Krautfleckerl, mein liebstes Herbstgericht

Endlich ist der Herbst da, mit seinen leckeren Eintöpfen und Suppen.

Im Ländle läuft die Weinlese auf Hochtouren und wir haben schon den ersten neuen Wein probiert. Bisher ohne Zwiebelkuchen, was an einen Skandal grenzt, aber kommt Zeit, kommt Zwiebelkuchen.

 

Also los!

Laßt uns Herbstzeug kochen und vor allem gut essen!

 

Nachdem wir letzte Woche bereits zweimal Kürbisse geschlachtet haben, hier und hier,  und die Zwetschgenknödel meiner Mama schon einen Auftritt hatten, kommt nun noch einmal das Filderkraut zu seinem Recht.

Schon allein, weil es so eine Schönheit ist.

Tadaaa! Es gibt Krautfleckerl!

 

So einfach, wie lecker.

Man kann es sich natürlich mit gekauften Fleckerln, sprich Nudeln, einfacher machen, aber ich dachte, ich hole mal wieder meine Nudelmaschine aus dem Schrank.

Zutaten für den Nudelteig:

300g Spätzlemehl, eine Mehlsorte, die hier bei uns in Schwabilon recht verbreitet ist

3 Eier

1/2 TL Salz

1 EL Olivenöl

evtl. je nach Eigröße noch ein wenig kaltes Wasser

Die Teigzutaten mischen und entweder in der Küchenmaschine etwa 5 Minuten, oder von Hand ca. 10 Minuten erst mischen und dann ordentlich kneten. Ich lasse die Hauptarbeit natürlich die Maschine machen, knete dann aber von Hand noch nach, bis ein glatter, elastischer Teig entstanden ist. Sollten die Zutaten nur mit Eiern erst etwas zu bröselig sein, vorsichtig mit ein paar Tropfen Wasser nachhelfen, aber Vorsicht, der Teig soll schon noch recht fest bleiben.

Ist er dann geschmeidig, zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie verpackt für eine Stunde in den Kühlschrank legen.

 

Jetzt kommt meine Nudelmaschine zum Einsatz. Ausnahmsweise mal ein Gerät, das nicht am Strom hängt, sondern mit Muskelkraft funktioniert.

Den Teig in handliche Portionen teilen, den Restteig dabei jeweils wieder einpacken, damit er nicht austrocknet, und erst mehrmals auf der gröbsten Einstellung durch die Walzen lassen, dabei immer wieder falten und munter weiter kurbeln. Die Einstellungen immer weiter reduzieren, und die Teigplatten so lange durch die Walzen schicken, bis die gewünschte Teigdicke erreicht ist. Ich mag sie auf der Stufe 7 , also nicht ganz dünn,  aber das ist wohl Geschmackssache.

Dann die Teigplatten für die Fleckerl zu kleinen Quadraten schneiden und einen großen Pott Wasser zum Kochen bringen.

Die restlichen Zutaten:

ca. 500g Filderkraut (sonst Weißkohl)

1 Zwiebel

250g Katenschinkenwürfel

1 EL Zucker

2 EL Öl (bei Oma natürlich Schmalz, das hab ich aber nicht da)

Salz, Pfeffer, Kümmel

evtl. etwas Wasser

 

Das Kraut fein hobeln, oder je nach Vorliebe grob schneiden. Die Zwiebel jage ich ebenso über den Hobel, aber auch da gilt, ganz nach Geschmack!

Wer multitaskingfähig ist, wirft die Nudeln jetzt ins vorher gesalzene, kochende Wasser.

Öl oder Schmalz in einem großen Topf heiß werden lassen, die Zwiebeln und die Schinkenwürfel dazu geben und mit Zucker übertreuen. Wenn alles angebräunt ist, das Kraut dazu geben und unter Rühren anbraten. Bei frischem Kraut, wie es bei meinem momentan der Fall ist, muß kaum Flüssigkeit dazu gegeben werden. Filderkraut wird auch so binnen kürzester Zeit gar. Ausserdem darf es bei mir gerne etwas knackiger bleiben. Bei etwas gröberem Kraut eventuell etwas Wasser zugeben, und alles so lange dünsten, bis es noch bißfest, aber trotzdem gar ist. Das kann schon zwischen 5 und 10 Minuten dauern. Dabei die Nudeln nicht aus dem Auge lassen, denn auch sie sollen noch bißfest bleiben!

Das Kraut mit Salz, Pfeffer und Kümmel kräftig würzen und zum Schluß die abgetropften Fleckerl dazu geben.   

Ziemlich rustikal, eher nicht elegant, aber so lecker!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0