Pan de Higo

Pan de Higo, spanisches Feigenbrot, schmeckt wunderbar zu Käse

An was denkt Ihr wenn es um die Spanische Küche geht? Paella, Patatas Bravas, Papas arrugadas und Mojo rojo? Und Tapas ohne Ende? Jo, ich ja auch.

Klischee isch schee, wie wir hier sagen.

 

Als nächstes kommen mir dann aber auch gleich die Regalreihen mit den ganzen Chips und Maissnacks in den Sinn. Die haben mich zumindest als Teenager im mallorquinischen Supermarkt fasziniert. Wobei ich jetzt echt nicht weiß, ob das eher spezifisch spanisch oder pur für uns Touris war...

Was ich erst als Erwachsene zu schätzen gelernt habe, sind die Pan de Higo genannten runden Scheiben aus getrockneten Feigen, die so schön zwischen den Zähnen knirschen und bombig zu Käse schmecken.

Kennt Ihr nicht? Mittlerweile sieht man die auch schon oft in unseren Supermärkten, meist in der Obstabteilung liegen. OK, optisch haben die etwas von organischem Dünger. Das ist jetzt böse. Böse und zutreffend....

Da ich zum hamstern neige und deshalb von Weihnachten hier noch eine Menge Trockenfrüchte herumlagen, dachte ich, ich bastle diese spanische Spezialität mal selbst und zeige die beim Kochtopf Blog-Event CCIII, mit dem Zorra ihre Jahresserie 2023 abschließt. Ich mag die Kombi süß und salzig sehr gerne, also: Käse dazu, und ich hab richtig Spaß!

Blog-Event CCIII - So schmeckt Spanien (Einsendeschluss 15. Januar 2024)

Pan de Higo, übersetzt Feigenbrot, hat mit eigentlichem Brot übrigens wenig gemein. Es stammt aus der Küche Süd- und Ostspaniens und ist sowohl Dessert als auch sehr gehaltvoller Snack zum Käse und passt hervorragend  zu einem Glas Wein.

Trotz der Bezeichnung Brot enthält es kein Mehl, sondern besteht aus einer kompakten Masse aus getrockneten Früchten auf Feigenbasis, meist, aber nicht immer, gebunden mit Mandeln und aromatisiert mit Gewürzen, die uns ein wenig an die Weihnachtsbäckerei erinnern.

Ich habe eine megagroße Portion mit 25cm Durchmesser und einer Dicke von ca. 3cm gebastelt. Das ist deutlich größer, als die, ich sag jetzt mal Fladen, die man kaufen kann und mehr als genug, um davon echt genug zu essen (das Zeug ist extrem nahrhaft) und dann noch einen Teil zu verschenken. Meine Zutaten:

400g getrocknete Feigen

150g Trockenfrüchtemischung, ich fand eine Beerenmischung aus Cranberries, Rosinen, Sultaninen, Kirschen und getrockneten Maulbeeren super lecker - Ihr nehmt, was Euch schmeckt

100ml Cognac

150g gemahlene Mandeln

2 EL Sesam

1/2 TL Anis, gemahlen

1/4 TL Zimt

1 Prise gemahlene Gewürznelken

1 EL Honig + mehr zum Toppen

Hartkäse oder Schimmelkäse dazu, Manchego ist wohl typisch, ich mag dazu gerne Cheddar und Gorgonzola


  • Feigen grob in Stücke schneiden, dabei den harten Teil rund um und mit dem Stiel entfernen - nix Übleres, als bei einem kräftigen Biss auf ein hartes Stück zu beißen und dann erstmal die Plomben zählen zu müssen!
  • Feigen mit dem Cognac in einem kleinen Töpfchen erhitzen, bis sich Dampf entwickelt, dabei gut rühren, vom Herd nehmen, abkühlen und gut durchziehen lassen
  • Feigen, samt eventuell überschüssiger Flüssigkeit mit den Trockenfrüchten im Mixer grob schreddern (oder von Hand sehr fein schneiden)
  • Mandeln, Sesam, Honig und Gewürze mit den Früchten verkneten
  • entweder in mehrere kleine Formen oder wie ich in eine große Form drücken und versuchen, eine einigermaßen gleichmäßige Platte zu formen
  • locker mit Pergamentpapier abdecken und im Kühlschrank einen bis drei Tage trocknen und durchziehen lassen
  • vorsichtig aus der Form lösen
  • in Ecken oder Scheiben teilen
  • zu Käse servieren und diesen mit Honig toppen

Ich mag´s sehr gerne. Der Rest der Familie schwankt ein wenig von supergut bis na, ich weiß nicht.

Die beschenkten Besten fanden es sehr lecker... oder sind sehr höflich, je nachdem.

Liebe Zorra, ich hoffe, du hast ebensolchen Spaß am Rezept, wie ich an der Herstellung!

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Kommentare: 1
  • #1

    zorra vom kochtopf (Dienstag, 16 Januar 2024 11:25)

    Also ich sag zum Dünger äh zu einem Stück Pan de Higo nicht nein. Und zu den Chips, die Auswahl ist in jedem spanischen Supermarkt riesig. Also nichts Touristisches.