
Etwa ab Mitte Mai sind Erdbeertörtli praktisch Pflichtprogramm in der Schweiz, sagt zumindest der hauseigene Schweizer.
Spricht´s und bestellt vom Schweizer Lieferanten der Wahl die passenden Einzelteile, auf dass Frau zimtkringel ihm Erdbeertörtli bastle.
Nun ist das hier ja ein Foodblog und irgendwie geht es mir ein wenig gegen den Stolz, die Erdbeertörtli aus gekauften Einzelteilen zusammenzubauen. Deshalb findet Ihr weiter unten das passende Hand-am-Arm-Rezept, um die köstlichen Teilchen ganz und gar selbst zu bauen.
Ich gebe es aber zu, die hier auf dem Bild hab ich innerhalb von knapp 10 Minuten aus vom Gatten eigens in der Schweiz bestellten Einzelteilen zusammengesetzt.
Und wisst Ihr was? Die Dinger waren unglaublich gut!
Nun ja, knapp 8,9 Millionen Schweizer können sich ja nicht irren. Überhaupt gibt es hier bei zimtkringel überproportional viele Schweizer Rezepte. Wen wundert´s, gibt es doch auch in der
zimtkringel-Weltzentrale überproportional viel Schweizer. Naja, viel, nicht viele wohlgemerkt. Hier wohnt nämlich eigentlich nur einer. Aber der hat zum Essen überproportional viel
Meinung.
Wenn Ihr momentan das Stichwort Schweiz in die Suchfunktion eingebt, ploppen mehr als 120 Artikel, Berichte und Rezepte auf.
Manche sind deutlich besser gelungen, als andere.
Ich denke da nur an meinen kümmerlichen ersten Versuch mit den Cremeschnitten. Der war peinlich.
Richtig gut gefällt mir aber noch immer der auch schon viele Jahre alte Artikel über Cervelat und der von Thomas höchstselbst gestaltete Film dazu.
Und wo wir gerade bei ein wenig Blognostalgie sind: Eines der ersten Rezepte auf dem Blog, das zu den Chäschüechli , funktioniert natürlich auch noch, auch wenn die Darstellung hier damals noch eine etwas andere war. Genauso, wie das Rezept zu Hörnli mit Gehacktem und Apfelmus , das mittlerweile auch nahezu historisch ist. Wie gesagt: Suchfunktion Schweiz, et voilà seid Ihr bei meiner kleinen bunten Auswahl.
Solltet Ihr mehr Ehrgeiz haben, als ich, dann könnt Ihr die Törtli selbst herstellen. Ich wiederhole nochmal, mit fertig gekauften Mürbeteigböden und Creme zum Anrühren - beides gibt es in der Saison in der Schweiz in jedem Supermarkt zu kaufen - dauern die Törtchen gefühlt 10 Minuten. Ich wollte es nur noch einmal erwähnt haben, falls Ihr jetzt gleich fluchend (ich spreche aus Erfahrung) kleine Tortenbödchen erst in die Förmchen wursteln und dann blind backen werdet. Die Selbstgebackenen sind dafür natürlich noch köstlicher. Hmpf... Ja genau.
für den Teig braucht Ihr
150g Weizenmehl
eine kräftige Prise Salz
2 EL Zucker
75g kalte Butter + mehr für die Förmchen
1 Ei
etwas kaltes Wasser
ausserdem kleine Förmchen bzw. ein Muffinblech, Backpapier
Hülsenfrüchte zum Blindbacken
für die Füllung
300ml Milch
4 EL Zucker
2 EL Speisestärke
2 Eier
1 TL Vanilleextrakt
100ml Sahne
ca. 500g Erdbeeren
mehr Sahne, evtl. Vanillezucker und Sahnesteif
Minz- oder Erdbeerblättchen

- für den Teig Mehl, Salz und Zucker mischen
- kalte Butter in kleinen Bröckchen zufügen und mit möglichst kalten Händen schnell zu einer gleichmässig krümeligen Masse reiben
- Ei und gerade so viel kaltes Wasser zufügen, dass sich ein Teig zusammenfügen läßt, ACHTUNG: nicht kneten!
- in Folie verpackt 30 Minuten kalt stellen
- Backofen auf 180° Umluft oder 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
- Förmchen gut ausbuttern oder Papierförmchen einlegen

- Teig auf bemehlter Fläche oder zwischen Frischhaltefolie ca. 3mm dick ausrollen
- mit einem Ausstecher, der etwas größer als die Förmchen ist, kleine runde Teigscheiben ausstechen und in die Förmchen legen, Rand eventuell etwas angleichen, dann die Böden mit einer Gabel mehrmals vorsichtig einstechen
- auf jedes Teigrondell ein Stück Backpapier legen, darauf die Hülsenfrüchte geben und die Böden ca. 10 Minuten backen, dann das Backpapier vorsichtig mit samt der Hülsenfrüchte vom Teig heben und die Böden noch einmal für ein paar Minuten in den heißen Backofen schieben und goldbraun fertig backen

- Böden sehr vorsichtig aus den Förmchen nehmen - mir sind beim letzten Backen gleich mal drei zerbrochen und das große Fluchen setzte ein - auf einem Gitter auskühlen lassen
- für die Creme Milch mit Zucker und Stärke in einem Kochtopf verrühren
- Eier mit dem Schneebesen kräftig einrühren und Vanilleessenz beigeben
- nun unter ständigem Rühren kurz aufkochen, Hitze reduzieren und so lange weiter rühren, bis die Mischung andickt
- sofort in eine Schüssel geben, mit Folie bedecken und auskühlen lassen
- Erdbeeren waschen, trocknen und halbieren oder vierteln
- Sahne steif schlagen und dabei nach Belieben mit Vanillezucker und Sahnesteif pimpen
- jedes Tortenbödchen mit so viel Creme füllen, dass die Früchte nachher leicht kuppelförmig aufgelegt werden können
- Erdbeeren auflegen, mit einem Klecks Sahne toppen und eventuell mit einem grünen Blättchen dekorieren
Hab ich schon erwähnt, dass ich für kleines, filigranes, noch dazu zerbrechliches Gebäck wenig Geduld habe?
Kommentar schreiben