Wirsingknödel und Gröstel

Es gibt Gerichte, da kannst dich mit den Fotos noch so anstrengen, am Ende schaut es einfach aus, wie Blubber auf dem Teller.

Und das ist noch freundlich formuliert.

Wenn man aber mal eine Gabel davon probiert hat, ist man in 3 von 4 Fällen augenblicklich Fan.

So ging es uns mit diesem Gröstel aus Wirsingknödeln.

Gröstel aus Semmelknödeln - am Liebsten nach dem Rezept meiner Mama - sind seit meiner Kindheit mein liebstes Resteessen.

Letzten Sonntag gab es bei uns Semmelknödel mit Wirsing. Einfach Großartig!

Und das Resteessen am Montag erst!

Semmelknödel haben den Vorteil, dass alte Brötchen, ungegessene Brezeln, Brot von gestern oder vorgestern mit wenig ergänzenden Zutaten nochmal einen glänzenden Auftritt bekommen, statt sie zu entsorgen. Ei drauf, und fertig ist das günstige Resteessen.

Das paßt wunderbar zum Thema des Blog-Event CXCIV – Cucina Povera – Rezepte für kleines Geld bei Zorra vom kochtopf.

In diesem Durchgang ist Regina von Bistroglobal Gastgeberin. Sie hat sich Gerichte mit einfachen Zutaten für wenig Geld gewünscht, die möglichst viele Personen satt und glücklich machen.

Da kommt mein Resteessen doch gerade recht: Sonntag gab es Knödel als Beilage zum Braten, Montag gab es die Reste als Gröstel. Schön isses nicht anzugucken, aber hey, meine übrigen Weckle sind weg, alle sind satt und mit einer schönen Schüssel Salat steht schnell ein komplettes, noch dazu vegetarisches Essen auf dem Tisch.

Banner Blog-Event CXCIV - Cucina Povera - Rezepte für kleines Geld (Einsendeschluss 15. März 2023)

für 12 Knödel, als Beilage für 3 und Gröstel für 2:

8 Semmeln/Weckle/Kaiserbrötchen oder entsprechend Brezeln,  mindestens vom Vortag, gerne auch schon 2-3 Tage alt

1 große Zwiebel

8 große Blätter vom Wirsing

ca. 400ml Milch

2 Eier

2 EL Mehl

evtl. 2-3 EL Semmelbrösel

2 EL Butter

Salz und Pfeffer, wer mag (ich!) nimmt auch noch Aromat dazu

ein wenig Petersilie

fürs Gröstel:

zusätzlich 2 EL Butter

2-3 Eier

und für mich ganz wichtig: Maggi

Vor dem Knödeln steht das Schneiden... Etwas, was mir zur Zeit mit einer zugegeben nicht mehr so sehr eingeschränkten, aber halt noch immer nicht völlig wiederhergestellten Hand nicht so leicht fällt.

Trotzdem:

  • altbackene Weckle in nicht allzu kleine, gleichmäßige Würfel schneiden
  • Zwiebel fein schneiden und in der Butter unter Rühren hellbraun anbraten
  • Wirsingblätter waschen und in kochendem Wasser einige Minuten blanchieren, dann herausnehmen, abtropfen und die dicken Blattadern heraus schneiden
  • Wirsing in relativ feine Streifen schneiden, zu den angebratenen Zwiebeln geben und ein paar Minuten mitbraten
  • Eier in die lauwarme Milch einrühren
  • kräftig mit Salz, Pfeffer und Aromat würzen
  • Mehl zufügen und klümpchenfrei in die Milch rühren
  • Brötchenwürfel mit der Milch in einer großen Schüssel mischen und mehrmals wenden, dann ca. 20 Minuten durchziehen lassen - das Gebäck soll rundum schön befeuchtet sein, aber nicht matschig werden, sollte die Masse zu weich sein, Semmelbrösel untermischen
  • Zwiebeln, Wirsing und gehackte Petersilie untermischen
  • Knödelmasse ein paar Minuten stehen lassen
  • mittlerweile Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, dann die Temperatur reduzieren, das Wasser soll gerade nicht mehr kocht, sondern vor sich hin simmerm
  • mit nassen Händen möglichst gleichmäßige Knödel formen
  • Knödel vorsichtig in Wasser gleiten lassen, gerade so viele, dass sie frei schwimmen können, ohne sich zu berühren - ca. 20 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen
  • mit dem Schaumlöffel heraus heben und kurz abtropfen lassen

Bei uns gab es die erste Portion als Beilage zum Schweinebraten aus der Essigbeize (das Rezept gibt´s hier auch demnächst), die übrigen Knödel wanderten am nächsten Tag als Gröstel in die Pfanne.

Dazu lasse ich die restlichen Knödel gerne offen über Nacht stehen, damit sie etwas antrocknen.

Muss nicht sein, ich mag´s aber gerne so.

  • Knödel in Scheiben oder Würfel schneiden
  • in einer großen Pfanne in Butter rundum schön anbräunen
  • Eier darüber geben, würzen und die Eier stocken lassen
  • genießen!

Liebe Zorra, liebe Regina, Danke fürs geniale Thema!

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Regina (Samstag, 25 Februar 2023 15:13)

    Liebe Simone,
    du schreibst, dass das Knödelrezept von deiner Mama ist. Offensichtlich sind Leibspeisen oft mit Kindheitserinnerungen verbunden. Aber ich schweife ab, es geht ja um Gerichte fürs kleine Geld. Knödel eignen sich für das eigentliche Thema prima. Wie du erwähnst, kann man darin wunderbar altbackene Brötchen/Brezeln verstecken und Knödel sind aus zweierlei Hinsicht genial! Sie eignen sich als Beilage zum Sonntagsessen und für die schnelle und kostengünstige Küche am Montag. Das Anbraten bringt nochmals einen ganz neuen Geschmack ins Spiel! Mir läuft das Wasser im Munde zusammen! Ich muss deine Variante mit dem Wirsing unbedingt probieren. Ich kenne das Knödelrezept nur nach dem Rezept deiner Mama, nämlich mit Petersilie. Doch der Wirsing reizt mich. Danke für dein tolles Familienrezept, das prima zur Cucina Povera passt.
    Und übrigens mein Mitgefühl zu deiner Hand. Ich hatte leider vor Weihnachten mein Handgelenk gebrochen, OP und nun heißt es immer noch ÜBEN! Offensichtlich geht es dir ähnlich.
    Viele Grüße aus der Nachbarschaft, Regina

  • #2

    Thomas Auer (Sonntag, 05 März 2023 18:42)

    sososo, dann ist die Wirsingwelle also weitergeschwappt.
    Semmelknödel mit Wirsing, kam mir doch gleich bekannt vor... ;-)
    Sind aber auch sowas von lecker!

  • #3

    Simone von zimtkringel (Montag, 06 März 2023 07:50)

    @Thomas Auer: Ja, die Wirsing-Karawane zieht weiter! Irgendwie muß ich gucken, dass ich bald wieder Physio-Termine bekomme. Mir fehlen die Küchengespräche im Morgengrauen.

  • #4

    Sarah von Kinder, kommt essen! (Freitag, 17 März 2023 19:59)

    Lecker! Danke für die Inspiration.
    Liebe Grüße,
    Sarah

  • #5

    zorra vom kochtopf (Dienstag, 11 April 2023 09:10)

    Danke dir liebe Simone für das geniale Rezept! Und meist ist es wirklich so, je fotogener das Essen, desto köstlicher ist es.