Badisches Schäufele

Badisches Schäufele mit Kartoffelsalat und Feldsalat

Nun komme ich ja aus Baden-Württemberg und man sagt uns Schwaben eine gewisse Distanz zu unseren badischen Landsleuten nach. 

Alles Quatsch!

Zumindest kulinarisch sind wir ganz nah dran an den Freuden der hervorragenden badischen Küche.

 

Nachdem ich Euch vor ein paar Tagen ein Rezept aus meiner unmittelbaren schwäbischen Heimat gezeigt habe - den Gaisburger Marsch findet Ihr hier - wird es nun Zeit, ein klassisches Festtagsgericht aus Baden zu zeigen. Besonders zu Weihnachten kommt dort oft Badisches Schäufele mit Kartoffelsalat und Feldsalat auf den Tisch. Na, wenn das nicht ganz wunderbar sowohl zur Zeit, als auch zur Kulinarischen Weltreise durch Deutschland passt?

Nach fast vier Jahren Kulinarische Weltreise und vielen mehr oder weniger exotischen Destinationen, ist in diesem Dezember 2021 nun endlich Deutschland Ziel unserer Küchenausflüge. Ich freue mich auf die vielen ganz unterschiedlichen Rezepte, denn wenn ich ehrlich bin, ich kenne wahrscheinlich mehr italienische, indische oder amerikanische Gerichte, als die unserer Heimat.


Hier kommt die tolle Auswahl. Schaut mal rein:

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Was genau ist dieses Schäufele denn jetzt überhaupt?

Das sagt die Wikipedia: Schäufele, Schäuferle, Schäuferla, Schäufala, Schäufli, Schäuferl oder Schäufelchen ist der süddeutsche Name für die flache Schweineschulter. In der Schweiz, in Südbaden und im Elsass wird das Stück Schüfeli, Schiifele oder Schiifeli genannt, in Hessen auch Kasseler.

Im Unterschied zum fränkischen Schäufele wird die badische Version aus gepökeltem und geräuchertem Fleisch hergestellt und oft in einem leicht sauren Sud mit Weißwein gegart. Der Sud wird nachher teilweise im Dressing des obligatorischen schwäbischen Kartoffelsalats verwendet. Meine Version darf dagegen in regionalem Apfel-Birnenmost ziehen und auch beim Kartoffelsalat greife ich auf das vom Gatten vor Jahren aus der Schweiz mitgebrachte Rezept zurück.

für 4 Hungrige:

 

1300g Schäufele (oder Kassler)

1/2 l Lenninger Apfel-Birnenmost, trocken

1 l Wasser

1 große Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 Lorbeerblatt

2 Gewürznelken

1 TL Pfefferkörner

2 Pimentkörner

3 Wachholderbeeren

Gleich werdet Ihr sehen, warum Schäufele (natürlich abgesehen vom großartigen Geschmack) als Weihnachtsessen so beliebt ist: Es ist extrem easy herzustellen und läßt dem Koch oder der Köchin Zeit für andere lustige Weihnachtsbeschäftigungen, wie zum Beispiel die Katzen aus dem Baum zu ziehen oder mit der Familie zu streiten.

  • Fleisch kurz mit kaltem Wasser abspülen
  • Zwiebel und Knoblauch schälen und vierteln
  • Wasser mit Most, Zwiebel, Knoblauch und den Gewürzen mischen und in einem backofentauglichen Topf mit Deckel kurz aufkochen
  • Fleisch in die Flüssigkeit legen, es sollte knapp bedeckt sein
  • im Backofen bei 170° mit geschlossenem Deckel ca. 90 Minuten garen ( optimale Kerntemperatur für Schäufele ist 60°C)
  • Schäufele in Scheiben schneiden und zu Kartoffel- und Feldsalat servieren

Sodele, jetzetle. Essseeeeeeeen kommeeeeeen!

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Kommentare: 17
  • #1

    ReginaE (Mittwoch, 22 Dezember 2021 20:28)

    immer wieder lecker das Schäufele. Der Kartoffelsalat wäre passend, gerade zu Weihnachten in der opulenten Form.

  • #2

    Dirk (Samstag, 25 Dezember 2021 18:36)

    Gewinnt den Preis für den Propheti-Post. Ich sitze in einer badischen Küche, in der für meinen späteren Genuss gerade Schäufele und Kartoffelsalat zubereitet wird, und wünsche ein wunderbares Weihnachten!

  • #3

    Britta Koch (Sonntag, 26 Dezember 2021 08:59)

    Liebste Simone, endlich hat mich mal jemand erleuchtet!
    Immer wenn ich in FB Rezeptgruppen gefragt habe, was Schäufele eigentlich ist, bekam ich Antworten, die mir mehr oder weniger deutlich zu verstehen gaben, dass ich sie nicht alle haben könne. Schäufele sei eben Schäufele. Basta.
    Hätte mal irgendwer mal das Wort Kassler in die Tastatur genommen.
    Das kenne ich natürlich. Ich mache es selbst gerne zu Sauerkraut.

    Deine Zubereitung sieht mega aus!

    LG Britta

  • #4

    Edyta (Montag, 27 Dezember 2021 10:57)

    Interessant, was man alles auf dieser Welt reise erfährt. Und ich habe noch nie von diesem Gericht gehört :)
    Liebe Grüße
    Edyta

  • #5

    Marion (Montag, 27 Dezember 2021 14:43)

    Als geborene Badenserin kenne ich die alten Geschichten um die ständigen Wickeln mit de Schwobe. Grad Villingen Schwenningen ist ein Klassiker. Meine Heimatstadt. Aber jetzt zum Rezept. Wenn ich den Kartoffelsalat sehe, meine Liebe, möchte ich mich EINGRABEN, darin. Saulecker sieht des aus!

  • #6

    Marie-Louise (Donnerstag, 30 Dezember 2021 14:58)

    Das sieht so, so gut aus! Da hätt ich gern sofort eine große Portion von!
    Liebe Grüße!
    Marie-Louise

  • #7

    Tina von Küchenmomente (Samstag, 01 Januar 2022 16:32)

    Schon soviel davon gehört, aber noch nie genießen dürfen. Wenn ich das hier so sehe, wird es wirklich dringend Zeit, dass auch endlich mal zu probieren!

    Alles Gute für 2022 und liebe Grüße
    Tina

  • #8

    Bine (Sonntag, 02 Januar 2022 09:19)

    Hmmmm ... so lecker.
    Ich kenne das "Schäuferla" bisher nur aus Franken, aber Dein tolles Rezept steht nun definitiv auf meiner Bucket-List.

    Alles Lieben von der Bine

  • #9

    poupou (Sonntag, 02 Januar 2022 19:35)

    Sehr interessant, dass du das Schäufele im Birnenmost garst. Das werde ich auch mal probieren! Wir benutzen dafür auch gerne den Slowcooker, da macht es sich dann wirklich quasi selbst. Und dein Kartoffelsalatrezept habe ich mir auch gerade mal angeschaut, es ist anders als meins, aber ich würde sagen, es folgt den selben Grundprinzipien ;)

    Liebe Grüße
    poupou

  • #10

    Petra aka Cascabel (Mittwoch, 05 Januar 2022 11:17)

    Hier in der Gegend bekommt man meist fränkisches Schäufele, aber der badischen Variante stehe ich auch sehr aufgeschlossen gegenüber:-) Sehr fein sieht das aus!

  • #11

    fluffig & hart (Donnerstag, 06 Januar 2022 11:21)

    Schäufele ist wirklich ein Klassiker hier bei uns Schwaben. Und "Grombierasalad" gehört ja eh immer dazu, oder? Um es schwäbisch zu sagen: A sau guads Essa!

  • #12

    Tanja L. (Sonntag, 09 Januar 2022 11:17)

    Badische Schäufele habe ich noch nie gehört. Liegt vielleicht daran, dass ich aus dem Pott komme und im schwäbischen Exil lebe. Hier gibt es nix badisches. ;) Klingt aber sehr lecker, nicht nur zu Weihnachten.

  • #13

    Ute Mangold (Dienstag, 11 Januar 2022 16:27)

    Eben von wegen kulinarischer Distanz zwischen Baden und Schwaben. Wunderbare Gerichte gibt es hier und so vieles ist gleich. Mir knurrt doch gleich der Magen, wenn ich dein Rezept lese. Lecker! Für Schäufele hat mir doch tatsächlich noch eine Kochidee gefehlt. Danke für die Tipps, muss ich unbedingt mal nachkochen. Liebe Grüße aus Südbaden Ute

  • #14

    Travelsanne (Sonntag, 16 Januar 2022 17:00)

    Liebe Simone,
    obwohl ich schon so lange im Badischen wohne, habe ich mich noch nie an Schäufele herangetraut. Danke für das ausführliche Rezept.
    Viele Grüße von Sanne

  • #15

    Brotwein (Dienstag, 25 Januar 2022 16:03)

    Das badische Schäufele sieht sehr fein aus. Ich habe es auch bereits ein paar Mal bestellt, wenn ich in der Region war. - Jedes Mal vorzüglich!
    Lieben Gruß Sylvia

  • #16

    Volker (Dienstag, 25 Januar 2022 16:53)

    Also Schäufele habe ich schon oft auf irgendwelchen Speisekarten gesehen, aber nie gegessen. Nun weiß ich endlich was es ist.

    Danke für das Rezept.

    Gruß Volker

  • #17

    Cornelia (Mittwoch, 09 März 2022 14:08)

    Schäufele habe ich tatsächlich schon einmal im Restaurant gegessen - allerdings noch nicht selbst zubereitet. Es gibt ja soviele regionale Köstlichkeiten in Deutschland!