Ich gebe es ja zu: Manchmal, wenn ich so gar keine Idee habe, was es zu Essen geben soll, überlege ich tatsächlich, was denn schon länger nicht auf dem Blog aufgetaucht ist und was zusätzlich vielleicht noch für ein paar nette Fotos taugen würde.
Bei meinem nicht gerade kleinen Pool an Kochbüchern und Zeitschriften habe ich nun wirklich genug Anregungen.
Das ist allerdings manchmal echt auch das Problem.
Im Wohnzimmer und der Küche stehen gut sieben laufende Meter Kochbücher, teils doppelt bestückt. Es gibt unzählige Ordner mit Food-Zeitschriften und dazu noch digitale Ausgaben ohne Ende. Naja, und wer weiß, was ich arbeite, weiß natürlich auch, dass ich sechs Tage die Woche Zugriff auf die neuesten Kochpublikationen habe.
Und am Schluß gibt es dann verdächtig oft Hähnchen.
Ich stehe auf die Aromenwelt der asiatischen Küche. Hoisin, Austernsauce, süß-scharfe Chilisauce, Teriyaki und Co., immer her damit! Ja, meine Schränke sind übervoll mit Zutaten, die ich oft schon nach der ersten Nutzung vergessen habe und dämlicherweise immer wieder neu kaufe. Ich nenne das punktuelle Würzsaucen-Amnesie.
Heute versuche ich mal wieder, zwei bis drei Fliegen mit einer Klappe zu treffen. Soll heißen, das Tagesziel heißt Leckeres Essen mit einigermaßen hübschen Bildern und Verbrauch einiger halbleerer Saucenfläschchen.
Ach ja, hab ich es schon erwähnt? Es gibt Hähnchen.
Scharf angebratenes Teriyaki-Hähnchen, um genau zu sein. Dazu brauche ich für 2-3 Portionen:
gut 1 kg Hähnchenkeulen mit Bruststück
50ml Sake
50ml Mirin
50ml helle Sojasauce
1 mittlere Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL Öl
3 EL Austernsauce
1 Pak Choi
2 Karotten
1 mittlere rote Spitzpaprika
Pfeffer und eventuell etwas Salz
Das ganze beginnt etwas mühselig, danach flutscht es aber. Es bietet sich also an, den Reis nebenher schon zu garen.
- Hähnchenkeulen am Gelenk auseinander schneiden, entbeinen, dabei aber die Haut dran lassen.... ja ja, dazu braucht es ein gutes Messer und etwas Geduld. Ersteres hab ich, das zweite ist an manchen Tagen nicht meine Stärke
- einen EL vom Öl in eine kalte Pfanne geben, das Fleisch mit der Hautseite nach unten darauf legen und die Herdplatte erst dann auf die höchste Stufe stellen
- Fleisch brutzeln lassen, bis die Haut knusprig und golden ist, dann drehen und auf der anderen Seite leicht anbräunen lassen
- mittlerweile das Gemüse waschen und schälen
- Zwiebel in Ringe, Karotten in Stifte, Pak Choi und Paprika in Streifen schneiden, Knoblauch quetschen oder fein würfeln
- Sake, Mirin und Sojasauce verquirlen und zum Fleisch in die Pfanne geben, köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist - die Sauce dickt dabei etwas an
- nebenbei Knoblauch, Zwiebeln und Karottenstifte in restlichem Öl in einem Wok oder einer tiefen Pfanne ein paar Minuten rührbraten, dann Paprika zugeben und kurz mitgaren, zum Schluß Austernsauce und Pak Choi zufügen und nur noch kurz mitbraten
- Gemüse mit Pfeffer abschmecken - normalerweise sollte es durch die Sauce salzig genug sein, falls nicht, etwas nachsalzen
- Fleisch aus der Sauce nehmen und in Streifen schneiden
- Reis auf Schalen verteilen
- Gemüse und Fleischstreifen darauf verteilen, Sauce darüber geben
- genießen!
Ich mag die würzige Sauce zum saftigen Fleisch und dem noch knackigen Gemüse unglaublich gerne und das Schönste: Ist das Fleisch einmal vom Knochen (schlaue Menschen kaufen es eventuell ja schon entbeint...) dann steht innerhalb kürzester Zeit ein leckeres asiatischen Gericht auf dem Tisch, das sicher der ganzen Familie Spaß macht. Probiert es mal aus!
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