Bärlauchpesto zu selbstgemachter Pasta

Im silbernen Morgenlicht schnürt Frau zimtkringel ihr Leibchen, zieht vernünftige Wanderschuhe an, greift frohgemut den weidenen Henkelkorb, ein Stückchen Käse und einen Kanten Brot um ihr Hüngerchen zu stillen und zieht hinaus in den finsteren, finsteren Wald.

Bärlauch will sie sammeln, auf dass die zahlreiche Familie in häuslicher Isolation eine Freude habe, am smaradgrünen Pesto zur handgemachten Pasta.

Hach, wie die Vöglein singen! Sie begrüßen den erwachenden Tag.

Schaut! Ein Rehlein!

Und wie lieblich die ersten Frühlingsblüten zaghaft ihre Köpflein in die Höhe recken!

Einsam ist´s im Wald, nur das metallene Staksen eines einsamen Nordic Walkers hallt durch den silbernen Morgen und Frau zimtkringel beginnt still lächelnd die Bärlauchernte.

Seid Ihr verrückt?

Corona hin oder her, ich geh doch sonst schon nicht freiwillig an die frische Luft!

Der Wochenmarkt ist das höchste der Gefühle, was mein Frischluftverlangen angeht.

Ausserdem hätte ich den halben Korb voller giftigem Grünzeug, ehe ich auch nur einen Fitzel Bärlauch erkannt hätte.

Ich bin´s: Indoor-Simone!

Ich hab höchsten Respekt vor allen Menschen, die sich in die Natur begeben und selbst sammeln.

Ich mach das nicht. Never ever.

Mein Bärlauch kommt fein gebündelt und möglichst noch beschriftet vom Gemüsehändler meines Vertrauens und landet ruckzuck in der Küchenmaschine. Fertig!

So. Wo das jetzt geklärt ist, gibt´s Pesto. Damit ich hier nicht als völlige Lusche dastehe, mache ich die Pasta wenigstens selbst. Also, mit der Maschine. Ok, der Pastamaker macht die Pasta. Aber ich hab die Semolatüte aufgemacht. Ganz allein!

• Pasta bißfest garen - ok, meine Pasta stelle ich natürlich vorher her, aber das habe ich ja schon oft genug beschrieben. 

Falls Ihn nun in häuslicher Isolation die Küchenschränke durchforstet und eine handbetriebene Nudelmaschine entdeckt haben solltet, findet Ihr hier eine kleine Anleitung.

Wobei auch nichts dagegen spricht, mit der Teigrolle und dem Messer zu arbeiten.

Ausserdem könnt Ihr natürlich auch mit normalem Weizenmehl arbeiten und müßt wegen Hartweizengrieß nun sicher nicht extra raus. Hey, was tut man nicht alles, wenn man daheim ist und viel Zeit hat?

• Bärlauch waschen und gut trocken schütteln
• mit den Mandelkernen (ganz fleissige haben die vorher blanchiert und geschält, ich bin nicht ganz fleissig) pürieren
• nach und nach das Öl zugeben, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist
• Parmesan einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
• Mozzarella und gewaschene Tomaten würfeln, getrocknete Tomaten in Streifen schneiden
• Pinienkerne ohne Fett kurz anrösten
• Pesto in einer großen Pfanne leicht erwärmen
• fertige Pasta und Mozzarella- und Tomaten dazu geben
• durchschwenken und wenn nötig nachwürzen
• mit Pinienkernen und Parmesanspänen bestreut servieren

Das restliche Pesto hält sich gut verschlossen im Kühlschrank einige Tage.

Wir mögen es auch gerne auf Crostini oder als Dip zu Fleisch.

Und ja, ein feiner Knoblauchgeruch wabert momentan durchs Haus.

Hey, wir dürfen eh nicht raus, da isses doch egal, nach was wir duften!

Bleibt gesund, Ihr Lieben und macht es Euch möglichst schön!