In diesem Monat geht die kulinarische Weltreise - natürlich rein virtuell - Richtung Georgien.
Wieder ein Land, mit dem ich kulinarisch noch keine tatsächliche Berührung hatte, wenn auch ein alter Freund schon viele Jahre immer wieder dorthin reist. Beim Betrachten seiner Fotos - jaja, Facebook macht so manches möglich - bin ich immer wieder von der Gastlichkeit der Menschen und den fast niederbrechenden, weil übervollen Festtafeln fasziniert.
Im Norden grenzt Georgien an Russland, im Osten an Aserbaidschan, im Süden an Armenien und die Türkei und im Westen an das Schwarze Meer.
Als Schnittstelle zwischen Europa und Asien mit Landesteilen sowohl in der Gebirgslandschaft des Kaukasus, wie an den Stränden des Schwarzen Meeres ist die Küche extrem vielseitig und spielt im Bewußtsein der Bevölkerung eine sehr wichtige Rolle.
Wir versuchen, Euch einen kleinen Einblick zu geben.
Ich gesteh´s, diesmal war ich mit der Rezeptauswahl etwas langsam. So haben viele meiner Mitreisenden schon die Rezepte, die mir auch gefallen hätten, ausgesucht. Die Beiträge sind wieder beeindruckend und nach Ende dieser Reise gibt es wie immer bei Volker von volkermampft die Zusammenfassung zu sehen. Hier aber erst einmal die Teilnehmer:
Nun wäre ich nicht die (zugegeben selbsternannte) Saucen- und Dipkönigin, wenn ich nicht auch in der georgischen Küche etwas gefunden hätte, was ich sofort in meine Sammlung der Gläschen, Fläschchen und Töpfchen einsortieren wollte.
Tadaaaaaaaa!
Adzhika - scharfe georgische Würzpaste
Adzhika, auch Adschika, Adjika oder Adgika genannt, gibt es in rot oder grün, mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern, Basis ist aber immer Peperoni. Meist wird sie zu Fleisch, Geflügel und Fisch, oft aber auch, je nach Zusammensetzung und Schärfegrad, pur als Meze gereicht.
Für 2 Gläser:
2 mittelgroße rote Spitzparika
3 kleine Äpfel
2 Karotten
5 große Knoblauchzehen
5 rote und gelbe Peperoni
3EL Rapsöl
1/2 Bund Koriander
1 Handvoll Petersilie
1 TL Salz plus eventuell mehr nach Geschmack
Die Zubereitung ist mir fast ein wenig peinlich:
- alles waschen, putzen, enkernen und klein schreddern
- kurz aufkochen, Hitze reduzieren und 30 Minuten sanft köcheln
- abschmecken, eventuell nochmal nachsalzen
- in saubere, sterile Gläser abfüllen
- abkühlen lassen
- genießen!
Tatsächlich könnt Ihr natürlich schärfetechnisch variieren, indem Ihr einfach mehr oder weniger Peperoni nutzt und diese sorgfältig erntkernt, oder eben die Kerne mit schreddert.
Das Original, habe ich mir sagen lassen, ist heftig scharf und geht Richtung Sambal Oelek. Eine grüne Variante wird aus grünem Paprika und Peperoni hergestellt und ist kräuterlastiger. Ausserdem habe ich ein Rezept mit Walnüssen gefunden.
Jetzt gibt es aber erst mal auf Wunsch eines einzelnen Herren ein schönes Steak mit meiner roten, durch die Äpfel recht fruchtigen und noch einigermaßen milden Variante.
Keuch! Ganz so mild ist die aber auch nicht! Aaaaaah!
Das war wieder ein interessanter kulinarischer Ausflug. Nächsten Monat geht es nach Frankreich. Wohl auch wieder nur virtuell, dabei fehlen mir unsere Einkaufsausflüge ins Elsass sehr. Na, wir werden sehen....
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Franziska (Sonntag, 19 April 2020 22:13)
Damit triffst Du genau meinen Nerv, und hoffentlich gehe ich DIR nicht auf die Nerven bei IG!
Von wegen scharf, es gab eben Rahmspinat aufgepeppt mit schwarzem Pfeffer (jaaa, ich weiß, der Weiße ist schlimmer, aber nicht im Fundus), Currypulver, bissel Frischkäse, halber Zwiebel und von einem richtig dicken Knobi eine halbe Zehe.
(Dazu Vollkornbrot, leider kein selbstgebackenes, mit Pfefferkäse garniert mit Zwiebel. Vampire haben heute ein echt schweres Standing.) Und jetzt, reibe ich mir die Pfötchen, denn auf dem Balkon steht ja noch ein Töpfchen Chili. Bissi eingetrocknet trotz Gießens, läßt sich beheben. Und dann kommt Dein Rezept dran!
Fröhliche Grüße,
Franziska
Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 29 April 2020 18:01)
Hui, da hast du dir ja etwas mit "Fucki" ausgesucht. Ich vertrage scharf ja leider nicht wirklich, aber mein Sohnemann würde sein Steak garantiert gerne mit deine Adzhika aufpeppen.
Liebe Grüße
Tina
Petra aka Cascabel (Mittwoch, 29 April 2020 19:56)
Das Rezept merke ich mir schon mal für die kommende Chili-Saison vor, danke!
Ronald (Freitag, 01 Mai 2020 17:57)
Hallo Simone,
Danke für diese einfach zuzubereitende Würzpaste. Solche Rezepte probiert man gerne aus, da der Aufwand gering ist und lecker sind sie obendrein.
Viele Grüße
Ronald
Susanne (Sonntag, 03 Mai 2020 14:49)
Ich bin ja bekennende Scharf-Esserin und merke mir deswegen die Paste mal vor :-).
Sabine (Sonntag, 03 Mai 2020 19:41)
Scharf ist immer gut! Und die Kombination mit Äpfeln klingt wirklich gut. Tolles Rezept!
Volker (Dienstag, 05 Mai 2020 11:45)
Hallo Simone,
spannende Kombi mit dem Äpfel. Die würde ich beim Grillen als Soße nehmen.
Schöne Grüsse
Volker
Conny (Donnerstag, 07 Mai 2020 14:26)
Liebe Simone,
Schärfe und ich - wir sind ja nicht die allerbesten Freundinnen, aber die Kombination mit Apfel finde ich spannend. Vielleicht, wenn ich ganz wenig Peperoni nehme, könnten die Paste und ich doch noch zusammenfinden?
Herzlichst, Conny
Britta (Freitag, 08 Mai 2020 08:12)
Schärfe variabel einstellbar, fruchtige Süße und Säure durch den Apfel: Klingt als müsste diese Würzpaste unbedingt auf meine Nachkochliste.
Liebe Grüße
Britta
Ulrike (Freitag, 08 Mai 2020 12:22)
Das ist etwas für den Inschennör, der liebt Chili-scharf
Sylvia von Brotwein (Sonntag, 10 Mai 2020 09:58)
Die Paste hört sich gut an. Die Kombi mit Apfel als fruchtige Komponente kann ich mir gut vorstelle. Lieben Gruß Sylvia
Turbohausfrau (Montag, 11 Mai 2020 09:40)
Das klingt sehr gut! Für mich als Scharfesserin ein sehr willkommenes Rezept.
Carina (Montag, 11 Mai 2020 11:21)
Die bekommt mein Mann von mir. Er liebt scharfes Essen und testet sich aktuell durch verschiedene Saucen. Bisher war ihm keine scharf genug. Mal sehen, ob ich das ändern kann. Und für mich gibt es die vielleicht in einer milderen Variante. ;-)
Lara (Dienstag, 04 April 2023 08:40)
Es klingt interessant, aber es hat nichts mit echter georgischen Adzhika zu tun. In meiner Heimat Georgien gibt es viele Arten von Adzhika, aber sie wird nie mit Äpfeln und Möhren gemacht. Solche Adzhika, wie in ihrem Rezept, wird eher in der Ukraine und Russland gemacht.
LG, Lara
Simone von zimtkringel (Dienstag, 04 April 2023 19:15)
@Lara, vielen Dank für die Rückmeldung! Es ist großartig, mit jemandem Kontakt zu haben, der das Original kennt. Für die Kulinarische Weltreise bleibt uns ja oft nichts anderes übrig, als uns in die passende Literatur einzulesen. Vielleicht finde ich ja irgendwann noch eine Rezeptalternative.
Liebe Grüße
Simone