Mixed Spice - Pudding Spice

Ich bin ein Landei, das ist kein Geheimnis.

Als ich mit knapp 14 das erste Mal mit Teilen der Familie nach London fliegen durfte, war ich absolut fasziniert: Von der großen Stadt, vom internationalen Flair und vor allem und wohl am meisten, vom Essen der vielen Kulturen, die sich dort auf doch relativ engem Raum drängen. Seither war ich viele Male in England und das Essen gefällt mir noch immer.

Ja, wirklich!

In London habe ich mein erstes echtes indisches Curry gegessen und es schwer bedauert, weil ich vor Schärfe geweint habe. Zweimal.

In London saß ich mit einer Freundin bei Pekingente, als einen Block weiter eine Bombe explodierte.

In London habe ich mit dem Gatten den ersten gemeinsamen Urlaub verbracht und wir haben jeden Abend auf dem Heimweg andere lustige Snacks beim arabischen Imbiss gekauft.

Schon zu Schulzeiten auf der Klassenfahrt nach London haben wir alles an Junkfood ausprobiert, was der kleine Supermarkt und der Take Away-Asiate um die Ecke hergaben.... auch, weil in der Gastfamilie nur recht spärliches Essen auf den Tisch kam.

Bis heute bin ich Stammkundin bei einem Versand für englische Waren.

Und nun komme mir bitte keiner mit der angeblich üblen englischen Küche! Schlecht essen kann man überall.

Sicher, man muss kein Freund von Nierenpudding oder Spotted Dick sein, aber hey, jedem das Seine!

 

Bestimmte Aromen gehören jedenfalls zur englischen Küche. 

Mixed Spice, auch Pudding Spice genannt, zählt definitiv dazu. Für uns hat es etwas Weihnachtliches, ähnlich einem Lebkuchengewürz.

In Amerika würde man es wohl in Richtung Pumpkin Pie Spice einordnen. In England kommt es aber nicht nur zur Adventszeit zum Einsatz.

Tatsächlich gibt es Mixed Spice in Großbritannien in jedem Supermarkt zu kaufen. Hier in Deutschland muss man schon danach suchen, oder besser noch, man mischt sich die passende Menge aus folgenden Zutaten selbst. Und zur Zubereitung? Nun ja, mischen und fertig is!

2 Teile gemahlener Zimt
2 Teile gemahlene Muskatnuss
2 Teile gemahlener Piment
1 Teil gemahlene Nelken
1 Teil gemahlener Koriander
1 Teil gemahlene Ingwerpulver


Puristen kaufen die ganzen Gewürzkörner und mahlen frisch. Aber auch in der pulverisierten Form gekauft, ist das Zeug ganz schön aromatisch. Würz-Anfänger tasten sich aromentechnisch vielleicht besser erst einmal langsam heran.

Nach dem Mischen sollte die Mischung, wie alle Gewürze, möglichst dunkel und trocken aufbewahrt werden. Besser noch, man verwendet sie! Bei mir ist gleich mal eine Portion in den Karottenkuchen  gewandert.

Auf dem Plan stehen auch noch ein paar englische Puddings, die sich ganz elementar von dem unterscheiden, was wir als Pudding bezeichnen.

Nun, man wird sehen...

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Kommentare: 1
  • #1

    Karin Anderson (Donnerstag, 04 März 2021 00:40)

    Ja, Schokoeier und Zuckerküken (Peeps) gibt es hier in Maine auch bereits allenthalben. Dein Karottenkuchen sieht appetitlich aus, das Mixed Spice kenne ich auch von englischen Rezepten von Dan Lepard. Ich stimme dir völlig zu - wer in England schlecht isst, hat selber schuld. Ich war dort nicht nur aus Austauschschülerin (mit einer tollen Köchin als Gastmutter), sondern bin auch mehrmals dort herumgereist, und habe immer etwas gefunden, was ich mochte. (Irgendwie war komischerweise immer Apple Pie dabei).
    LG aus Maine,
    Karin