Auberginenauflauf aka falsche Moussaka

Jo. Also. Das ist so: Immer so im Mai oder Juni überfällt mich mit Macht der Drang, in den Gartenmarkt zu pilgern und nur mal zu gucken. Also, nur gucken. Nix kaufen. Weil... aus Gründen!

 

Dann fahre ich heim und pflanze die wundervollen Setzlinge ein, die mir im Gartenmarkt zugelaufen sind. Beim Gucken. Mysterium, jedes Jahr wieder...

 

Dieses Jahr waren es zwei hübsche Tomatenpflanzen, eine Bratpaprika, eine gelbe Zucchini und eine Auberginenpflanze.

 

Auberginen mag ich. Sehr sogar.

 

Heute gibt es deshalb mal wieder ein Rezept mit Auberginen.

 

Die habe ich selbst... gekauft. Also, die fertigen, reifen Auberginen.

 

Was dachtet Ihr denn?

Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt, mal wieder die glasierten Auberginen nach Jamie Oliver zu schmurgeln. Die Dinger liebe ich.

 

Dann wurde es aber doch ein Auflauf, ähnlich einer Moussaka, allerdings ohne die dafür üblichen Kartoffeln.

 

Übrigens ist das wieder mal so ein Rezept, dessen Zubereitung gut viermal so lange braucht, wie die Zeitspanne zwischen der ersten Gabel und dem Moment, wo die Familie das letzte Soßenfitzelchen mit dem letzten Krümel Brot aufdippt.

Und nicht, weil ich so langsam koche, oder bei uns immer alle so ausgehungert sind....

Für 4 Portionen:

3 kleine Auberginen

400g Tomaten aus der Dose

400g Rinderhack

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

100ml Rotwein

4 EL Semmelbrösel

100g gehobelter Käse

je 2 Zweige Oregano und Basilikum

3 Eier

1/2 Liter Milch

50g Butter

4 EL Weizenmehl

Salz, Pfeffer, Zimt, geräucherten Paprika und Muskat

5 EL Öl


Alles in allem erfordert es hier ein wenig kluges Zeitmanagement und nach Möglichkeit zwei Pfannen, dann läßt sich die Zubereitungszeit minimieren. Trotzdem ist dies, ähnlich einer Lasagne,  eines der zeitintensiveren Rezepte hier bei mir

  • Auberginen waschen, Stiel entfernen und in ca. 1cm breite Scheiben schneiden
  • Scheiben von beiden Seiten salzen und 15 Minuten Wasser ziehen lassen, dann abtupfen und in den beiden Pfannen in Öl von beiden Seiten goldbraun anbraten
  • mittlerweile Zwiebel und Knoblauch in feine Würfel schneiden
  • jeweils fertige Auberginenscheiben auf Küchenpapier entfetten
  • in einer der Pfannen Zwiebel und Knoblauch hell anbraten, Hackfleisch dazu geben und krümelig anbraten
  • mit Wein ablöschen und Tomaten dazu geben
  • mit Salz, Pfeffer, geräuchertem Paprika, Zimt und Kräutern würzen - Vorsicht mit dem Salz, die Auberginen sind schon recht salzig!
  • Hacksoße so lange schmurgeln lassen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist, dann etwas abkühlen lassen
  • die Hälfte der Auberginenscheiben auf den  Boden einer Auflaufform verteilen
  • Butter in einem kleinen Topf schmelzen, Mehl einrühren und leicht braun werden lassen
  • Milch nach und nach zugeben, jeweils aufkochen lassen und so eindicken, dann vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen
  • Backofen auf 180° Umluft vorheizen
  • Semmelbrösel, ein Ei und die Hälfte des Käses in die Hacksoße einrühren
  • Hackfleisch auf den Auberginen verteilen
  • restliche Auberginenscheiben darauf verteilen
  • zwei Eier und den restlichen Käse in die Bechamelsoße einrühren und auf den Auberginen verteilen
  • ca. 50 Minuten auf mittlerer Schiebeleiste backen
  • wenn die Oberfläche schön gebräunt ist aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen
  • warm oder auch nur zimmerwarm mit Fladenbrot genießen

...und dann die Küche putzen gehen. Verdammt, hab ich diesmal ein Chaos angerichtet!

Töpfe, Schüsseln, Fettspritzer.... Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt! Zur Belohnung esse ich danach vielleicht noch ein Häppchen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Franziska (Mittwoch, 14 August 2019 17:41)

    Hej Simone,
    da hast du wieder einen Volltreffer gelandet!!

    Liebe Grüße von der Auberginen-Verliebten

  • #2

    Annedore Wendebourg (Samstag, 11 Juli 2020 12:40)

    Hallo Simone,
    was Papaya angeht, bin ich ähnlich drauf wie Du. Topp: Probier mal die Kerne. Die schmecken nämlich gut, wie sehr aromatischer Pfeffer (wenn man sie trocknet, geht leider das Meiste vom Geschmack flöten), allerdings kann man sie nicht in Riesenmengen futtern, da sie starke Heilwirkungen haben und dann sollte man wohl nicht überdosieren (s. www.zentrum-der-gesundheit.de/papayakerne-ia.html).
    Jetzt zur Moussaka:
    Ich reduziere die Vorbereitungszeit erheblich, indem ich auf das Salzen, Abtupfen, Braten und Fettabtupfen der Auberginen verzichte, die Scheiben statt dessen auf Backpapier (bzw. beschichtetem Backblech) im Ofen vorgare.
    Die Moussaka schmeckt dadurch nicht schlechter.
    Liebe Grüße Annedore

  • #3

    Simone von zimtkringel (Samstag, 11 Juli 2020 12:43)

    Hallo Annedore, die Idee mit der Aubergine auf dem Backblech ist großartig! Die übernehme ich glatt. Ich könnte mir vorstellen, dass man so auch mit deutlich weniger Fett auskommt. In der Pfanne saugen die Scheiben das Öl ja gerne wie kleine Schwämmchen auf.
    Super! Danke!

  • #4

    Richard (Samstag, 10 April 2021 18:33)

    Hallo Simone!
    Danke! ... schmeckt Spitze!
    Meine Variante habe ich mit Lamm Faschiertem gemacht. Probier das mal!
    Wenn nach dem Anbraten zuviel Fett in der Pfanne ist - mit einem Löffel abschöpfen.
    Und die Auberginen im Rohr mit Grill ...

  • #5

    Simone von zimtkringel (Sonntag, 11 April 2021 10:35)

    Hallo Richard,
    der Tipp mit dem Lammhack ist ja spannend! Ich gestehe, Lamm kommt bei uns bislang nur ganz selten auf den Tisch, aber wir arbeiten uns gerade heran. Das wird probiert!
    Vielen Dank für die Anregung
    Simone