Die Eier - und glaubt mir, davon sind schon viele, viele in die zimtkringel´sche Küche gewandert - schmecken anders, als  konventionelle Supermarkteier.  Irgendwie ...eieriger? Ihr versteht? Oder Ihr geht einfach mal ein bis zehn probieren!

Ganz am Rande: Die Hühner haben deutlich mehr Platz, als es hier auf dem Bild scheint. Hier fanden sie nur gerade Thomas mit der Kamera besonders spannend, und sind ihm entgegen gerannt.

Hier seht Ihr weitere Mitarbeiter der Familie Beck. Die Schafe, eine Kreuzung aus Merino und der Fleischrasse Dorper, fallen ins Fachgebiet von Martin Beck, dem Bruder und Teilhaber von Gerhard.

Sie sind die vierbeinigen Landschaftspfleger der GeSa Beck GbR und sorgen für Ordnung zwischen den ca. 650 Streuobstbäumen auf den teils steilen Wiesen. 

Die Obstbäume sind biozertifiziert und unterliegen regelmäßigen Kontrollen. Ihr Ertrag wandert in die Saft- und Mostgewinnung.

Hey, schließlich leben wir hier im Schwäbischen Streuobstparadies!

Wie Ihr seht, wird bei den Becks der Erhalt der heimischen Streuobstlandschaft mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt sehr ernst genommen. Mit dem regelmäßigen Pflegeschnitt und durch Nachpflanzen von alten Apfelsorten tragen sie Sorge für den Erhalt dieser landestypischen Kulturform. Wußtet Ihr übrigens, dass Schafwolle als Dünger und Wasserspeicher in Euren Blumenbeeten und -töpfen ein absoluter Geheimtipp ist? Fragt mal bei den Becks nach!

Und weiter in der Mitarbeitervorstellung: Was hier majestätisch in der goldenen Oktobersonne angeschlendert kommt, ist der Stolz der Familie Beck: Egon, reinrassiger Herefordbulle und Papa der jüngsten Kälbchen auf den Weiden der Familie Beck. Übrigens kamen wir gerade dazu, als der allerjüngste Nachwuchs die ersten wackligen Schritte auf der Weide machte. Völlig überraschend und komplett natürlich kam während unseres Besuchs die nächste Generation Herefords zur Welt!

Herefordrinder sind für ihr Qualitätsfleisch und ihre hervorragenden Muttereigenschaften bekannt. Die Tiere sind sehr gutmütig, was Thomas zu minutenlangen Kraul- und Streicheleinlagen bei diesem Mordsbullen veranlasste. Aber, dass mir das jetzt keiner nachmachen geht! Eine Viehweide ist kein Streichelzoo. Vor allem dann nicht, wenn ein tonnenschwerer Bulle darauf grast, und sei der noch so brav und kuschelig!

 

Die Becks haben sich auf Mutterkuhhaltung und Fleischproduktion spezialisiert. Soll heißen, die Kälbchen bleiben bei ihren Müttern und leben zusammen in kleinen Herden auf den Weiden rund um Oberboihingen. Ausserdem gibt es eine kleine Ochsenherde. Und ja, irgendwann landen auch diese Tiere in der Pfanne. Keine Angst, Egon nicht! Er wird weiterhin für Nachwuchs sorgen. 

Aber: Wer Fleisch isst, muß sich bewußt sein, dass dieses nicht verpackt im Supermarkt wächst. Umso schöner zu wissen, dass die Tiere auf den Weiden der Becks ein glückliches und artgerechtes Leben führen.

Und damit kommen wir zur letzten Komponente der tierischen Belegschaft von Bauer Becks: Den Masthähnchen. Einer besonderen Fleischrasse, die zeitlebens auf dem Hof der Becks keinen engen Stall und keine Gitterkäfige kennt. Auch sie leben ein glückliches, wenn auch etwas kürzeres Hühnerleben in Weidehaltung und haben einen von der Familie Beck selbst gebauten mobilen Hühnerwagen als Unterkunft.

Sie sind mittlerweile bei den Kunden so begehrt, dass es richtige Wartelisten dafür gibt.

Überhaupt vertreiben die Becks 95 Prozent ihrer Produkte in Selbstvermarktung.

Es gibt einen Eierautomaten und Verkaufsstände. Fleisch darf gerne per Mail bestellt werden.

Mit einem Klick hier kommt Ihr übrigens zur Homepage von Bauer Becks und damit auch zur Kontaktmöglichkeit.

 

Wir bedanken uns herzlich bei der Familie Beck für den netten und informativen Nachmittag. Wir haben viel gelernt und sind richtig begeistert von Menschen, die mit so viel Freude und Engagement ihrer Berufung nachgehen. Ok, und Thomas ist ein wenig in Egon verliebt und hätte ihn fast mit heim genommen.

Denkt immer daran: Ihr entscheidet mit Eurem Kaufverhalten, welche Art von Tierhaltung Ihr unterstützt!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Franziska (Donnerstag, 11 Oktober 2018 00:45)

    Guten Morgen,

    vielen Dank für den schönen Artikel. Da kamen ein paar Erinnerungen hoch. Ich komme ursprünglich aus der Nachbarschaft Göppingen. Als wir noch dort lebten, gehörte der wöchentliche Besuch auf dem Bauernmarkt dazu. Wenn es zeitlich nicht zu kurzfristig war, bestellten meine Eltern Maishähnchen vor. Die Eier waren definitiv anders (und vor allem geschmacklich besser) als aus der Massenhaltung. Von der Ansicht, daß das Label "Bodenhaltung" schon mal gut für die Hühner sei, hat mich der Besuch bei einer Bekannten vor Jahren kuriert. Sie hat als Tierwirtin eine Hühnerfarm versorgt. Mal vom Gestank abgesehen, waren es auch zu viele Individuen in der Halle und duster war es auch. (Von wegen mal Tageslicht reinlassen? Never!)

    In den Egon hat sich hier noch jemand verschossen, was für ein hübsches Gesicht er hat! *.*

    Beste Grüße
    Franziska

  • #2

    Simone von zimtkringel (Donnerstag, 11 Oktober 2018 06:54)

    Guten Morgen Franziska, ja, der Egon ist ein Herzensbrecher! ...allerdings muß ich gestehen, dass ich ein Schisser bin und mich nicht getraut habe, ihn zu Streicheln!
    Und ja, man merkt es den Eiern deutlich an, wie die Hühner gehalten werden.
    Die Becks sind Bauern aus Leidenschaft, aber auch mit gesundem Menschenverstand. Tierwohl ist eine Komponente, die ihren Tagesablauf bestimmt und dafür nehmen sie zusätzlich zu ihren Vollzeitjobs noch viele Stunden Mehrabeit auf sich. Allein schon dafür haben sie meine Bewunderung.
    Liebe Grüße und herzlichen Dank für deine Gedanken zum Artikel!
    Simone