Maultaschen zum Gründonnerstag

Nachdem wir uns nun einige Tage aufs Schönste bekochen lassen haben, ist der Alltag wieder eingekehrt und zu meinem Erstaunen steht Ostern bereits vor der Tür!

 

Vielleicht wißt Ihr, dass es bei uns hier in Schwaben Gründonnerstag und Karfeitag traditionell Maultaschen gibt? 

Dann habt Ihr sicher auch die Sache mit den "Herrgottsbscheißerle" schon gehört. Von wegen, dass wir das Fleisch in Teig wickeln, damit der liebe Gott es in der Fastenzeit nicht sieht?

Nun, das kann man halten, wie man mag, Tatsache ist, Maultaschen sind etwas Leckeres und jede Familie macht sie anders.

1 Rolle fertigen Nudelteig (ich mache ihn ab und an auch selbst, aber ich lebe in Schwaben, wo jeder Bäcker mindestens einmal pro Woche frischen Maultaschenteig anbietet)

Brühe oder Salzwasser

Für die Füllung:

500g Ringerhack

2 mittlere Zwiebeln

1 EL Butter

1 Knoblauchzehe

1 Bund Schnittlauch in feine Röllchen geschnitten

2 Eier, eins davon getrennt

2 Brötchen vom Vortag

1/2 Tasse Milch

2 EL Senf

Salz, Pfeffer, Aromat und Maggi

Brötchen grob schneiden und in einem Schüsselchen mit der Milch begießen.

Die Zwiebeln fein würfeln und in Butter glasig braten. In der letzten Minute die Knoblauchzehe dazu quetschen und kurz anschwitzen. Dann vom Herd nehmen und zur Seite stellen.

Nun alle Zutaten, ausser dem einzelnen Eiweiß, in einer großen Schüssel gut mischen. Die erkaltete Zwiebel dazu geben und alles am besten mit den Händen gut vermischen.

Mit den Gewürzen abschmecken.

Zu Maultaschen gibt es ja ganz unterschiedliche Ansichten: Wickeln, schneiden, kleben....das hat was von Basteln.

Ich mag gerne relativ viel Nudelteig drumrum, deswegen mache ich geklebte Taschen. Praktisch große Ravioli.

Dazu wird der Nudelteig in Etappen von der Rolle gewickelt, denn er trocknet schnell aus. Je nach gewünschter Größe in Rechtecke schneiden und die Ränder mit dem restlichen Eiweiß einpinseln.

 

Auf jedes Teigstück kommt nun eine etwa walnuß- bis aprikosengroße Portion der Füllung. Dann wird zu geklappt. Die Teigränder gut andrücken und dabei möglichst viel Luft aus der Maultasche heraus drücken, sonst gibt es nachher Blasen und die Taschen gehen eventuell sogar auf.

Achtung: Die rohen Maultaschen kleben gerne aneinander. Nach Möglichkeit nebeneinander auf ein nicht-haftende Unterlage legen. Ich nehme dazu gerne Backpapier.

Einen großen Topf mit Salzwasser oder Brühe erhitzen, und die Maultaschen darin portionsweise gar ziehen lassen.

In unserer Gegend isst man Maultaschen am Gründonnestag normalerweise in der Brühe.

Karfreitag werden sie geschmelzt, soll heißen, in heißer Butter angebraten und normalerweiße mit schwäbischem Kartoffelsalat und grünem Salat serviert.

Mir war es heute nach einer etwas anderen Beilage:

 

Rote Beete-Avocado-Salat mit Knoblauchjoghurt

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