
Bei uns gibt es Suppe für die Seele.
Ganz einfach, weil Suppe immer gut tut, sowohl dem Bauch, als auch dem Gemüt.
Aktuell haben wir ein Familienmitglied, das auf Krankenhauskost angewiesen ist.
Das Essen im Hospital muss nicht schlecht sein... ist aber oft auch nicht wirklich gut.
Ich erinnere mich da an Kässpätzle, die mir dort vor einiger Zeit serviert wurden. Auf die hatte ich mich ehrlich gesagt nach Tagen mit Schonkost richtig gefreut.
Interessanterweise war damals meine Tante zeitgleich mit mir im Krankenhaus und Wochen später kamen wir beide auf diese Kässpätzle zu Sprechen.
Ja. Die waren sehr, erinnerungswürdig. Und sie waren quadratisch.
En bloc sozusagen.
Danger sag ich da nur!
Der einfachste Weg, in einem schwäbischen Krankenhaus für eine Patientenrevolte zu sorgen ist, Kässpätzle anzukündigen und dann nicht adäquat und in Qualität zu liefern.
Ok, Kässpätzle werden es diesmal nicht, denn unsere Patientin soll sich momentan noch eher suppig ernähren. Ausserdem hat sie keinen Appetit. Und schon sind wir wieder bei der Kartoffelsuppe für die Seele.
Ich braue einen großen Topf davon und werfe hinein, was die Patientin normalerweise gerne mag. Wir essen die grobe, stückige Variante und fürs Krankenhaus packe ich nachher eine Portion in den Mixer. Die geht dann im klassischen, eigens dafür gekauften Henkelmann mit auf die Reise gen Krankenbett. Die Spannung steigt.

Für drei mehr oder weniger motivierte Esser:
2 EL Baconwürfel
2 EL Öl
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zwiebel
1 Lauchstange
1 Stange vom Staudensellerie
2 mittlere mehligkochende Kartoffeln
2 sehr kleine Süßkartoffeln
1 kleines Stück vom Hokkaidokürbis
2 kleine Karotten
1 monstermäßige Pastinke
1,5l Hühnerbrühe
1 Lorbeerblatt
frische Petersilie
Pfeffer und Salz


- Baconwürfel im Suppentopf in Öl rundum anbraten - ich versuche, möglichst viel Geschmack in den Teller zu bekommen, da die Patientin über das etwas fade Krankenessen klagt
- Gemüse waschen und schälen, wo nötig
- Zwiebel und Knoblauchzehe in Würfel schneiden, zu den Baconwürfeln geben und kurz mit anbraten
- Lauchstange in Ringe schneiden und zufügen
- Pastinake, Kartoffeln, Karotte und Süßkartoffeln gleichmäßig würfeln, Kürbis von den Kernen befreien und würfeln - da es sich um Hokkaido handelt, schäle ich ihn nicht
- Gemüse zufügen und rundum kurz anbraten
- Lorbeerblatt und Brühe zufügen

- Hitze etwas reduzieren und mit geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten oder eben, bis alles gar ist, köcheln lassen
- salzen falls nötig, vorsichtig pfeffern und das Lorbeerblatt heraus fischen
- für die grobe Zubereitung stampfe ich einfach alles ein wenig mit dem Kartoffelstampfer um Sämigkeit in die Suppe zu bekommen
- die Portion fürs Krankenhaus püriere ich mit dem Pürierstab durch und streiche alles noch einmal durch ein feines Sieb. - Alternativ hätte ich auch noch andere Gerätschaften wie eine Flotte Lotte oder einen Mixer am Start. Hier hat dann aber doch die Bequemlichkeit gesiegt. Für eine Portion Suppe baue selbst ich die Geräte nicht auf und spüle sie nachher noch von Hand.
So, nun drückt mir mal die Daumen, dass unsere etwas wählerische (wir hier in Schwaben sagen "schleckige") Patientin meine Suppe mag! Nicht umsonst heißt es "Essen hält Leib und Seele zusammen" und wer gesund werden will, sollte bei Kräften bleiben.
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