Öpfu trifft Marmorchuechä - Apfel trifft Marmorkuchen

Saftiger Marmorkuchen mit Äpfeln

Jupp, ich bin noch immer ausser Gefecht, was Küchenabenteuer angeht.

Ok, ich bin rundrum ausser Gefecht und gestehe, dass ich mich nach wie vor ziemlich schwer damit tue.

 

Lustig ist, dass der Tag damit ein ganz neues Gefüge bekommt. Plötzlich ist Zeit, mit meiner Mama, Thomas und gelegentlichen Besuchern Kaffee zu trinken.

 

Mit von Herrn zimtkringel - soll heißen Thomas - gebackenem Kuchen!

Habt Ihr schon den Zwätschgechuechä nach Art meiner Schwiegermama gesehen?  Der fand ziemlichen Anklang und wie es scheint, gibt es da draussen regelrechte Herr zimtkringel-Fans.

Hier kommt das nächste Thomas-Backrezept, diemal gleich mit seinem Text. Also, ab hier hat Thomas das Wort:


Wie zimtkringel schon im Vorwort erwähnt hat, traue ich mich erneut in die Backstube des Löwen. Und das buchstäblich, denn Frau und Herr zimtkringel sind Löwen, zumindest wenn es nach den Sternzeichen geht.

Ein Apfelkuchen nach Schweizer, genauer gesagt, nach Mamis Rezept soll es werden.

 

Mein Rezept für den Apfelkuchen à la Herr zimtkringel:

 

250g Margarine (muss nicht die teuerste sein)

250g Zucker

2 Päckchen Vanillinzucker

4-6 Eier komplett

500g Mehl (405)

1 Päckchen Backpulver

4EL Backkakao

4 rote saftige Äpfel

 

Oft genug habe ich vor vielen Jahren in der elterlichen Küche zugeschaut, mitgeholfen und vor allem danach mit Lust und Laune mitgegessen.

Mal sehen, was da noch in Erinnerung blieb. Der Mixer. Mit Knethaken. Ja, bei all den Küchengeräten habe ich eine riesige Auswahl, auch an moderneren Rührmaschinen. Aber ich hab’s Backen mit dem Mixer gelernt und dabei bleibe ich. Ich bin eh davon überzeugt, dass man mit dem motorisierten Handrührgerät den Teig besser spürt.

Gut, die hochtechnisierte Entscheidung ist schon mal getroffen und der Mixer liegt bereit. Die geeignete Rührschüssel ist rasch gefunden, immerhin backe ich ja nicht zum ersten Mal in der schwäbischen Küche.

Seltsamerweise vergisst man im Lauf der Jahre vieles, aber das Rezept für den Marmorkuchenteig scheint sich auf der Festplatte im männlichen Gehirn festgebrannt zu haben.

So, wie es mir Mami beigebracht hat, rühre ich die Zutaten einzeln und gründlich. Irgendwie macht das auch Spaß, mit dem Mixer in der Schüssel rum zu fahren. „So wird der Kuchen nachher schön fluffig“, betonte Mami immer. Und was Mami sagt, stimmt.

Irgendwann sind die Zutaten nach Rezept alle mit drin und hier verrate ich gleich ein kleines Geheimnis à la Herr zimtkringel: Ich mische unter den Zucker, der als zweite Zutat zur Margarine kommt gleich noch ein Päckchen Vanillinzucker unter.

Ob es was hilft, kann ich zwar nicht beweisen, aber es ist meine persönliche Note beim Marmorkuchen.

Ja, und ihr habt richtig gelesen: Herr zimtkringel verwendet keine(n) Butter, sondern Margarine. Auch diese kleine Abänderung kenne ich noch aus der Kinderbackstube.

Und jetzt kommt der spezielle Moment, wenn man diesen Teig zusammenrührt: Die Fingerprobe.

Nein, nicht etwa aus der Rührschüssel raus, sondern direkt am Knethaken wird der hängengebliebene Teig abgewischt und direkt damit in den Mund.

Dieser Moment ist für mich der entscheidende, der Teig muss schmecken.

Und ja, er tat es, genauso wie in jüngeren

Jahren. Das heißt, der Kuchen wird gut.

Beim Äpfel schälen kam ich kurz an meine motorischen Grenzen: Kein Schäler für Linkshänder weit und breit. Ja, probiert doch mal mit einem rechtsgedrehten Schäler auf links zu schälen. Ich entschloss mich, den Schnitzer zu verwenden und siehe da, es funktionierte und ich konnte die benötigten Äpfel ohne Blutvergießen von der Schale befreien.

Das Setzen der Apfelschnitze hätten gewiefte und erfahrene Blogger, Bäcker und Köche sicherlich akkurater hinbekommen.

Die Teigherstellung ist kinderleicht:

Bevor man sich dem Teig widmet, kann man schon mal den Backofen einschalten. Ich habe den Umluftbackofen auf 180 Grad eingestellt. Die Margarine – je weicher, je besser, in kleine Stücke zerteilen und ab dafür in die Schüssel (wer keine Rührschüssel zur Hand hat, kann auch eine große Salatschüssel – nicht aus Glas – verwenden.

Den Zucker und 1 Päckchen Vanillinzucker dazugeben und umrühren, respektive mixen.Zeit dabei lassen, damit Zucker und Margarine eine Symbiose eingehen. Dann nach und nach die Eier (ohne Schale) dazugeben und nach jedem Ei immer wieder umrühren.

 

Das Mehl kommt als nächstes dazu. Ich wäge es nicht ab, sondern leere es in einen Maßbecher. Danach kommen Backpulver und das zweite Päckchen Vanillinzucker dazu.

 Damit sich die drei Komponenten im Maßbecher gut vermischen, nehme ich einen großen Löffel und rühre das ganze zwei- bis dreimal um. Jetzt kann das Mehlgemisch langsam in die Teigschüssel dazu. Wer es ganz fein oder vornehm will, kann dazu auch ein Mehlsieb verwenden.

Jedes Mal nach der Zugabe umrühren.

 

Wer den Mixer verwendet, beginnt mit der langsamsten Stufe und steigert nach Bedarf die Geschwindigkeit. Das ist sehr zu empfehlen, wenn man die Küche nicht in Weiss bestäubt haben will. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis alles Mehl in der Rührschüssel ist und der Teig gut gemischt ist. Hier ein weiterer Tipp: Sobald der Mixer anfängt, unter der Rührmasse zu ächzen, schluckweise Milch dazugeben. Am Schluss sollte der Teig geschmeidig aussehen, aber nicht zu flüssig sein.

Wenn der Teig schmeckt, wird auch der Kuchen schmecken. Beim Marmorkuchen verteilt man gut zwei Drittel vom hellen Teig in einer runden Backform (die eingefettet werden sollte) und zum letzten Drittel gibt man nun den Backkakao dazu, nochmal einen Schluck Milch und rührt ein letztes Mal um.

Dann darf der nun schokoladenbraune Teig mit in die Backform.

Jetzt sind die Künstler gefragt: Den hellen und dunklen Teig kann man mit einem Löffel oder einer Gabel gut miteinander vermischen und man darf gespannt sein, welche Marmorierung nach dem Backvorgang zu sehen ist. Nun kommt das leidige Schälen der Äpfel und das Schnippeln der Schnitze, die man im Anschluss etwa 2cm vom Rand der Backform in den Teig einsteckt.

Ich habe immer vier Schnitze nahe zusammengesteckt, das gibt etwa ein Stück Kuchen.

Nach dieser Fitzelarbeit dürfte der Backofen vorgewärmt sein und der bestückte Teig darf nun für gut 60 Minuten bei 180 Grad (Umluft) zum Bräunen. Nachdem die Backofentür zu ist, bitte mindestens 30 Minuten nicht mehr aufmachen. Wenn der Teig nämlich Zug bekommt, kann es sein, dass der Kuchen sehr flach wird. Mit einem Spiesschen kann man prüfen, ob der Kuchen schon fertig ist. Das Spiesschen – bitte, ohne sich die Hände zu verbrennen – bis in die Mitte des Kuchens einstechen. Bleibt beim Herausziehen noch Teig kleben, brauchts noch etwas Geduld.

Kommt das Spiesschen ohne Teig heraus, ist der Apfelkuchen fertig. Dann raus damit, abkühlen lassen, je nach Lust und Laune mit Puderzucker bestreuen (so kann man leicht dunklere Stellen kaschieren) und genießen.

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Kommentare: 5
  • #1

    Franziska (Sonntag, 11 September 2022 16:35)

    Hallo, ihr beiden! Das ist wieder ein Rzeept, bei dem mir das Wasse rimMund zusammenläuft. Danke für die Schilderung der Herstellung, Thomas! Da waren Schmunzler dabei wie die Eier ohne Schale, und ein, zwei Kindheitserinnerungen. Meine Mutter hatte anfangs außer dem Handrührgerät auch nichts anderes. Sie blieb dann auch dabei. (Die anderen Küchenhelfer, standen gut gestapelt, im Unterschrank.)

    Einen schönen, erholsamen Sonn(en)tag wünsche ich euch! Und Dir, liebe Simone, weiterhin gute Besserung!

    Frühherbstgrüße aus Bonn von Franziska

  • #2

    Irene (Sonntag, 11 September 2022 18:13)

    Mannometer, der Herr Zimtkringel ist ja gar nicht zu bremsen! Habe gestern erst sein Zwetschgechuechä nachgebacken (voller Erfolg, wie empfohlen noch warm komplett vertilgt, mit Sahne), jetzt läuft mir bei diesem Marmorkuchen der besonderen Art wieder das Wasser im Mund zusammen…

  • #3

    ReginaE (Montag, 12 September 2022 19:45)

    So mache ich den Marmorkuchen ebenfalls und auch mit dem Rührgerät, allerdings mit Butter. Doch bei den derzeitigen Preisen schmeckt Margarine ebenso gut.

    Jedenfalls ein tolles Rezept und sehr humorvoll geschrieben. Das wird es demnächst geben.

  • #4

    Yvonne Schöbel (Samstag, 17 September 2022 14:21)

    Wir haben ihn heute auch getestet.
    Ich hab mir nur erlaubt die Äpfel in der Mitte einzulegen. �
    Mega lecker.
    Danke für das tolle Rezept

  • #5

    Irene (Freitag, 23 September 2022 16:16)

    Dieser Marmorkuchen ist wirklich eine Wucht, superlocker dank dem geduldigen Einrühren jedes einzelnen Eis und auch saftig dank der Äpfel - die werde ich nächstes Mal gewürfelt unter den Teig mischen, das macht weniger Arbeit und verspricht noch mehr Frische. Eine glatte Eins für dieses Rezept. Würde mich nicht wundern, wenn Frau Zimtkringel so langsam auf den Geschmack käme, sich langfristig bekochen zu lassen anstatt sich selbst die ganze Arbeit aufzuhalsen...