Chicken Sliders - Geflügelburger mit leckerer Soße

Über meine kleine Leidenschaft für internationale Kochzeitschriften habe ich ja nun schon oft berichtet.

 

Neuerdings habe ich eine Serie US-amerikanischer Foodie-Blättchen für mich entdeckt, die allesamt die Südstaatenküche zum Thema haben. 

 

Ich hab ja den Verdacht, das ist in etwa so, wie bei uns die Schwemme an Landküchen-Publikationen der gehobenen Preisklasse.

Bei uns kommen seit einigen Jahren alle Rezepte der Landhaus-Blättchen direkt vom wunderbar in Blumenwiesen gelegenen Landgut, is klar. In den USA dann entsprechend direkt aus den Küchen der wackeren, mütterlichen Southern Belles, die mit der Rüschenschürze am Herd stehen und auf ihre immerblühenden Magnolienbäume schauen. Jo, auch klar. 

Is aber auch egal, jede Zeit hat ihre eigenen Marketingstrategien und gerade ich Kochzeitschriften-Junky sollte mich wahrlich nicht beschweren, denn ich hab Spaß!

 

Heute gibt es also "original Southern Belle"

Chicken Sliders mit White BBQ-Sauce.

Wir stehen nicht so auf die weichen Buns, die eigentlich im Original dazu gehören. Bei uns gibt es superknackige Rosette Soffiate, italienische Rosenbrötchen, die wir letztes Wochenende beim Synchronbacken hergestellt haben. Und wo wir gerade dabei sind: Die super einfache, aber echt leckere weiße BBQ-Soße findet Ihr hier.

Jetzt aber erstmal die Chicken Meatballs. Die Dinger sind kleine Häppchen, so ergeben sich aus folgenden Zutaten ca. 25 Minifleischküchle (ja, ich bin auch eine Southern Belle, allerdings eine schwäbische!).

600g Hühnerbrust oder entsprechend Hühnerhackfleisch

1 kleine Zwiebel

3 EL Öl

2 EL Panko

1/2 TL geräuchertes Paprikapulver

1/4 TL Knoblauch granuliert

Salz und Pfeffer

ausserdem: Pickles, hier Gürkchen

In unserer Region gibt es höchst selten bereits gehacktes Hühnerfleisch zu kaufen, was mich aber auch nicht sonderlich tangiert, da ich gerne weiß, woher das Fleisch kommt, und was in der Pfanne landet.

Aus diesem Grund habe ich mir schon vor einiger Zeit einen Fleischwolf zugelegt, der heute mal wieder zum Einsatz kam.

  • Zwiebel fein würfeln und in einem kleinen Topf in 1 EL Öl hell aber gar schmurgeln, dann abkühlen lassen
  • Fleisch in Würfel schneiden und durch die feine Scheibe wolfen (oder im Schnellhacker hacken, oder eben schon beim Fleischer wolfen lassen. Die sind aber oft nicht so begeistert, Geflügel zu wolfen, weil sie dann den Fleischwolf sofort wieder reinigen müssen)
  • Zwiebel zwischendrin mit wolfen und, wer wie ich Panko aus Toast selbst herstellt, wirft die angetoasteten Brotstücke auch noch mit hinein
  • Fleischmasse also mit Zwiebel, Panko und Gewürzen gut durchmischen und NICHT abschmecken (rohes Geflügel ist bäh!)
  • abgedeckt eine Stunde kalt stellen
  • dann mit nassen Händen ca. golfballgroße Bällchen formen und diese etwas platt drücken
  • in zwei oder drei Fuhren in einer großen Pfanne im restlichen Öl je Seite etwa 2 Minuten hellbraun anbraten
  • Backofen auf 175° Umluft vorheizen
  • Bällchen auf einem Blech ca. 10 Minuten nachgaren
  • Brötchen aufschneiden und untere Hälfte mit einem Löffel weißer BBQ-Sauce bestreichen
  • je 3 Meatballs und ein paar Gurkenscheiben drauf packen
  • mit mehr BBQ-Soße beträufeln, Sabberlatz umbinden (ich weiß, wovon ich spreche!) und genießen

Wie original das Rezept nun ist, weiß ich wirklich nicht. Originell ist es auf jeden Fall.

Ha! Brüller Wortspiel!

Jedenfalls bringt es, vom Kleckerfaktor abgesehen, Spaß auf den Teller.

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Kommentare: 2
  • #1

    Carina (Montag, 20 Juli 2020 12:41)

    Das klingt super! Ich habe "Country Living" im Abo udn arbeite noch daran, zum Stepford Wife zu werden ;-) Ich experimentiere auch gerade mit Südstaatenküche, diese Woche geht's los mit Sweet Tea. Nicht nach dem Rezept von Reese Witherspoon sondern dem meines Mannes. Leider ist das wie so manches schwäbische Rezept "sieht man dann schon"... Ich werde aber gut aufpassen und das verbloggen.

  • #2

    Barbara (Dienstag, 21 Juli 2020)

    Sehr gut geschrieben - ich finde das auch immer lustig zu beobachten, wie unterschiedlich Marketingstrategen von Food-Zeitschriften in den verschiedenen Ländern sind. Sliders mag ich manchmal gerne, und was ist schon original? Lieber originell, und das sind die mit Chicken sicher.

    Und eins hab' ich noch mitgenommen, als gebürtige Schwäbin bin ich sicher auch eine Southern Belle! (Jetzt werfe ich mich kurz weg vor Lachen ;-) - ich hab' Spaß!

    ...Und Hunger... :-)