Leberspätzle

Soulfood aus Schwaben: Leberspätzle, die andere Art der Spätzle

So liebe Menschen, heute bin ich auf einer Mission, die da lautet:

Ich zeige, dass Leber echt was Feines ist!

 

Ja, ich weiß, zwei Drittel der Leser machen jetzt ein leises Würgegeräusch. Is klar...

 

Da heute aber mal wieder das allmonatliche Blogevent All you need is... ansteht, noch dazu mit dem Thema  Heimatküche, ist das die Gelegenheit, endlich mal wieder Leberspätzle auf den Tisch zu bringen. 

Ja richtig, ich komme aus Schwaben, Sherlock. Was hat mich verraten? Die Spätzle, oder die ganzen schwäbischen Beiträge unter der Rubrik Regionales?

Jedenfalls sind Spätzle was Gutes und durchaus in Variationen zu haben.

Bei uns gilt Groß dank Spätzla ond Soß!

Hier in zimtkringel-Hausen gibt es das Nationalgericht mal als "normale" Eierspätzle, mal als Spinatspätzle, als Nussspätzle und ja, ich bin die einzige in der Familie, die eben auch die Leberspätzle liebt.

 

Richtig hübsch sind die grauen Dinger natürlich nicht. Aber gut. Finde ich. Ach, seht selbst!

Ich zeige heute übrigens die angebratene, sprich geschmälzte Variante, wobei Leberspätzle auch als Suppeneinlage beliebt sind. Hier im Haus in erster Linie bei mir. Boah, wahrscheinlich wurde ich bei der Geburt vertauscht.

Immerhin kommt heute der Klassiker der schwäbischen Küchenschublade zu Ehren: Die Spätzlespresse, Patent von 1939, auch Spätzles-Schwob oder Spatzendrugger genannt. Früher gerne und oft Teil der Mitgift der gutbürgerlichen schwäbischen Tochter. Ich mußte sie heute von meiner Mutter leihen. Was sagt das nun über mich aus?

 

Zutaten für 2 Personen:

250g Rinderleber

2 Eier

250 g Weizenmehl

nach Bedarf etwas Mineralwasser

1 EL Majoran, gerebelt

je 1 kräftige Prise Salz und Pfeffer

Wasser und Salz zum Kochen

2 EL Butter zum Anbraten

2 Zwiebeln

je ein paar Stengel Petersilie und Schnittlauch

  • Leber parieren, dann in Stücke schneiden und schließlich pürieren
  • Eier unter die Leber rühren
  • mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen
  • dann das Mehl unterrühren
  • gewollt ist ein nicht zu fester Spätzleteig, der zäh reißt, wenn man ihn vom Löffel tropfen läßt, bei Bedarf also ein paar Schluck Mineralwasser unterrühren
  • Wasser mit recht viel Salz zum Kochen bringen, dann die Hitze etwas reduzieren
  • Zwiebeln in feine Ringe schneiden
  • eine große Schüssel mit kaltem Wasser bereit stellen
  • Teig durch die Spätzlepresse portionsweise ins siedende Wasser drücken
  • wenn die Spätzle hoch steigen, noch etwa 2 Minuten eine Ehrenrunde drehen lassen und dann mit einem großen Schaumlöffel abfischen und ins kalte Wasser geben
  • fortfahren, bis der gesamte Teig verarbeitet ist, dann Spätzle abseien
  • schon während des Spätzlekochens in einer großen Pfanne die Butter heiß werden lassen und die Zwiebeln darin erst sanft garen, dann anbräunen und salzen
  • Zwiebeln auf einem Teller beiseite stellen
  • gut abgetropfte Leberspatzen zur restlichen Butter geben und darin von allen Seiten gut anbraten
  • Kräuter hacken
  • die gebratenen Zwiebeln und Kräuter auf die Leberspätzle geben
  • Salat dazu servieren, die bäh-rufende Familie ignorieren und genießen!

So, und während wir, ok ich - der Rest der Family steht irgendwie noch immer nicht auf Leber - also während ich lustig Leberspätzle gable, schaun wir doch mal, was die anderen Teilnehmer aus ihrer Heimat auftischen.

 

Wie es scheint, sind wir nicht nur bundeslandübergreifend, sondern fast schon international.

 

Klickt Euch durch!

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Kommentare: 22
  • #1

    Patrick Rosenthal (Sonntag, 14 April 2019 09:24)

    Leber habe ich noch nie gegessen, aber dein Gericht sieht großartig aus

  • #2

    Martina (Sonntag, 14 April 2019 09:35)

    Leberspätzle kannte ich bislang nicht - aber ich würde sie glatt mal probieren! Danke dir fürs Teilen!
    Liebste Grüße von Martina

  • #3

    Franziska (Sonntag, 14 April 2019 10:22)

    *wieder einmal mit Tellerchen und Löffelchen neben dir stehe*große Shreg-Kater-Augen mache* Dank Mutsch, war Gänseleber in diesem Fall, nie ein Thema. Mein Vater stellte jedesmal greinend-polternd-kreischend - such es dir aus - fest, aus DIESEM Topf würde er nie wieder etwas essen! (Wie gut, das es schon in den 80ern Spülmaschinen gab. Bei 65 Grad bleibt nix mehr übrig! Und ich lach much schief! Bis heute.) Außerdem aß Mama paniertes Rinderhirn. Omi (also Mamas Mama) bestellte dies jede Woche beim Fauser. Vielleicht kennst du den Metzger sogar, weil GP-Landkreis von dir ja nicht weit weg ist, und Hattenhofen ohnehin nicht. Da das Gleiche: KREISCH! Warum?? Ich habe mit Mutsch in den 80ern ein mal die Woche zwar nicht ihr ausgebackenes Hirn gegessen, dafür Gänseleber scharf durchgebraten, mit Salz bestreut und einem Kanten Graubrot dazu. Labberig will ich die auch nicht haben, erwische mich aber heute noch hier in Bonn, wie die Nase lang wird, wenn mal wieder Gänseeier (lecker!) oder Gänseleber im Angebot sind!
    Wegen meinem Irish Setter-Liebling gab es nach seinen 2 Lebensmittelvergiftungen (dank an Shappi! FU!) neben Pansen auch Hühnerherzen. Rate mal den Kommentar beider Eltern dazu!




    KREISCH!!!


    *Balkontüre auf und Eltern einimpfen, das sie erst nach 5 Stunden heimkommen sollen, bis alles verflüchtigt ist*muß man nicht verstehen, ich versteh es bis heute nicht*
    Saure Kutteln brauch ich jetzt auch nicht, trete sie sogar liebendgern an meine Hundefreunde ab - oder eine Herzenskatze.

    *mit Teller in den Pfoten anhimmel*

    Lachend liebe Grüße (hier hat es eute früh geschneit, endlich mal wieder April, das ist in Bonn echt ne Seltenheit!)

    Deine fleißig-hungrige Franziska

  • #4

    Daniela Wick (Sonntag, 14 April 2019 11:11)

    Leberspätzle, die kenne ich auch und habe sie immer wieder gern gegessen. Da kommen alte Erinnerungen auf. Liebe Grüße Dani

  • #5

    Ulrike (Sonntag, 14 April 2019 11:29)

    Auf jeden Fall Team Leber, aber ich kann keine Spätzle vernünftig schaben ;-) Auch wenn die die im ersten Moment nicht so schön aussehen, das schmeckt bestimmt total lecker.

  • #6

    Susan (Sonntag, 14 April 2019 12:24)

    Liebe Simone,

    die Kombination finde ich mega und wird definitiv nach gekocht.

    herzliche Grüße

    Susan

  • #7

    Sylvia von Brotwein (Sonntag, 14 April 2019 13:07)

    Die schauen gut aus! In Restaurants mag ich sie meist nicht probieren, aber mit diesem Rezept kann ich mir vorstellen sie doch einmal selbst zu machen. Denn eigentlich mag isch sie gerne und mit geschmolzenen Zwiebeln wie hier schmecken sie bestimmt sehr gut. Lieben Gruß Sylvia

  • #8

    Gabi (Sonntag, 14 April 2019 13:47)

    Sorry, gehöre auch zur Spezies der Leberhasser ;-) Aber deine Fotos sehen trotzdem sehr appetitlich aus...

  • #9

    Ina (Sonntag, 14 April 2019 14:28)

    Hallo Simone,

    ich bin zwar kein großer Leberfan aber gerade mit den braunen Zwiebeln sehen deine Spätzle einfach zu verführerisch aus. Lecker!

    Lieben Gruß aus Kanada
    Ina

  • #10

    Tina von Küchenmomente (Sonntag, 14 April 2019 15:38)

    Hey Simone,
    unser "Wiedersehen" hat ja nicht lange auf sich warten lassen ;-) . Ich gebe es zu, ich habe Spätzle noch nie nich selber gemacht, aber ich bin ja auch keine Schwäbin, vielleicht trägt das zur Entschuldigung bei. Essen tue ich sie allerdings gerne in allen Arten und Ausführungen. Und wenn du noch eine Gabel da hast, helfe ich dir gerne bei deinen Leberspätzle - ich bin nämlich ein echter Leberfan (also wenn sie gut gemacht ist natürlich)...
    So, dann sehen wir uns wahrscheinlich in Südafrika wieder.
    Liebe Grüße
    Tina

  • #11

    Tanja Foodistas (Sonntag, 14 April 2019 16:39)

    Ich traue mich leider nie wirklich an Leber, aber bei deinem Rezept werde ich irgendwie neugierig.
    Liebsten Gruß
    Tanja

  • #12

    Volker (Sonntag, 14 April 2019)

    Ich kann kaum glauben das es jemand geben kann, der diese tollen Spätzle nicht mag.

    Schönes Rezept!

    LG Volker

  • #13

    Marie-Louise (Sonntag, 14 April 2019 17:30)

    Huhu!
    Ich persönlich mag ja sowohl Leber als auch die meisten anderen Innereien sehr gerne! Deine Leberspätzle sind was neues für mich, aber ich würde es sofort probieren! : )
    Liebe Grüße!
    Marie-Louise

  • #14

    Simone von zimtkringel (Sonntag, 14 April 2019 17:54)

    Jaaa, ich dachte mir schon fast, dass sich hier die Geister heftig scheiden würden! Aber ich freu mich ungemein erstens über Eure Besuche hier und zweitens, dass so manch eine(r) die Leber doch tatsächlich in Betracht zieht. Hey, und wenn nicht, dann isses auch nicht schlimm! Gott sei Dank sind die Geschmäcker verschieden! Mich kann man zum Beispiel mit Papaya einmal um den Erdball jagen. Im Galopp!
    Grüßle
    Simone

  • #15

    Julia von Naschen mit der Erdbeerqueen (Sonntag, 14 April 2019 21:39)

    Selbst gemachte Spätzle sind einfach was feines! Da ich sie nicht schaben kann, warte ich immernoch sehnsüchtig darauf, dass ich die alte Spätzlespress von meiner Oma vererbt bekomme, die ist sogar Pink! Leberspätzle klingt interessant und ich wäre nicht abgeneigt sie zu probieren :D Mein Papa würde bestimmt auch nicht nein sagen, der isst Leber sehr gern. Super Rezept von dir :)
    Liebe Grüße nach Schwaben

  • #16

    Steph (Montag, 15 April 2019 09:54)

    Ich gebe zu, mit Leber kann man mich im Nu vor die Tore der Stadt scheuchen. Deinen Spätzle würde ich aber tatsächlich eine Chance geben, die sehen angebraten nämlich richtig lecker aus!

  • #17

    Stephie (Montag, 15 April 2019 11:09)

    Ich gebe ja zu, ich nähere mich erst langsam der Leber wieder an. Irgendwas muss in meiner Kindheit falsch gelaufen sein- da mochte ich sie nämlich erst. Was ich noch nicht so runter kriege, ist Leber am Stück. Und da kommen jetzt Deine Spätzle ins Spiel: ich denke so und genau SO werde ich sie mal probieren. Schwiegermama hat auch eine Spätzlepresse im Keller- wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist !?
    Ich werde berichten...
    Ganz lieben Gruß
    Stephie

  • #18

    Ye Olde Kitchen (Mittwoch, 17 April 2019 15:13)

    Ich mag ja lieber die Spinat- oder Nussvariante. Trotzdem sehen die Leberspätzle köstlich aus.
    Liebe Grüße
    Eva

  • #19

    caroline@linalsbackhimmel.de (Samstag, 20 April 2019 16:43)

    Ich kannt eLeberspätzle bis jetzt nur als Suppeneinlage, interessant, dass das auch anders geht ;)
    Liebe Grüße
    Caroline

  • #20

    Sylvia von Brotwein (Dienstag, 30 März 2021 21:33)

    Lieben Simone,
    das Rezept ist einfach spitze! Ich habe die Gelegenheit genutzt und sie im Rahmen von #kochmeinrezept nachgekocht. Relativ spontan und somit einfach schnell vom Brett geschabt. :-) Und weil es so viel war, gleich mehrere Tage von gegessen - so wie hier gebraten mit Zwiebeln und Beilagensalat, wie auch als Suppe mit selbstgekochter Rinderbrühe. Ganz ganz feine schwäbische Küche!
    Lieben Gruß Sylvia

  • #21

    Petra aka Cascabel (Mittwoch, 08 September 2021 14:02)

    Liebe Simone, deine Leberspätzle habe ich mir für die 7. Runde von Koch mein Rezept ausgeguckt. Danke für den Anstubser, sie haben uns prima geschmeckt!

  • #22

    Simone von zimtkringel (Mittwoch, 08 September 2021 20:50)

    Liebe Petra, ich freu mich! Bei meinem Schweizer kommt Leber ja so gar nicht gut an, sonst würde es die Leberspätzle bei uns viel häufiger geben.
    Liebe Grüße
    Simone