Schwäbischer Feierabend - Spätzlepfanne

Spätzle in sahniger Sauce mit Schnitzelsreifen und Champignons

Das folgende Rezept liese sich wunderbar mit dem Slogan "Woran sich Schwaben am Abend laben" überschreiben.

Wobei ich mal mit dem Vorurteil aufräumen muß, wir würden morgens, mittags und abends Spätzle essen.

Also, morgens meist nicht... Zumindest nicht immer.

 

Im Ernst: So richtig gute Spätzle gehen eigentlich fast immer. Egal, ob selbst geschabt, durch die Spätzlepresse gedrückt oder gekauft.

Noch mehr erfreut es mein Schwäbinnenherz, dass hier die restlichen Spätzle vom Vortag genutzt werden könnten (man beachte: Konditional, könnte, wenn man denn welche hätte) und so innerhalb einer Viertelstunde ein nettes Feierabendgericht für uns zwei auf dem Tisch steht.

Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass ich, glaube ich, noch nie gezeigt habe, wie man klassische Spätzle macht. Irgendwann sollte ich das mal nachholen.

Ok, ich geb´s zu, wir hatten keine übrigen Spätzle. Eigentlich haben wir nie übrige Spätzle. Irgendwie verschwinden die immer. Egal! Für dieses Gericht ist es ganz gut, wenn die Spätzle bereits einmal abgekühlen durften. Dann sind sie in der Pfanne stabiler und haben mehr Biss.

Weil ich manchmal mitdenke, habe ich die hier genutzten bereits am Morgen gekocht und dann in einem Abtropfsieb stehen lassen. Damit Ihr nachher keinen Spätzle-Block habt, solltet Ihr daran denken, die Nudeln nicht zu weich zu kochen und sie während des Abkühlens ein-, zweimal mit einer Gabel vorsichtig aufzulockern.

ein üppiges Abendessen für zwei Hungrige:

 

300g Champignons

1 große Zwiebel

1 Knoblauchzehe

3 kleine Schweineschnitzel

2 EL Mehl

3 EL Öl

ca. 100 ml Sherry

200 ml Sahne

200 ml Fleischbrühe

Salz, Pfeffer und Knoblauchpulver

ca. 400g Spätzle, getrocknet

1/2 Bund Petersilie

  • Spätzle kochen, abgießen und eventuell abkühlen lassen (frisch gekocht geht natürlich auch...oder die Spätzle von gestern, wobei ich das Prinzip "übrige Spätzle" wie gesagt nur aus Erzählungen kenne. Oh, und ich habe mir sagen lassen, es gibt auch Spätzle aus dem Kühlregal.  Ah, ja. Ok.)
  • Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln, Champignons putzen, eventuell abziehen und vierteln
  • Zwiebelwürfel in 1 EL Öl sanft garen, dann Knoblauch zufügen und auch den leicht anbraten, ohne ihn dunkel werden zu lassen
  • Pilze zufügen und mitbraten, bis sie fast gar sind
  • Mehl übers Fleisch geben, Fleisch gut wenden und Mehl leicht andrücken
  • Zwiebel und Knoblauch in der Pfanne an den Rand schieben, restliches Öl zufügen, Temperatur etwas erhöhen und die Schnitzelstreifen unter Wenden anbraten
  • mit Sherry ablöschen und kurz einkochen lassen, bis der Alkohol verflogen ist
  • Fleischbrühe und Sahne zufügen und alles kurz köcheln lassen, bis die Sauce leicht andickt
  • Spätzle vorsichtig unterheben
  • mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • gehackte Petersilie über die Nudelpfanne streuen
  • genießen

Merke: Der Schwabe wird groß mit Spätzle und Soß.

Interessanterweise gibt es in schwäbischen Wirtshäusern auf der Kinderkarte tatsächlich fast immer auch Spätzle mit Sauce.  Und ich kenne mindestens zwölfzig Erwachsene, die deshalb manchmal neidisch sind.

So schaut unser schnelles, soßiges Abendessen aus. Übrigens: Auch der hauseigene Schweizer gabelt das gerne.

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