Brezelknödel

Knödel, mal nicht mit Semmeln, sondern aus Laugenbrezeln.

Boah, ich mag Knödel so gerne!

Die Semmelknödel und die Serviettenknödel meiner Mama und die gefüllten Kartoffelknödel meiner Oma Marie haben mich meine ganze Kindheit und Jugend hindurch begleitet. Knödel haben diesen Körper geformt. Oh weh...

Zwetschgenknödel macht meine Mama bis heute mindestens alle paar Monate und lädt mich dazu ein. Jedes Mal ein Festessen! Jedes Mal!

Tatsächlich könnte ich locker einmal pro Woche Knödel essen.

Dann, vor murmelmurmel Jahren ist es passiert:

Der einzige Nicht-Knödelesser des Alpenraumes ist hier eingezogen. Kraaaaaiiiiiisch!

Was hab ich mir dabei nur gedacht?

Aber ein-, zweimal im Jahr muss er dran glauben:

Es gibt Knödel! Damit das Gesicht nicht allzu lang wird, müssen es schon besonders gute sein.

Nun habe ich ja das große Glück, mitten im Brezelland Schwaben zu leben. Soll heißen, bei uns gibt es quasi an jeder Ecke wunderbare Laugenbrezeln zu kaufen.

Brezeln helfen hier Kleinkindern beim Zahnen, größeren als Schulvesper und sie dienen oft genug als Snack durch sämtliche Alterstufen.

Klar, dass es dazu schon das ein oder andere Rezept bei mir gibt, sowohl, was die Herstellung als auch die Verwertung des Schwaben liebster gebackener Kleinigkeit angeht. Gebt einfach Brezel im Suchfeld ein!

Das Rezept für die Knödel ist ein wunderbarer Resteverwerter, sollte dann doch mal eine übrig bleiben. Gut, das passiert bei uns selten.

Die fünf, die es für vier große Portionen Knödelscheiben braucht, musste ich tatsächlich extra kaufen.

Zutaten für drei Knödelrollen, also ca. 24 Knödelscheiben:

5 Laugenbrezeln vom Vortag

2 mittlere Zwiebeln

2 Eier

1 EL Mehl

400ml lauwarme Milch

2-3 EL Semmelbrösel

1/2 TL Salz

1/2 TL getrockneter Majoran

Pfeffer und geriebene Muskatnuss

1 EL Butter

1/2 Bund glatte Petersilie

Frischhalte- und Alufolie

  • Brezeln in gleichmäßige Stücke schneiden, ja, auch die harten Teile, Würfel von ca. 1-2cm Kantenlänge sind ok
  • warme Milch mit Mehl und den Eiern klümpchenfrei verquirlen, dann mit den Brezelwürfeln in einer Schüssel vermengen und erstmal 30 Minuten durchziehen lassen, eventuell ab und zu durchmischen
  • mittlerweile die Zwiebeln schälen und fein würfeln
  • in der Butter leicht anbraten, aber nicht zu dunkel werden lassen
  • Petersilie waschen und fein hacken
  • sämtliche Zutaten (also, ohne die Folien natürlich!) miteinander mischen und ruhig ein wenig von Hand durchkneten - wir wollen einen kompakten Teig mit noch luftigen Brezelstückchen
  • nochmal abschmecken - da wir in Folie garen, muss der ganze Geschmack aus der Masse kommen
  • einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen
  • nun drei ca. 25cm lange Stücke Alufolie abmessen und diese mit jeweils einem ebensolchen Stück Frischhaltefolie belegen
  • mit nassen Händen aus jeweils einem Drittel des Teiges Rollen formen, die dann auf die Folie legen und erst mit der Frischhaltefolie eine straffe Rolle formen, diese wie ein Bonbon verschließen und mit der Alufolie ebenso verfahren
  • nochmal 15 Minuten ruhen lassen
  • dann die Knödelrollen 25 Minuten im leicht köchelnden Wasser ziehen lassen
  • vorsichtig heraus fischen und auswickeln
  • in Scheiben schneiden und genießen

Meine Mutter gart die Serviettenknödel nach wie vor in einem eigens dafür bestimmten Küchentuch. Nun ja, sie kann das deutlich besser, als ich. Ich bleibe bei der Folienversion für Grobmotoriker und fahre ganz gut damit.

Ich schneide die Knödelscheiben auch mit dem Messer, während sie die Knödel mit einem Bindfaden schneidet.

Wo wir uns einigen können? Na, dass die Knödel mit einer guten Sauce - hier z.B. mit der Birnensecco-Rahmsauce vom Schweinefilet - der Hammer sind und dass sich Reste am Tag danach wunderbar als angebratenes Gröstel machen. Dazu einfach mit etwas gebräunten Zwiebeln in Butter anbraten, eventuell noch angebratene Bratenreste, oder besser noch, geräucherte Wurst zugeben und ein Ei darüber hauen. Hachz. Ich liebe Knödel!

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Kommentare: 2
  • #1

    Ole (Donnerstag, 11 November 2021 00:02)

    Au ja, das mach ich nach. Sieht hinreißend aus und liest sich ebenso!

  • #2

    Manuela (Donnerstag, 11 November 2021 06:27)

    Knödel!!! Wenn es sie nicht schon gäbe, müsste man sie sofort erfinden! Womit sonst lassen sich stundenlang einreduzierte Saucen würdiger auftunken? Eben. Mit nix :D
    Geht übrigens auch ganz hervorragend in Förmchen / einer Form im Dampfgarer ;)