Butterhuhn Delhi Style

Butter Chicken aus dem Backofen

So alle paar Wochen überkommt mich das unglaubliche Verlangen, meinen ziemlich voll gestopften Gewürzeschrank zu durchforsten und aus den gefühlt hundert Töpfchen, Gläschen und Fläschchen etwas lustiges zu zaubern.

 

Spätestens, wenn mir das erste Gewürzdöschen auf den nackten Zeh geknallt ist und sich der bunte Inhalt malerisch über die halbe Kücheneinrichtung verstäubt hat, läßt es wieder nach, aber dann hab ich das Zeug schon ausgeräumt und dann wird auch was draus gebastelt! Punktum!

 

Oft genug lande ich dann irgendwo in der indischen Geschmackswelt.

 

Zum einen, weil ich dazu eine Menge an Literatur besitze und zum anderen, weil ich mich da austoben kann, ohne dass der Herr zimtkringel allzu tief seufzen muss. Indisches Essen mögen wir nämlich alle.

Heute gibt es einen Klassiker der indischen Küche: Murgh Makhani, in indischen Restaurants besser unter dem Begriff Butter Chicken, indisches Butterhuhn bekannt. Zu Butterhuhn kursieren im Netz unglaublich viele Rezepte. Unter anderem ist es ideal für die Zubereitung im Slow Cooker. Ein großartiges Rezept dazu findet man bei Gabi von Langsam kocht besser. Heute habe ich mich aber für eine Zubereitung im Backofen und auf dem Herd entschieden, die auch mal kurz entschlossen indisches Essen auf den Tisch bringt:

Fleisch und Marinade:

600g Hühnerbrust

3 EL griechischer Joghurt

2 große Knoblauchzehen

2 cm frischer Ingwer

1 EL Öl

Saft von 1 Zitrone

3 Tropfen Chilisauce

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1,5 TL Salz

0,5 TL Garam Masala

0,5 TL Kurkuma gemahlen

Sauce:

700ml Tomatenpassata

1 cm frischer Ingwer

1 große Knoblauchzehe

1 große Zwiebel

1 EL Öl

4 Kardamomkapseln

2 Nelken

1 Lorbeerblatt

3 Tropfen Chilisauce

80 g Butter

75 ml Sahne

Salz

1 EL Zucker

1 EL Garam Masala

 

Topping:

3 EL Ghee oder Butter

2 TL schwarze indische Senfsaat

8 getrocknete Curryblätter

 

 

 


Meine Gewürze kommen fast alle von einem kleinen indischen Laden nur ein paar Dörfer weiter.

Falls Ihr die Gelegenheit habt, schaut mal bei indischen, syrischen oder türkischen Läden ins Gewürzregal. Es lohnt sich! Und wo Ihr gerade dabei seid: Asiatische Läden bieten auch ganz wunderbare Geschmackswelten! Kein Wunder, dass in meinem Gewürzschrank immer latente Lawinengefahr besteht.

Garam Masala mische ich übrigens gerne selbst: Klick!

Das Fleisch mariniere ich gerne am Vortag oder am Morgen, dann kann es auch mal einen Tag länger im Kühlschrank liegen.

  • Ingwer reiben, Knoblauchzehen pressen
  • Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden
  • alle Zutaten für die Marinade gut mischen, Fleisch dazu geben und alles in eine Ziplocktüte oder verschließbare Schüssel füllen und über Nacht oder bis zu 36 Stunden in den Kühlschrank legen

Am Kochtag:

  • Zwiebeln würfeln, Knoblauch und Ingwer reiben
  • Zwiebel im Öl bei geringer Hitze ca. 5 Minuten weich braten, aber nicht dunkel werden lassen
  • Knoblauch zugeben und kurz mitbraten, aber nicht dunkel werden lassen
  • Passata angießen, Kardamom, Lorbeerblatt und Nelken dazu geben und alles bei geringer Hitze etwa 10 Minuten leicht blubbern lassen
  • Backofen auf 220° Umluft vorheizen
  • Fleischstücke samt Marinade auf ein Blech geben und 10 Minuten im Backofen rösten, dann umdrehen und weitere 5 Minuten bräunen - da Fleisch muss nicht durch sein, wir grillen es hier nur an, weil die meisten Menschen keinen Tandooriofen daheim haben werden (zu meinem großen Bedauern hab ich auch keinen)

Jetzt kommt der echt kniffligste Teil an der ganzen Sache:

  • Lorbeerblatt, Nelken und Kardamomkapseln müssen aus der Sauce gefischt werden
  • Fleisch plus den ausgetretenen Fleischsaft zur Sauce geben
  • Zucker, Garam Masala und Salz einrühren und vorsichtig mit der Chilisauce abschmecken
  • Butter in kleinen Portionen in die Sauce rühren, 3/4 der Sahne zugeben
  • fürs Topping Butter erhitzen und Senfsaat zugeben und sautieren, bis die Saat zu knistern beginnt
  • zu Servieren mit der restlichen Sahne toppen und die Senfbutter darüber träufeln

 

Bei uns gibt es meist Reis oder Naanbrot dazu und alle sind glücklich!

 

Übrigens ist das mal wieder ein Beitrag aus der Serie "Frau zimtkringel kocht, baut ein Setting auf, arrangiert alles schön und fotografiert dann, um nachher zu merken, dass keine Speicherkarte in der Kamera eingelegt war".

Jo, und so kommt es dann halt zu Fotos wie diesen, wo man der Family die halb leer gegessenen Teller unter der Nase weg zieht und schnell noch auf den Auslöser drückt... Aber gut war´s!

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Kommentare: 1
  • #1

    Katja (Samstag, 29 Mai 2021 20:43)

    Oh, sieht das lecker aus.