Süß und nussig: Baklava

Nussig, süß und saftig: Baklava

Normalerweise würden wir um diese Zeit im Jahr einen Einkaufsausflug nach Frankreich unternehmen und reich beladen mit herrlichem Käse, tollen Früchten und satt von knusprigem Baguette und Croissants heim kommen.

Tja. Dieses Jahr erstmal nicht.

 

Manchmal überkommt mich das Fernweh.

 

Das kulinarische solche, um genau zu sein.

Schon als Kind fand ich es großartig, mit meinen Eltern durch  Markthallen oder über Fischmärkte zu pilgern, einzukaufen und dann gemeinsam zu kochen.

Wilma von Pane-Bistecca ist Gastgeberin beim 163ten Blogevent von Zorra bei 1xumrühren aka kochtopf. Sie lebt seit Jahren fern der schweizer Heimat und sehnt sie sich ab und zu nach der Küche der Kindheit. Die einen zieht es also kulinarisch in die Ferne, die anderen zurück an Mamas Tisch, was lag da näher als das Thema Heim-& Fernwehküche?

Blog-Event CLXIII - Heim- & Fernweh-Küche (Einsendeschluss 15. Mai 2020)

Viele meiner schönsten Urlaubserinnerungen hängen also mit Essen zusammen.

Nun ja, das wird nun niemanden, der mich kennt, sehr verwundern. 

 

Tatsächlich kann ich mich an eine Türkeireise in früher Kindeit nur noch recht schemenhaft erinnern. Nur die Pistazienverkäufer und herrlich süße Leckereien sind mir hängen geblieben. Dann, ca. 20 Jahre später, war ich mit meiner Mutter auf einer Sahara-Rundreise. Ratet mal, was ich dort toll fand? Richtig! Arabische Süßspeisen! Mittelaltermarkt Esslingen mit der lieben Schwägerin? Baklava! Und vor zwei Jahren war ich mit Thomas in Berlin Kreuzberg. Die Auslagen vieler wunderbarer türkischer Bäcker waren voller kunstvoll verzierter, zuckersüßer Gebäckkunstwerke. 

Süß. Knusprig. Nussig. Baklava! Ich hab also nicht so sehr Sehnsucht nach einem bestimmten Ort, als viel mehr nach der Möglichkeit, den feinen Dingen nachzureisen. Und das alles gipfelt heute in einer bestimmten, zuckersüßen Sache: Baklava!

Nun ist echte, handgemachte Baklava mit selbst zubereitetem, hauchdünn gerollten Filoteig ein echtes Kunstwerk. Ganz so ambitioniert bin ich dann doch nicht. Ich zeige Euch hier die DoItYourself-Version mit gekauftem Filoteig:

250 g Filoteig (10 Blätter, in meinem Fall halbiert)

200 g Walnüsse, gehackt
200 g gemahlene Mandeln
1 EL gehackte Pistazien

200 g Zucker
1/2 TL Zimt
250 g flüssige Butter
125 ml Honig
150 ml Wasser

1 EL Zitronensaft

  • Backofen auf 180° Umluft vorheizen
  • Nüsse, Mandeln, 4 EL Zucker und Zimt mischen
  • Butter schmelzen und vom Herd nehmen
  • Filoblätter aus der Packung nehmen, die Backform darauf stellen und die Blätter entsprechend zuschneiden, dann mit einem leicht angefeuchteten Tuch bedecken
  • Filoblätter mit Butter einstreichen, dabei die übrigen Blätter immer wieder mit dem Tuch bedecken, sonst trocknen sie zu schnell aus
  • 5 der gebutterten Blätter übereinander in die Form legen
  • 1/3 der Nussmischung darauf verteilen
  • weitere 5 gebutterte Blätter darauf legen und mit dem zweiten Nuss-Drittel bestreuen
  • noch einmal wiederholen und mit den letzten 5 gebutterten Teigblättern abschließen
  • vorsichtig zu Rauten schneiden
  • die restliche Butter darüber gießen
  • 25 Minuten auf mittlerer Schiene backen, dabei bleiben und rechtzeitig heraus nehmen, damit der Teig nicht zu dunkel wird
  • mittlerweile den restlichen Zucker, Honig, Zitronensaft und Wasser ca. 10 Minuten zu Sirup kochen
  • Baklava aus dem Ofen holen und 5 min abkühlen lassen
  • dann den heißen Sirup vorsichtig mit einer Kelle über den Kuchen gießen - ja, alles!
  • mit den Pistazien dekorieren
  • abkühlen und ein wenig durchziehen lassen
  • jetzt endlich genießen!
Na, was sagt Ihr? Eine herrlich süße Sünde mit einem Hauch von Orient, nicht wahr?
Liebe Grüße an alle anderen Fern- und Heimwehköche und -bäcker, allen voran an Wilma und Zorra!
Was für ein schönes Eventthema!

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Kommentare: 4
  • #1

    Franziska (Freitag, 01 Mai 2020 16:55)

    Tunesien! Genauer, der Süden. Da, wo gottseidank viele Deutsche einen Bogen drumherum machen. Ich weiß die Ortsnamen nicht mehr (außer Matmata und Djerba *räusper*), meine Mutter und ich haben uns jedenfalls beim frischen Obst durchgefressen. Und bei der Baklava. Wir haben auch Kuchen mit Rosenwasser versucht, und ab da lieber nur noch angeschaut. *grins* (Diese schreienden Farben, vallah!)
    Bonn hat mittlerweile auch einen orientalischen Zuckerbäcker. Da wird dann wohl ein bissel Geld hinwandern. Baklava, eine Liebe!

  • #2

    Pane-Bistecca (Sonntag, 03 Mai 2020 10:52)

    Wow, das ist ziemlich viel Arbeit, wenn ich mich recht erinnere, kompliment!

    LG Wilma

  • #3

    Simone von zimtkringel (Sonntag, 03 Mai 2020 11:50)

    Hallöchen Wilma, ach was, ich hab ja die Abkürzung genommen und mir den Teig ganz schnöde gekauft.
    Liebe Grüße
    Simone

    Franziska, warum wundert es mich nicht, dass wir auch hier einen ähnlichen Geschmack haben?
    Liebe Sonntagsgrüße
    Simone

  • #4

    zorra vom kochtopf (Samstag, 30 Mai 2020 11:26)

    Nur schon beim Anblick kriegt man Fernweh! Ich habe mich noch nie an die Dinger getraut, aber ich glaube ich muss die jetzt auch mal machen!