Gulasch vom Rind

Rindergulasch oder eher Paprikás

Heute serviere ich Euch waschechten Etikettenschwindel.

Also nicht, dass in meinem Gulasch kein Rind wäre.

Im Gegenteil, hier blubbert sogar richtig feines schwäbisches Bio-Rind im Topf.

Es ist nur kein Gulasch. Zumindest nicht im ursprünglichen Sinn.

Im Ursprungsland Ungarn bezeichnet Gulyás nämlich eine Suppe, während das, was in allen anderen Ländern Gulasch, Gulyás oder Goulash heißt, in Ungarn Pörkölt bzw. Paprikás genannt wird.

Kompliziert? Nö, eigentlich nicht. Wir nennen es einfach weiter Gulasch, oder besser, nennen wir es schlicht lecker.

Achtung, Gulasch ist nun wirklich keine schnelle Küche, es sei denn, man möchte seine Kaumuskulatur gründlich trainieren. Gulasch darf gerne mal drei Stunden oder länger vor sich hin blubbern, denn richtig gut ist es erst, wenn das Fleisch fast schon mürbe ist. Dabei ist es nicht sonderlich arbeitsintensiv, denn einmal rundum angebraten wandern Fleisch und Zwiebeln samt Würzsauce einfach im Gusseisentopf in den Backofen.

Für drei bis vier Hungrige:

1 kg Rindergulasch

3 mittlere Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

2 EL Schmalz oder Öl

70g Tomatenmark

400g Tomaten aus der Dose

1 EL geräuchertes, scharfes Paprikapulver

1 TL grob gemörserter Pfeffer

Salz und gemahlener Pfeffer

200ml Weißwein

500ml Rinderfond

3 rote Paprika

glatte Petersilie

150g Sauerrahm

als Beilage heute mal Tagliatelle


  • Fleischstücke im sehr heißen Fett in zwei bis drei Portionen von allen Seiten gut anbraten
  • sehr gut salzen und pfeffern
  • Zwiebel in Ringe, Knoblauch in feine Würfel schneiden
  • Fleisch aus dem Topf nehmen
  • Hitze etwas reduzieren und die Zwiebeln unter Rühren anbraten, bis sie fast gar sind
  • Backofen auf 160° Umluft vorheizen
  • Knoblauch zufügen und ca. 1 Minuten mitbraten
  • Tomatenmark zufügen und mit braten
  • Paprikapulver und groben Pfeffer zufügen und kurz anbraten
  • Weißwein und Dosentomaten zufügen
  • Rinderfond und Fleisch einrühren, zum Kochen bringen
  • mit Deckel schließen und Topf auf den Rost in die Mitte des Backofens schieben
  • 90 Minuten garen
  • Paprika von Stiel und Kernen befreien und in nicht zu kleine Stücke schneiden
  • zum Ragout hinzufügen und eine weitere Stunde, je nach Fleischkonsistenz auch länger im Backofen mit geschlossenem Deckel schmoren
  • sollte die Sauce noch zu dünn sein, ruhig noch eine halbe Stunde bei geöffnetem Deckel anhängen
  • noch einmal abschmecken
  • zum Servieren mit Blättchen von glatter Petersilie und Sauerrahm toppen

Sodele, das war jetzt echt gut. Das Gulasch darf gerne ein klitzekleinwenig nachbrennen, dann isses richtig! Übrigens soll es aufgewärmt ja noch besser schmecken. Eine Behauptung, die uns leider auf ewig verborgen bleiben wird. Quasi unbelegbar, da Topf leer.

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