Chai Latte

Schwarzer Tee plus gewürzte Milch ergibt Chai Latte

Ich überlege gerade, wann die Hoch-Zeit der Chai Latte-Begeisterung bei mir war.

Das dürfte einige Jahre zurück liegen.

In meiner Lehrzeit gab es eine recht alternative Phase (Ihr wisst schon, Müsli, Grünkernbratlinge und so...) mit vielen Spieleabenden im Freundes- und Kollegenkreis, die fast immer in jemandes Küche stattfanden.

 

Jaaaa, das ist schon ein Weilchen her. So etwa murmelmurmel Jahre...

Jedenfalls gab es zum Spieleabend für gewöhnlich literweise Tee, gerne aus der handgetöpferten Teekanne. Ich sag ja, alternativ.... Chai Latte, damals noch Yogi-Tee genannt, war damals der Brüller!

 

Ich war ehrlich gesagt etwas verblüfft, als mir das neulich als superduper Spezialität in einem Foodiemagazin begegnete. What? Das haben wir in den 90ern getrunken! ...mal davon abgesehen, dass man es heute für ziemlich viel Geld in jedem Coffeeshop kaufen kann.

Nun, meine Gewürze sind vom indischen Lädchen im übernächsten Dorf, aber ansonsten:

Alles ganz wie früher... von der handgetöpferten Teekanne abgesehen. Die hat sich irgendwann in Wohlgefallen (und eine Menge Scherben) aufgelöst. Die kleinen Fipsis da auf den Fotos sind übrigens Schwäbische Wibele, ein zuckersüßes, sauleckeres, knuspriges Biscuitgebäck. Irgendwann muss ich das Rezept auch mal aufschreiben.

Für zwei Gläser:

 

1 bis 2 TL loser Schwarztee (oder 3 Teebeutel), ich mag gerne Darjeeling

250ml Wasser

400ml Milch

2 Nelken

3 dünne Scheiben frischer Ingwer

2 schwarze Pfefferkörner

1 Kardamomkapsel, angedrückt

1 Zimtstange

1 Sternanis

Mark von 1/2 Vanilleschote (ich schummle heute und nehme ein paar Tropfen Vanille-Essenz)

etwas Honig oder Zucker nach Geschmack

gemahlener Zimt oder Muskatnuss

Eben fällt mir auf, dass sich doch einiges zu den Anfängen meiner Chai Latte- Zeit geändert hat:

Mittlerweile blubbert die Milch binnen Sekunden auf dem Induktionsherd und der Milchschaum kommt aus dem Kaffeevollautomaten.

Aber ehrlich? Das hat früher auch auf dem Gasherd in der WG der Mit-Azubis funktioniert und der Holzquirl tat damals gute Dienste.

  • Tee im Tee-Ei (oder im Teebeutel) mit kochendem Wasser übergießen (ich glaube ja nicht, dass ich erklären muß, wie man Tee kocht, aber ich erwähn´s mal der Komplettheit halber)
  • Tee ca. 8 Minuten ziehen lassen
  • mittlerweile 250ml der Milch mit Honig oder Zucker und den Gewürzen kurz aufkochen, Herd abschalten und ebenfalls ein paar Minuten stehen lassen
  • restliche Milch aufschäumen
  • Gewürze aus der Milch fischen (ich glaube, wir haben die damals mehrmals benutzt, heute entsorge ich sie)
  • Tee in zwei Gläser geben und mit der Würzmilch auffüllen
  • mit Milchschaum toppen (hier ist er zugegeben etwas jämmerlich ausfgefallen)
  • wer mag stäubt noch etwas Zimt oder Muskat auf den Milchschaum

Schmeckt wie früher! Ist in den Gläsern nur etwas eleganter, zumal es damals zur handgetöpferten Teekanne die passenden, nennen wir es mal "Trinkschalen" gab.

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Kommentare: 2
  • #1

    Susanne (Montag, 09 Januar 2023 04:34)

    Ah ja :-)). Der Teekannenstory entnehme ich, dass wir in etwa gleich alt sind - gleiche Sozalisation und so.

  • #2

    nic (Montag, 09 Januar 2023 13:49)

    Das denke ich mir jedes Mal, wenn gewisse Blogger plótzlich das Rad neu erfinden mit all ihren Zero Waste Tipps, die andere seit den 70ern leben...da kónnen wir uns nur wundern :D
    LG aus dem Exil