Grünkernsuppe

Bah, Gartenarbeit. Wie ich sie liebe! Nicht.

 

Gartenarbeit überlasse ich das Jahr über komplett Thomas.

Draussen Sitzen geht. Auf einem gepolsteren Sessel. So mit Gläschen und Kerzchen und so. Das man mir reicht. Gerne habe ich dann auch eine Gabel in der Hand, und sitze malerisch da, gewärmt vom Grill, auf dem jemand anderes ein nettes Steak für mich brutzelt.

Das bringt es dann aber mit sich, dass mindestens zweimal im Jahr Gartenarbeit ansteht, der ich mich fairerweise nicht ganz entziehen kann. Einmal im Frühjahr, wenn alles raus geräumt wird, und eben einmal jetzt, im Herbst.

 

Lange Vorrede: Es ist kalt, es ist nass, es ist draussen.

 

Ich brauche eine warme Suppe zum Trost! Idealerweise eine schön herzhafte, wie zum Beispiel diese herrliche Grünkernsuppe.

Als eine Freundin das Grünkernrezept ihrer Großmutter erwähnte, mußte ich erst einmal kurz nachschlagen, was das überhaupt ist.

 

Ok, es handelt sich um das unreif geerntete Korn des Dinkels, das dann gedarrt, soll heißen, traditionell über Buchenholzfeuer, oder modern in Heißluftanlagen, getrocknet wird.

Nun nutze ich Dinkelmehl so häufig, war mir aber nicht im Klaren, dass die damals ungeliebten Grünkernbratlinge aus der Mensa aus dem selben Korn bestehen, wie meine geliebten Schwäbischen Seelen!

Und vor allem wußte ich nicht, dass sich so eine leckere Suppe daraus herstellen läßt. Die gibt es vielen regionalen Varianten, mal mit Grünkernmehl, mal, wie hier, mit Grünkernschrot. Möglicherweise ist sie keine Fotoschönheit, aber dafür so lecker!

Zu meinem Erstaunen habe ich also zig Suppenversionen in alten Büchern und online gefunden. Letztlich habe ich daraus meine ganz eigene Version gebraut:

 

für einen großen Topf braucht man

2 Zwiebeln

1 Knoblauchzehe

3 Karotten

1 großes Stück Knollensellerie

1 Stück Lauch

1 kleine Zucchini (weil sie weg mußte)

75g Grünkernschrot

1 EL Butter

1 EL Öl

1,5l Fleischbrühe (für die vegetarische Version kräftige Gemüsebrühe)

200g Schmand

1 Ei

Petersilie

Salz und Pfeffer

  • Gemüse in sehr kleine Würfel, bzw. den Lauch in feine Ringe schneiden
  • Butter mit Öl in einem großen Topf erhitzen
  • Gemüse darin anrösten
  • Grünkern dazu geben und unter Rühren einige Minuten mit Farbe nehmen lassen
  • mit Brühe aufgießen
  • kurz aufkochen 
  • mit geschlossenem Deckel bei schwacher Hitze zehn Minuten köcheln
  • Ei mit Schmand glatt rühren
  • Petersilie fein schneiden
  • Suppe vom Herd nehmen
  • Eiermischung zügig unter die Suppe rühren
  • abschmecken und eventuell nachwürzen
  • mit Petersilie bestreut servieren

Boah, ist die gut! Sehr mild, gemüsig, wärmend und sättigend. Nun kann ich ja mit neuer Kraft Pflanzkübel rein tragen und Gartenmöbel verstauen. So eine unglaubliche Freude. Nicht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Franziska (Sonntag, 25 November 2018 16:35)

    Hallo, Simone.

    Sieh es doch so: Wenn du jetzt beim Tragen von Kübeln und Gartenmöbeln hilfst, erübrigt sich ein Fitneßcenter (oder die Rehagymnastik).
    Dein Rezept ist mal wieder total lecker, da möchte man dir direkt einen Teller rüberreichen!

    Einen angenehmen Sonntag,
    Franziska