Sakuma Wike - die kulinarische Weltreise stoppt in Kenia

Die kulinarische Weltreise führt mich oft in Gegenden, die ich sonst wahrscheinlich nie mit dem Kochlöffel erkundet hätte.

 

Kenias Küche ist auch wieder so ein Thema, in das ich mich eigentlich erstmal einlesen wollte, ja sogar mußte.

 

Da kam mir der Zufall zu Hilfe: In einer Kochzeitschrift, die ich eben entsorgen wollte, versteckte sich doch tatsächlich Sakuma Wike (andernorts auch Sukuma Wiki genannt).

Ein kenianisches Alltagsgericht aus Sukuma-Kohl, das gerne zu Ugali, dem täglich servierten Maisbrei, oder in der modernen kenianischen Küche auch gerne zu Pasta gegessen wird.

 

Sukuma Wiki bezeichnet sowohl das Gericht, als auch dessen Funktion: Wörtlich übersetzt heißt Sukuma Wiki "pushes you through the week". Soll heißen, Gerichte werden mit Kohl gestreckt, um die ganze Woche davon essen zu können.

 

Sukuma bezeichnet aber auch den Hauptbestandteil des Rezeptes, einen leicht bitteren, nussigen Stängelkohl, der in Ostafrika gut gedeiht.

Bei uns übrigens nicht. Deshalb werden in vielen Rezepten Grünkohl oder Spinat als Ersatz vorgeschlagen.

 

Ich wohne anscheinend deutlich südlich des Grünkohläquators. Vielleicht neigt sich die Saison nun auch dem Ende zu, oder es liegt am fehlenden Frost in diesem Winter.

Jedenfalls wurde ich hier in Schwaben grünkohltechnisch nicht fündig. Nach vier vergeblichen Versuchen einschließlich eines Besuches auf unserem an sich sehr gut ausgestatteten Wochenmarkt,  habe ich die Idee mit dem Grünkohl verworfen und zu Spinat gegriffen.

Etwas später ist mir aufgegangen, dass Mangold sicher auch funktioniert hätte. Nun denn, beim nächsten Mal...

Wie auch immer, die Zubereitung ist recht einfach, wobei sich die Garzeit natürlich nach dem genutzten Grünzeug richtet. Spinat fällt deutlich schneller zusammen, als Stängelkohl.

Als Beilage für zwei:

 

2 TL Öl

1 große rote Zwiebel

1 Knoblauchzehe

2 Dosen Tomaten à 400g

1/2 rote Chilischote

250g frischer Blattspinat

1 EL gehackte Kräuter (hier Petersilie, Basilikum und Majoran)

100ml Gemüsebrühe

100g gekochte Kichererbsen aus der Dose

Salz, Pfeffer und Zucker

mehr Kräuter (hier Oregano) zum Servieren

 

Da ich Herrn zimtkringels Blick aufgefangen habe, als ich kurz laut mit dem Gedanken spielte, Ugali, den aus Maismehl gekochten, sehr festen Brei dazu zu servieren, gab es bei uns die etwas ungewöhnlichere Variante mit Pasta.

 

Aus Gründen. Fortbestand der Partnerschaft, und so...

  • Zwiebel in Ringe schneiden und im Öl anschwitzen
  • Knoblauch dazu pressen, Chili in Ringe schneiden und nach Belieben und Schärfetoleranz dazu geben
  • Deckel auflegen und weich dünsten
  • Tomaten und Kräuter zugeben und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken
  • fünf Minuten köcheln lassen
  • Brühe und Kichererbsen zufügen
  • mittlerweile Spinat putzen, waschen und abtropfen lassen
  • zur heißen Tomatensauce geben, zusammen fallen lassen und nur wenige Minuten garen- wer Grünkohl nutzt, hackt diesen zuvor grob und läßt ihn 8 bis 10 Minuten garen, bis er weich ist
  • mit Kräutern bestreut als Beilage zu Fleisch oder Fisch, also Sauce über Pasta, Reis oder Ugali, oder einfach ganz solo servieren

Ha, das war ja mal easy und auch nicht sonderlich exotisch. Guckt unbedingt mal, was die anderen Mitreisenden aus Kenia mitgebracht haben.

Ulrike von Küchenlatein mit Eier-Curry Kenia-Stil Petra von Chili und Ciabatta mit Kuku Paka (kenianisches Kokosnuss-Hähnchen) mit Kokosnussreis Ronald von Fränkische Tapas mit Sambusa mit fränkischer Jura-Lamm-Gemüsefüllung Britta von Backmaedchen 1967 mit Mandazi kenianische Donuts Britta von Brittas Kochbuch mit Saitanragout mit Mataha und Sukuma wiki Wilma von Pane-Bistecca mit Kuku Paka - Kenyan Chicken Curry Susanne von magentratzerl mit Mais de Mombasa Petra von Chili und Ciabatta mit Kenianisches Koriander-Lamm mit Kokos-Chapati Petra von Chili und Ciabatta mit Viazi Karai - kenianischer Kartoffel-Snack mit Chili-Tamarinden-BBQ-Sauce Tina von Küchenmomente mit Kenianischer Bananenkuchen mit N´Dizi Susan von mit Cessbaar mit Pilipili Ya Papaya -Kochbananen Küchlein mit Papaya-Chili-Sauce Volker von Volkermampft mit Karanga – Kenianisches Rindergulasch Silvia von Kulturgut mit Uji - das kenianische Porridge

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Kommentare: 7
  • #1

    Liss (Samstag, 22 Februar 2020 02:00)

    Yammi!!!!

  • #2

    Volker (Dienstag, 25 Februar 2020 23:27)

    Hallo Simone,

    als Pastagericht sieht das richtig super aus. Schade das man den richtigen Kohl hier nicht bekommt. Wäre bestimmt sehr spannend vom Aroma.

    Schöne Grüße
    Volker

  • #3

    Petra aka Cascabel (Dienstag, 25 Februar 2020 23:56)

    An Ugali hat sich tatsächlich niemand gewagt, stand bei mir auch nicht ganz oben auf der Liste ;-) Sakuma Wike ist absolut typisch afrikanisch, wie mir jemand erzählte, der mal in Kenia gelebt hat. Schön, dass du es so ein verlockend auf den Teller gebracht hast!

  • #4

    Britta von Backmaedchen 1967 (Mittwoch, 26 Februar 2020 17:06)

    Liebe Simone, was man nicht alles findet bevor man es entsorgt ich würde sagen das war doch mal ein absoluter Glückstreffer bevor du die Zeitschrift entsorgt hast, das dir das Rezept sprichwörtlich in die Hände gefallen ist.

    Liebe Grüße
    Britta

  • #5

    Ronald (Mittwoch, 26 Februar 2020 19:54)

    Hallo Simone ,
    gut, dass Du hier eine Alternative mit Spinat vorstellst. Die werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Danke für Deinen Beitrag und viele Grüße.

  • #6

    Britta (Freitag, 28 Februar 2020 13:42)

    Hallo Simone,

    in mein Rezept kamen keine Kichererbsen, aber die hätten bestimmt noch etwas mehr Pfiff ins Gericht gebracht. Genau wie Tomaten und ein paar mehr Kräuter und Gewürze. Ich fand mein kenianisches Menü insgesamt leider eher langweilig.

    Liebe Grüße
    Britta

  • #7

    Pane-Bistecca (Dienstag, 03 März 2020 07:02)

    Interessantes Gericht!

    LG Wilma