Und wieder reisen wir mit der kulinarischen Weltreise weiter:
Nach Polen im September ist in diesem Monat Sri Lanka das Ziel der Wahl.
Nicht schlecht für jemanden wie mich, denn schließlich komme ich aus Baden-Württemberg.
Wer momentan die Nachrichten verfolgt, wird vielleicht wissen, was das bedeutet: Stimmt genau, ich komme aus einem der Landkreise, bei dem die Corona-Zahlen die kritische Marke überschritten haben. Mit Reisen isses, wie mittlerweile für viele, also erstmal Essig.
Glücklicherweise sind wir mit der kulinarischen Weltreise nur virtuell unterwegs.
Und was noch besser ist: Ich wohne zwar auf dem Dorf, aber genau drei Dörfer weiter (jaja, noch im selben Landkreis!) gibt es einen netten kleinen indischen Laden, bei dem ich auch für die singhalesische Küche locker alle Zutaten und gute Tipps bekomme.
Wow, trotz des exotischen Ziels sind wieder viele tolle Rezepte zusammen gekommen:
Nun, Okra findet man in der schwäbischen Provinz natürlich eher selten. Deshalb war ich mehr als froh, als ich beim letzten Besuch beim indischen Lädle (wir sind in Schwaben, Lädle ist eine durchaus liebevolle Bezeichnung!) zu meiner Überraschung einen großen Korb davon gesehen habe.
Okra, auch ladys' fingers oder Bhindi genannt, gehören zu den ältesten bekannten Kulturpflanzen und wurden bereits vor 3000 Jahren angebaut. Nachdem mich meine halbe Familie mit großen fragenden Augen angeschaut hat, habe ich nun beschlossen, demnächst wohl die Rubrik Warenkunde einzufügen.
Übrigens, kleine Anmerkung am Rande:
Sollte Euch eine nette indische Dame jemals beim Einkauf von Chilis warnen, nehmt sie unbedingt ernst. Aber sowas von ernst! (Unter Tränen und Schweißausbrüchen geschrieben.)
Für 2 bis 3 Personen als Hauptspeise oder für 4 als Beilage:
500g Okra
1 grüne Chili (nein, besser nicht von den bösen!)
1 kleine rote Zwiebel
1 Handvoll Cherrytomaten
1 Dose Kokosmilch, 400ml
2 EL Ghee (oder, falls nicht vorhanden: Öl)
1/2 TL Kurkuma, gemahlen
1 1/2 TL Salz
10 Curryblätter
1 TL braune Senfsamen
1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1/2 TL Koriander, gemahlen
1/2 Tl scharfes Currypulver
Saft und Schale einer Limette
- Okra waschen und die Spitzen und Stiele abschneiden
- in ca. 4 cm lange Stücke schneiden, in einer Schüssel mit 1 TL Salz mischen und beiseite stellen - Okra sondert einen klebrigen Schleim ab, der zum Andicken von Saucen genutzt werden kann. Durch Salzen und Waschen werden wir ein wenig davon los.
- mittlerweile die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden, die Tomaten waschen und halbieren und die Chili entkernen und in Stückchen schneiden
- Ghee (ein dem Butterschmalz verwandtes Produkt der indischen Küche) in einer großen Pfanne erhitzen
- Zwiebelringe im Ghee zwei Minuten anbraten
- Gewürzpulver, Samen und Curryblätter zufügen und kurz unter Rühren braten, bis es zu duften beginnt
- Okra unter fliesendem Wasser abspülen und trocken schütteln
- zur Würzpaste in die Pfanne geben und drei Minuten unter Rühren von allen Seiten anbraten
- Tomaten und Chili zufügen und kurz mitgaren
- mit der Kokosmilch auffüllen und rühren
- Hitze reduzieren und alles ca. 10 Minuten sanft garen - die Okra sollen gar sein, aber noch Biss haben
- Schale der Limette abraspeln, Saft auspressen
- gares Curry mit Salz und ca. 1 EL Limettensaft abschmecken und mit Limettenschale bestreuen
So kommt mittels eines relativ milden Currys (ich sag doch, ich hab die bösen Chilis gegen eine milde ausgetauscht) ein wenig weite Welt auf den Teller. Wer übrigens so gar nicht an Okra ran kommt, kann die selbe Variante mit grünen Bohnen versuchen, die vorher ein paar Minuten blanchiert werden sollten. Einfach mal probieren, es lohnt sich!
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FEL!X (Montag, 19 Oktober 2020 02:59)
Okra mag ich in vielen Varianten – als Curry bestimmt ebenfalls lecker!
Anja von sri-tours (Montag, 19 Oktober 2020 20:19)
Eine etwas andere Sri Lanka Reise. :) Sehr kreativ und in Zeiten wie diesen eine wirklich großartige Idee. <3
Pane-Bistecca (Dienstag, 20 Oktober 2020 07:37)
Okra mag ich sehr, aber leider nicht in Curries. Lieber gebraten oder frittiert. Komisch, nicht wahr?
LG Wilma
Simone von zimtkringel (Dienstag, 20 Oktober 2020 07:50)
Oh ja, jetzt, wo ich hier in der schwäbischen Pampa einen Okra-Dealer aufgetan habe, wird es das mit Sicherheit noch in Varianten geben. Frittiert hört sich auch wunderbar an!
Liebe Grüße
Simone
Sylvia von Brotwein (Mittwoch, 21 Oktober 2020 17:58)
Okras wollte ich immer mal probieren. Bisher hat mich immer abgeschreckt, dass sie schnell schleimig von der Konsistenz werden sollen und dann sehr gewöhnungsbedürftig sein sollen. Von der Würzung bin gleich dabei - eine schöne typischen Mischung!
Viele Grüße Sylvia
Simone von zimtkringel (Mittwoch, 21 Oktober 2020 20:37)
Hi Sylvia, wenn man die vorher entsprechend behandelt, werden die gar nicht so schleimig. Wobei ich ehrlich gesagt gar nichts dagegen gehabt hätte, das mal auszuprobieren. Vorher eingesalzen, dann abgespült und gebraten waren sie eher knackig. Demnächst will ich sie mal nach einem Rezept von Wilma frittieren.
Liebe Grüße
Simone
Turbohausfrau (Donnerstag, 22 Oktober 2020 09:13)
Okra sind bestimmt eine sehr gute Wahl für ein Curry. Die habe ich schon viel zu lange nicht gegessen. Danke für die Erinnerung.
Susanne (Donnerstag, 22 Oktober 2020 16:13)
Ich liebe Okras - hier gibt es sie immer wieder mal im türkischen Gemüseladen und dann schlage ich immer zu.
Ich kannte das bisher immer so, dass man die Okra am besten nicht verletzt, also nur den Stiel zurechtschnitzen und nichts abschneiden, dann werden sie innen cremig, aber es tritt kein Schleim aus. Deine Methode probiere ich aus, dann hat man nicht immer ganze Okras im Essen.
Jill (Freitag, 23 Oktober 2020 20:22)
Hallo Simone,
das Curry sieht toll aus! Würde sofort eine Portion davon nehmen :)
Und Chillies sind nie zu unterschätzen, man weis nie, wie scharf sie sein können. Davon kann ich auch ein Liedchen singen ;)
LG,
Jill
Tina von Küchenmomente (Montag, 26 Oktober 2020 13:23)
Liebe Simone,
Okras bekomme ich neuerdings auch ab und zu mal hier auf dem platten Land. Wenn ich das nächste Mal zuschlage, weiß ich ja was ich damit mache. Sieht nämlich richtig lecker aus, dein Bandakka-Curry!
Herzliche Grüße
Tina
Sus (Montag, 26 Oktober 2020 17:03)
Okras mag ich auch sehr, bekomme aber selten richtig frische. Dein Rezept merke ich mir für den nächsten Besuch beim großen türkischen Supermarkt. Und den Tipp mit dem Salzen nehme ich mir auch mit.
Liebe Grüße, Sus
Britta (Dienstag, 27 Oktober 2020 09:20)
Irgendwann habe ich irgendwo mal Okras gegessen - möglicherweise in einem indischen Restaurant - und fand sie wirklich furchtbar. Seitdem habe ich mich noch nicht wieder rangetraut.
Trotzdem würde ich bei Dir auf jeden Fall mal probieren!
Liebe Grüße
Britta
Volker (Mittwoch, 28 Oktober 2020 13:41)
Hallo Simone,
Okra vergesse ich immer als Gemüse. Muss ich wohl mal dringend ändern ;-).
Gruß Volker
Nicole (Montag, 14 Juni 2021 08:57)
Ich kenne Okracurry von den Malediven, ich habe es geliebt.
Nachegekocht, ein ganz wenig abgeändert�
und für lecker empfunden�