
Im Juni 2025 hat die Kulinarische Weltreise einmal mehr ein afrikanisches Land zum Thema. Wir reisen diesmal virtuell und küchentechnisch an die Westküste, ins bevölkerungsreichste Land Afrikas und weltweit das Land mit der sechstgrößten Bevölkerung. Es geht nach Nigeria.
In einem Land mit mehr als 240 verschiedenen Ethnien, mit allein 514 gesprochenen Sprachen, ist die kulinarische Bandbreite riesig.
.... und die Frau zimtkringel fand mal wieder nix, was nicht schon jemand anderes gezeigt hat und noch dazu dem erlesenen (ok, unverschämt elitären) Geschmack der zimtkringel-Mitesser genehm gewesen wäre.
Mann, hab ich die verwöhnt!
Jollof-Reis hätten alle großartig gefunden... meine kulinarisch Mitreisenden aber auch.
Die Rezepte dazu entnehmt Ihr dann einfach den Links der Kollegen weiter unten!
Irgendwann bin ich dann allerdings auf etwas gestoßen, was meinen küchentechnischen Spieltrieb getriggert hat:
Zobo Drink, quasi das Geschenk Nigerias an alle, die erfrischende, farbenprächtige und noch dazu gesunde Getränke auf Teebasis mögen.
Zobo (oder Zoborodo) ist in der Hausa-Sprache die Bezeichnung für die essbare Pflanze Hibiscus Sabdariffa.
Das daraus gebraute Getränk gibt es vielen Varianten, eines ist aber immer gleich: Vor dem Brauen braucht es die passende Grundzutat: Hibiskusblüten, möglichst ganz, möglichst bio, möglichst rein. Unser Biomarkt konnte helfen.

Wie bei vielen Rezepten, die über Generationen und von Familie zu Familie weitergegeben werden, gibt es natürlich auch für Zobo Drink unendlich viele Varianten.
Tatsächlich existiert Hibiscus-Tee unter wechselnden Bezeichnungen in vielen afrikanischen Ländern. Im Senegal und in Gambia nennt man ihn Bissap Juice, in Ghana wird er als Sobolo getrunken und in Nordafrika nennt man den Tee Karkade.
Nach einigem Vergleichen verschiedenster Quellen habe ich mir ein Rezept ausgesucht, das ohne Ananas auskommt. Nicht, weil ich etwas gegen Ananas habe, ich mag Ananas sehr gerne, leider mag Ananas mich nicht. Ich habe eine hochgradige Unverträglichkeit, die sich unter anderem in wirklich bösen Magenschmerzen äussert. Soweit geht meine Liebe zu authentischen Rezepturen dann doch nicht, dass ich die riskieren würde. Aber: Wer´s fruchtiger mag, darf natürlich Saft jeglicher Art zufügen.

Für einen Pitcher mit 1,5 Liter
2 Tassen getrocknete Hibiskusblüten
1 Liter Wasser
100g Zucker (wer mag, nimmt mehr)
1 TL geriebener frischer Ingwer
Saft von 1 Zitrone
Zitronen- und/oder Limettenscheiben
Eiswürfel
Im englischsprachigen Originalrezept wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man mit Mengen und Zutaten experimentieren soll.
Der Komplettheit halber: In vielen Rezepten kommt die gewaschene SCHALE einer reifen Ananas dazu, manchmal auch Ananassaft, statt dem Zucker oft Honig oder auch Süßstoff, ausserdem Nelken, Zimt oder Kardamom und jede Menge saisonaler Früchte nach Lust und Laune.

- Hibiskusblätter mit kaltem Wasser sehr gründlich spülen
- Ingwer schälen und fein reiben
- Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, dann die Hitze etwas reduzieren
- Hibiskusblüten und Ingwer zufügen und für 15 Minuten nur noch leicht köcheln lassen
- Topf vom Herd nehmen und den Sud abkühlen lassen
- den nun dunkelroten, stark färbenden Sud durch ein Sieb in einen Krug abgießen um die festen Teile zu entfernen - ich habe die groben Stücke mit einem Schaumlöffel entnommen und den Sud noch einmal durch einen Kaffeefilter gegossen
- Zucker und den Zitronensaft zufügen und alles gut umrühren
- ich mag es kalt, deshalb wandert der Tee im Krug jetzt eine Weile in den Kühlschrank
- mit Eiswürfeln, Zitronen- und Limettenscheiben servieren
Surprise! Ich mag den Tee sehr! Zobo Drink ist ein herrlich erfrischendes, leicht säuerliches Getränk, das sofort in mein Sommerrepertoire aufgenommen wurde und das demnächst - schon allein, weil ich noch üppig Hibiscus übrig habe, auch in Varianten getestet wird.
Zobo Drink ist aber vor allem ein Teil der nigerianischen Kultur, der laut aller Quellen unweigerlich zu allen großen Feiern gehört. Entsprechend sollte er - so sagen besagte Quellen - auf jeden Fall schön serviert werden.
Bei mir landet er mit viel Eis in meinem recht einfachen Pitcher, dafür hab ich ein paar nette Gläser aus dem Schrank gekramt und viel Eis dazu gestellt. Ekele diri, zum Wohlsein, Ihr Lieben!
Uuuuuh, bevor ich es vergesse, hier kommen die Links zu den werten kulinarisch Mitreisenden, die ich wie immer während des Monats nachtragen werde:

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