Endiviensalat und Kartoffeln mit Frühlingsquark

Endiviensalat mit Kartoffeln und Quark

Ich glaube, ich war Anfang zwanzig, als mir mal so langsam klar wurde, dass der Andiewie meiner Oma tatsächlich Endiviensalat heißt.

 

Tatsächlich wird er wahrscheinlich familienintern auf ewig Andiewie heißen und an meine Oma Marie erinnern.

 

Bei ihr kam er den ganzen Herbst bis in den frühen Winter hinein aus dem eigenen Garten und war der Salat, den ich als Kind trotz oder gerade wegen der leichten Bitterstoffe am liebsten mochte.

Auch heute landet er bei uns oft in der Salatschüssel, wenn auch eher selbst gekauft, als selbst geerntet.

Da er ganz hervorragend zu Kartoffeln passt, begleitet er diese heute bei einem fleischlosen, schnellen Abendessen.

Kartoffeln mit Käse gibt´s bei uns ab zu mal, wenn es schnell gehen soll. Gerade jetzt, wo ich zur Abwechslung mal wieder neue Kräutertöpfe auf dem Küchenfensterbrett habe - ja, sie leben noch, die Frage ist, wie lange - bietet sich dazu noch ein schneller Kräuterquark an. Da futtern wir dann zu zweit locker eine Schüssel Kartoffeln weg!

Davon werden zwei Hungrige satt.

 

Für den Salat:

1 kleinen Kopf Endiviensalat (Andiewie!)

1 kleine Zwiebel

1 TL Senf

1 Prise Zucker

Essig, Öl, Salz und Pfeffer und, ganz wichtig, damit es wie bei Oma schmeckt: Maggi

Für den Quark:

250g Quark, hier die russische Version, die an Hüttenkäse erinnert

200g Schmand

1/2 kleine Knoblauchzehe

2 EL gehackte frische Kräuter, hier Basilikum, Schnittlauch, Thymian, Petersilie

und natürlich 800g kleine, festkochende Kartoffeln und geriebenen Käse nach Geschmack


  • Kartoffeln gut waschen und abbürsten, sie werden nachher mit Schale gegessen
  • in Salzwasser gar kochen
  • Endiviensalat in einzelne Blätter teilen und waschen, dann in schmale Streifen schneiden und für 10 Minuten in eine Schüssel mit warmem Wasser einlegen

Durch das Wässern werden eventuell noch vorhandene unangenehme Bitterstoffe entzogen und der recht spröde Salat wird etwas zarter. Allerdings wurden den meisten Salaten die Bitterstoffe eh längst weg gezüchtet. Schade eigentlich, denn ein wenig Bitterstoffe schaden eigentlich nicht

  • Zwiebel schälen und in feine Würfelchen schneiden
  • Zwiebelwürfel etwas salzen und zuckern und ein paar Minuten Saft ziehen lassen
  • Essig und Senf glatt rühren und mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Maggi zur Vinaigrette rühren
  • Salat gut trocken schütteln
  • mit der Vinaigrette leicht durchkneten (!)
  • gar gekochte Kartoffeln abgießen und etwas ausdampfen lassen
  • Quark und Schmand mischen, mit Salz, gepresstem Knoblauch, Pfeffer und den frischen gehackten Kräutern abschmecken
  • heiße Kartoffeln halbieren und mit Käse bewerfen, Quark dazu löffen und den Endiviensalat dazu essen

BESSER: Alles heftig durchmatschen und sich dann dran freuen.

Hört sich komisch an, schmeckt aber gematscht gleich nochmal so gut!

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Kommentare: 1
  • #1

    Claudia (Sonntag, 28 März 2021 00:34)

    So schön geschrieben! Andiewie ;-) Bei uns (auch im Schwabenland) hieß der Ändiefe. Ich habe ihn als Kind gehasst, zu bitter. Heute, seit so vielen Jahren länger in Köln als jemals auf der Rauhen Alb lebend, nenne ich ihn vornehm Endivien & liebe ihn - in allen Varianten!