Man wurste(l)t sich so durch...

selbst gewurstet, was bin ich stolz!

Liebe Vegetarier unter meinen Lesern, ich habe Euch lieb, aber jetzt müßt Ihr mal kurz ganz stark sein: Ich habe endlich meinen lang gehegten Plan wahr gemacht, und selbst gewurstet!

Und ich hatte solchen Spaß dabei, dass es mit Sicherheit ab jetzt regelmäßig neue Versuchsreihen geben wird!

 

Fürs Erste wollte ich ein wenig bei den Basics bleiben und habe mich an groben Bratwürsten für Grill oder Pfanne versucht. Es hat geklappt und war gar nicht schwer! Tatsächlich kommt man sogar mit einfach Hilfsmitteln zu beeindruckenden Resultaten.

Ich will Euch nicht schon wieder mit meiner Freude über alle Küchenhelferlein dieser Erde langweilen, aber hey, vor gut einem Jahr ist mir bereits ein Fleischwolf mit Wurstaufsatz in den Einkaufwagen gehüpft. So was Tolles! Was der alles kann!

 

Damals habe ich Bauernbratwurst in Gläser gefüllt, nun habe ich es endlich geschafft, mir bei einem Versender fürs heimische Wursten Wurstdärme und für den Anfang ein fertiges Gewürz schicken zu lassen.

Dem Küchenabenteuer steht also nichts mehr im Weg!

Wie bei allen solchen Aktionen gehe ich mal wieder gut belesen aber mit null praktischen Vorkenntnissen ans Werk. No risk, no fun!

 

Ich habe mich übrigens erst einmal für relativ wenig Naturdarm, nämlich ein Paket mit 25 Metern, entschieden. Schweinedarm im Kaliber 28/30 der selbstverständlich völlig gereinigt und gebrauchsfertig vakuumverpackt und eingesalzen innerhalb eines Tages per Post bei mir ankam. Vor Benutzung muß man dann nur die nötige Menge abmessen, das Salz abspülen und den Darm dann ca. 30 Minuten in lauwarmes Wasser legen, um ihn leichter verarbeitbar zu machen. Die Reste können übrigens wieder eingesalzen und in der Gefriertruhe gelagert werden. Und ja, ich weiß, der Gedanke ist gewöhnungsbedürftig, wenn man damit noch nie zu tun hatte. Glücklicherweise bin ich da fast völlig schmerzfrei!

Und wie immer habe ich das Rezept nach unserem Geschmack ein wenig modifiziert, bzw. aus zig gelesenen Rezepten ein eigenes gebastelt. Zwei Tipps von erfahrenen Köchen waren dabei hilfreich:

  1. Wenn du dir mit den Gewürzen nicht sicher bist, nimm erst wenig, mische sie mit der Wurstmasse und brate einfach kleine Versuchsmengen an. Gar schmeckt die Masse nämlich nochmal anders. Nachwürzen kannst du, bis du zufrieden bist, ein Zuviel herausnehmen fällt dagegen ziemlich schwer.
  2. Ein mit Wasser befeuchtetes Backblech als Unterlage für die fertigen Würste hilft ungemein, da die Wursthaut dann nicht an der Ablage festpappt und reißt.

Folgende Zutaten ergaben 15 Würste:

1 kg Schweinenacken

500g Schweinebauch, von Schwarte und Knorpel befreit

14g Salz

9g Wurstgewürz Thüringer Art

Schale von 1 Zitrone

1 rote Zwiebel, fein gewürfelt

2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt

1 Handvoll Petersilie, fein gehackt

1 Handvoll Currykraut, fein gehackt

80ml kalte Milch

1 Ei

ca. 2m Wurstdarm

  • Fleisch in gleichmäßige, dem Fleischwolf angepaßte Würfel schneiden und in einer Schüssel mit den Gewürzen, Zwiebel, Knoblauch und der fein geriebenen Zitronenschale gut mischen
  • Fleisch durch die 4er-Scheibe des Feischwolfs in eine große Schüssel wolfen
  • eine kleine Probe in einer Pfanne garen und den Geschmackstest machen, eventuell noch etwas nachwürzen
  • mittlerweile den Fleischwolf mit dem Einfüllstutzen auf Wurst umrüsten
  • kalte Milch und Ei verquirlen und von Hand gut in die Wurstmasse einarbeiten
  • abgespülten, gewässerten Darm etwas ausdrücken und vorsichtig auf den Einfüllstutzen des Fleischwolfs fädeln, Ende verknoten
  • kalt abgespültes, noch nasses Backblech unter den Wurstauslaß platzieren
  • Wurstmasse vorsichtig in den Darm füllen und versuchen, möglichst gleichmäßig und ohne Luftblasen zu arbeiten
  • Ende wieder verknoten und etwa handbreitgroße Würste durch Drehen abbinden

Uns haben die Würste vom Grill geschmeckt. Dazu gab es ganz klassisch Kartoffelsalat.

Achtet darauf, die Würste komplett durchzugaren und nicht verbrauchte Würste möglichst schnell einzufrieren!

 

Hach, das hat Spaß gemacht und war mit dem passenden Zubehör ohne Probleme allein zu bewältigen, obwohl in vielen Anleitungen stand, man müsse mindestens drei Hände haben!

Als nächstes brauche ich glaube ich, ein anständiges Messer! Ratschläge und Tipps nehme ich gerne entgegen!

Hm, so viele Ideen! Demnächst werde ich wohl eine komplett eigene Würzmischung versuchen.... oder Geflügelfleisch? Vielleicht auch mal Leberkäse. Ihr merkt schon, ich bin völlig angefixt von der Idee, selbst Wurst zu machen. Na, wir werden sehen!

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