The Queen of Puddings

The Queen of Puddings - gebackener Biskuitpudding mit einer Himbeerschicht und Baiserkrönchen

Wenn wir hier in Deutschland von Pudding sprechen, kommt den meisten wohl Vanillepudding oder maximal noch Schokopudding, der einem wabbeligen, köstlichen Gugelhupf ähnelt, in den Sinn.

 

Das ist hier wahrschein vor allem der Werbung geschuldet, allen voran die der Firma Oetker, die immerhin schon im Jahr 1894 das erste  gebrauchsfertige Puddingpulver auf den Markt brachte und seither zumindest puddingtechnisch die Werbe- und nicht zuletzt Küchenlandschaft prägt.

 

Gut, die jüngeren unter uns denken bei Pudding mittlerweile wohl eher an Becher aus dem Kühlregal. 

Allen gemein ist wohl, dass man in Deutschland bei Pudding an festgewordene, süße Creme denkt. Küchentechnisch ist ein Pudding eine mit Stärke angedickte Süßspeise, fachsprachlich Flammeri genannt.The Queen of Puddings - gebackener Biskuitpudding mit einer Himbeerschicht und Baiserkrönchen

 

In Großbritannien schaut das etwas anders aus. Ursprünglich wurden viele Gerichte, die gedämpft oder im kochenden Wasserbad zubereitet wurden, Pudding genannt.

So zählt auch der berüchtigte Haggis aus Schafsinnereien traditionell zu den Puddings, ebenso, wie der sehr nahrhafte Christmas Pudding aus einer Meeeeenge getrockneter Früchte und einem ordentlichen Schuß Brandy.

Zu meiner großen Irritation bekam ich in beim Schüleraustausch in London vor murmelmurmel Jahren zum Frühstück Black Pudding serviert, der sich als gebratene Blutwurst entpuppte, die sich in dicken Scheiben neben Baked Beans, gebratenen Pilzen und einem Hering auf dem Teller tummelte. Eben ein traditional full breakfast, das an sich lecker ist, eventuell aber auch ein wenig zum Ruf der englischen Küche beigetragen haben dürfte.

Wie dem auch sei, wenn man heute in England von Pudding spricht, ist umgangssprachlich alles gemeint, was bei uns wohl als süßer Nachtisch bezeichnet werden würde. Dazu kommen eine Menge süßer, extrem nahrhafter Aufläufe, manches, was bei uns wohl eher unter dem Begriff Kuchen laufen würde - ich habe in England zum Beispiel Roly-Poly gemocht, was man hierzulande am ehesten als konfitüregefüllte Biskuitrolle bezeichnen würde. Die Briten nehmen ihren Pudding ernst, könnte man sagen. Nicht umsonst rangieren sogenannte School Puddings, warme, nahrhafte Süßspeisen, recht weit oben auf der Liste der Lieblingsgerichte vieler Briten. Selbst die Queen steht - so weiß es die Mär - auf süße Speisen. Das hat Zorra vom kochtopf.me veranlasst, zu einem Blogevent Pudding für die Queen einzuladen. Schließlich feiert Lilibeth in diesem Jahr ihr 70tes (!) Thronjubiläum!

Banner Blog-Event Blog-Event CLXXXV - Pudding für die Queen (Einsendeschluss 15. Mai 2022)

Ganz nebenbei verlost Zorra unter den teilnehmenden Blogbeiträgen eine höchst formidable Küchenmaschine. Also Blogger, macht mit, es lohnt sich!

Ich nehme diesmal ausser Konkurrenz teil, steht das tolle Gerät doch schon in meiner Küche. Trotzdem lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, Zorra einen Pudding zu kredenzen. Und weil der Rezepttitel so schön zum Event paßt, gibt es jetzt bei mir The Queen of Puddings. Ja das heißt wirklich so. Nein, den Titel habe ich nicht erfunden.

The Queen of Puddings hat ihren Namen verdient, denn sie trägt ein kleines Krönchen. Für 6 Portionen:

 

60g Löffelbiskuits

3 Eier

1/4 TL Vanillepaste

6 EL Himbeerkonfitüre

Butter zum Einfetten

400ml Milch

1 Prise Salz

175g Zucker

  • Backofen auf 160° Umluft vorheizen
  • 6 kleine, hitzefeste Souffléförmchen leicht ausbuttern
  • Eier trennen, Eigelbe mit 25g Zucker in einer Schüssel glatt rühren
  • Biskuits zerbröseln und auf die Förmchen verteilen
  • Milch mit Vanillepaste erhitzen, bis sie leicht zu simmern beginnt, dann vom Herd nehmen und in dünnem Strahl unter ständigem Rühren in die Eigelbmasse rühren - das Ei soll nicht stocken!
  • Eiermilch noch warm auf die Förmchen verteilen und die Bröselmasse dann ein paar Minuten durchziehen lassen
  • Förmchen in eine halbhohe Auflaufform oder ein tiefes Blech stellen
  • Auflaufform so mit kochendem Wasser auffüllen, dass die Förmchen ca. bis auf halbe Höhe im Wasser stehen
  • Puddingmasse im Backofen 15 bis 20 Minuten stocken lassen
  • Förmchen aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen
  • Backofentemperatur auf 150° reduzieren
  • Eiweiße mit 1 Prise Salz steif schlagen, dabei 150g Zucker löffelweise zufügen und weiter schlagen, bis ein sehr fester Eischnee entsteht
  • je 1 EL Himbeerkonfitüre vorsichtig auf der gestockten Puddingmasse verteilen
  • je 1 EL Eiweißmasse vorsichtig als Basis auf der Himbeerschicht verteilen, dabei nach Möglichkeit die Schichten nicht mischen
  • restlichen Eischnee mit einer Spritztülle in Tupfen auf der Eiweißbasis verteilen, dabei die Tupfen zu einem Krönchen nach oben ziehen
  • im Backofen 10 Minuten fertig backen - das Baiser soll an der Basis noch weich, zu den Spitzen hin fest werden und nicht zu dunkel werden
  • etwas abkühlen lassen und lauwarm oder abgekühlt servieren

Liebe Zorra, hier isse, meine ganz eigene Queen of Puddings. Ich lasse sie mal huldvoll in deine Richtung winken!

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Kommentare: 2
  • #1

    Regina von Bistroglobal (Sonntag, 15 Mai 2022)

    Die Baisertupfer sehen einfach super aus! �

  • #2

    zorra vom kochtopf (Montag, 16 Mai 2022 17:45)

    Wunderbar! Ich bin begeistert! Ich schlecke fast den Bildschirm ab. Danke fürs Mitmachen, liebe Simone.