Forbidden Rice

Reispfanne mit schwarzem Reis, frischen und getrockneten Champignons, Pfifferlingen und Steinpilzen

Jo, ich weiß jetzt ja auch nicht...

 

Thomas und ich teilen uns ja nun schon gut zwanzig Jahre eine Küche, wenn auch nicht immer unbedingt die Begeisterung über das, was da am Ende der einzelnen Kochsessions heraus kommt. Unsere Geschmäcker sind teils ganz schön verschieden.

Was uns schon immer eint, ist der Spaß daran, immer neue Produkte und Rezepte zu entdecken und in den Länderküchen zu wildern. Gelungene freie Tage beinhalten bei uns im Idealfall Einkaufstrips.

So hat der Herr zimtkringel bei unserem letzten Ausflug zu unserem bevorzugten italienischen Feinkostgeschäft schwarzen Reis entdeckt, der sofort ausprobiert wurde.

Jo, und jetzt wissen wir beide auch nicht...

Kleiner Klugscheisser-Einschub: Schwarzer Reis ist immer ein Vollkornreis. Er erhält seine außergewöhnliche Farbe durch eine natürliche Pigmentierung der äußeren Kornschichten. Der Geschmack ist nüssig und kräftig.

Dabei handelt es sich keineswegs um eine Neuzüchtung. Im Gegenteil, schwarzer Reis war bereits in der chinesischen Kaiserzeit bekannt und allein dem Kaiser vorbehalten, wurden ihm doch besonders positive Eigenschaften zugeschrieben.

Entsprechend heißt der Schwarze Reis allgemein auch Forbidden Rice, also der verbotene Reis.

 

Heute bekommt man ihn selbstverständlich auch ohne royalen Familienhintergrund zu kaufen. Neben China sind Thailand, Vietnam und Indonesien die Hauptproduzenten. Doch auch in Europa wird schwarzer Reis inzwischen kultiviert: Im italienischen Piemont wächst der Schwarze Venere-Reis bzw. Venusreis, der hier Grundlage unserer Pilzpfanne mit frischen und getrocknetem Pilzen ist. Wir haben eine parboiled Variante mit etwas kürzerer Garzeit gewählt. Dennoch: Es handelt sich um Naturreis, der zwar entspelzt, aber nicht geschliffen oder geschält ist. Und hier setzt das einige zimtkringelsche "Jo, ich weiß jetzt ja auch nicht..." ein.  Wie es sich rausgestellt hat, sind wir zwar große Fans des Aromas, aber das Mundgefühl war nicht so unseres. Geschmackssache, würde ich sagen.

Am besten, Ihr versucht es selbst. Bombenaroma, aber eindeutig nix für Zahnlose. Genug für zwei:

250g Schwarzer Reis

1 Handvoll getrocknete Pilze, hier Steinpilze. Pfifferlinge und Champignons

6 große, frische Champignons

2 große Tomaten

2 EL Tomatenmark

1 kleine Zwiebel

1 Knoblauchzehe

100ml Rotwein

1 Liter Gemüsebrühe

2 EL geriebener Parmesan

1 EL Butter

2 EL Öl

Salz und Pfeffer

Parmesanspäne und Petersilie zum Servieren

  • getrocknete Pilze mit kochendem Wasser überbrühen und ca. 1 Stunde im Wasser stehen lassen, dann abfischen und putzen, das Brühwasser durch eine Filtertüte schütten und auffangen
  • Reis waschen und abtropfen, dann in einem großen Topf in heißer Butter schwenken, bis er glänzt
  • aufgefangenes Pilzwasser und Brühe zufügen und den Reis nach Packungsangabe garen
  • eingeweichte, abgetropfte und geputzte Trockenpilze etwas zerkleinern
  • Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln
  • Tomaten und frische Pilze nach Belieben waschen oder auch schälen (ich: Tomaten behalten die Haut, die Pilzhaut ziehe ich ab)
Forbidden Rice
  • Tomaten grob würfeln, Champignons in Scheiben schneiden
  • in einer großen Pfanne (ein Wok funktioniert gut) erst die Zwiebel- und Knoblauchwüfel kurz im Öl glasig braten, dann Tomatenmark  zufügen
  • Trockenpilze dazu geben und einige Minuten braten - dann nach und nach den Wein und ein paar Löffel von der Brühe aus dem Reistopf zufügen und blubbern lassen, bis die Trockenpilze nicht mehr zäh sind und die Flüssigkeit wieder verdampft ist
  • gar gekochten Reis abgießen und zur Pilzmischung geben
  • frische Pilze und Tomaten zufügen und nur kurz mitschwenken, bis beides weich ist, aber noch Biss hat
  • geriebenen Parmesan unterrühren
  • mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • mit gehackter Petersilie und Parmesanspänen toppen
  • genießen!

Beim nächsten Versuch werden wir den relativ spröden Forbidden Rice vielleicht mit weißem Langkornreis mischen. Spannend!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0