Gerade habe ich - mehr zufällig - eine Studie über Mai-September-Beziehungen gelesen. Also über Partnerschaften, die altersmäßig weit auseinander liegen und die laut dieser Studie trotzdem in 3 von 4 Fällen ausgezeichnet funktionieren.
Na, dachte ich, das wird ja die Hauptdarsteller in meinem nächsten Rezept ungemein erfreuen. Namentlich den ersten Rhabarber dieses noch recht frühen Frühjahres und die paar übrigen Äpfel, die seit geraumer Zeit im Obstkorb liegen und tatsächlich schon bessere Zeiten gesehen haben. Ihr versteht? Wow, Frau zimtkringel ist heute tiefsinnig.
Ok, das war jetzt der Welt blödeste Einleitung ever zum Rezept für einen Apfel-Rhabarber-Crumble.
Zurück zum eher Nahrhaften: Rhabarber gehört in meiner Familie seit jeher zum Frühling. Früher hatten wir eine Riesenpflanze im Garten. Heute kommt der Rhabarber vom Markt und bei uns leider auch nur noch relativ selten auf den Kuchen, den Teller oder in die Kompottschüssel.
Die im Rhabarber enthaltene Oxalsäure wird von einigen hier in zimtkringelhausen nicht so gut vertragen.
Als sogenannte antinutritive Substanz behindert sie nicht nur die Aufnahme vieler wichtiger Mineralstoffe im Körper, sie begünstigt ausserdem die Bildung von Nierensteinen. Wenn dafür schon eine gewisse Veranlagung besteht, sollte man auf übermäßigen Genuß des Knöterichgewächses verzichten.
Allerdings gilt wie immer, die Dosis macht das Gift. Ein Tellerchen Crumble ab und zu darf schon sein.
Für drei Hungrige:
4 mittlere Stangen Rhabarber
3 Äpfel
1 TL Vanillepaste
120g weißer Zucker + eventuell 1-2 EL mehr
200g Weizenmehl
100g Butter
ca. 1 cm vom frischen Ingwer
1 Prise Salz
100g brauner Zucker
Vanilleeis oder wie bei uns heute Stracciatella-Eis (oder alles andere, was Euch Spaß macht)
- da die meiste Oxalsäure sich in den Rhabarberblättern und der Schale versteckt, ziehe ich die äussere Schicht ab - die hübsche Farbe bleibt dann leider etwas auf der Strecke, aber wenn´s weiter nix ist...
- Rhabarber in gleichmäßige Stücke schneiden
- Äpfel schälen, entkernen und würfeln
- mit Vanille und dem weißen Zucker mischen und in einer ofenfesten Form im Backofen bei 180° Umluft ca. 10 Minuten vorgaren
- Ingwer schälen und fein reiben
- mittlerweile Mehl, Salz und braunen Zucker mischen
- Ingwer und Butter zufügen und alles rasch von Hand zu Streuseln kneten
- heiße Rhabarbermischung vorsichtig probieren - süß genug? Falls nicht, mit mehr Zucker bestreuen!
- Streusel auf den Früchten verteilen
- für weitere 20 bis 25 Minuten in den Backofen schieben, bis die Fruchtmasse schön blubbert und die Streusel golden sind
- kurz abkühlen lassen
- lauwarm mit Eis servieren
- sich dran freuen
Übrigens kann man sich ohne Probleme an Crumble überfressen.
Aus völlig selbstlosen Gründen, versteht sich. Irgendwer muß den gefährlichen Crumble ja entsorgen, ehe die Family Nierensteine bekommt. Ja. Genau.
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Franziska (Samstag, 08 April 2023 20:00)
Selbstlosigkeit kann durchaus lecker sein. �