Rotkohl aus dem Backofen

Rotkohl, Blaukraut im Backofen zubereitet

So lange hier in zimtkringeltown der Gatte in der Küche das Kommando hat, gibt es verdächtig viele sogenannte bodenständige Gerichte.

Ja klar, jetzt bekomme ich gleich wieder Zuschriften, von seinem Fanclub, dass der arme, arme Mann erst warten mußte, bis ich mir was breche, dass er endlich mal essen darf, was er mag.

Harhar, genau. Der Arme. Ha! Haha. Öhm.

Jedenfalls hat er jetzt die Gelegenheit, sich küchentechnisch auszutoben.

Vielleicht habt Ihr seine Gedanken zum heiligen Kartoffelbrei gelesen?

Wenn nicht, solltet Ihr das unbedingt nachholen. Klick! Und was passt zu Kartoffelbrei? Na klar, muddimäßiger Braten aus dem Römertopf und ofengeschmortes Rotkraut. Oder heißt es Blaukraut? Rotkohl? Brautkleid?

Laßt Euch von der langen Zutatenliste nicht abschrecken. Das Rezept ist recht einfach und der Aufwand hält sich in Grenzen. Die Menge reicht locker zum 3 x Essen für zwei bis drei als Beilage. Aufgewärmt schmeckt es fast noch besser und wenn wir dann kohlmäßig abgefüttert sind, wird der Rest einfach eingefroren.

1 Kopf Rotkohl, hier 1,2 kg

2 EL Butterschmalz

2 mittlere Zwiebeln

1 großer Apfel

1 gehäufter EL brauner Zucker

1,5 TL Salz

50 ml Balsamico

150 ml Wein, egal ob rot oder weiß

2 gehäufte EL Waldbeerkonfitüre

300 ml Wasser + etwas mehr

2 EL Granatapfelsirup (optional)

1 Zimtstange

2 Lorbeerblätter

3 Nelken

3 Pimentkörner

Saft von 1/2 Zitrone

Pfeffer, frisch gemahlen

1 - 2 gehäufte EL Speisestärke


Ich gebe es übrigens gerne zu, bei uns gibt es schon auch mal Rotkraut aus dem Glas. Jetzt ist aber gerade Saison, wir wohnen nicht weit von der Filderebene und damit mitten im Kraut-Anbaugebiet und nicht zuletzt wollte Thomas traditionell kochen. Soll mir recht sein. Ich bin eh nur Zuschauerin (ok und a Bissle kommentiere ich auch).

Bekanntermaßen bin ich ausserdem Team Küchenmaschine. Das hat ein Bissle auf Thomas abgefärbt, obwohl er das nie zugeben würde und er immer mal gerne über meinen ausgedehnten Fuhrpark meckert. Trotzdem ist so ein Schnitzelwerk an der Kenwood schon was Feines, wenn man Rotkraut, Zwiebeln und Äpfel schreddern soll.

Und so hat er´s dann auch gemacht:

  • Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden - oder eben durchs Schnitzelwerk jagen, Apfel vom Kernhaus befreien und ungeschält hinterher jagen
  • vom Kohl die äusseren Blätter und den Strunk entfernen, in Spalten schneiden und ebenfalls in der Maschine zu Streifen verarbeiten

Puristen dürfen selbstverständlich auch mit dem Messer oder dem Gemüsehobel arbeiten. Ich könnte das handtechnisch momentan eh nicht und der Sous Chef ist jetzt auch überzeugt und nimmt lieber die Maschine.

  • Rotkohlschnipsel in einem Sieb kurz mit warmem Wasser abbrausen, kräftig durchkneten und gut abtropfen lassen
  •  Zwiebeln und Apfelspalten in einem großen, backofengeeigneten Bräter in heißem Butterschmalz unter Rühren hellgelb anbraten

  • Zucker zufügen und unter Rühren ca. zwei Minuten karamellisieren lassen
  • Backofen auf 150° Umluft vorheizen
  • feuchtes Kraut und den Zitronensaft zufügen und alles ca. 5 Minuten dünsten
  • Balsamico, Wasser, Wein, Gewürze, Fruchtgelee und Salz zufügen und gut mischen
  • Deckel drauf, ab in den Backofen und erst einmal 45 Minuten blubbern lassen
  • probieren! Ist es weich genug? Dann raus damit! Falls nicht, ein Viertelstündle länger im Ofen lassen
  • Stärke mit wenig Wasser anrühren und ins Kraut rühren
  • wieder in den Backofen schieben und noch einmal drei, vier Minuten ohne Deckel köcheln lassen, um die Kochflüssigkeit zu binden
  • Lorbeerblätter, Piment, Zimtstange und Nelken möglichst heraus fischen
  • kräftig durchrühren
  • unbedingt nochmal mit Pfeffer, eventuell Salz und falls nötig mit etwas Zimtpulver, mehr Konfitüre usw. abschmecken

Na was sagt Ihr? Knackiges Rotkraut, easy hergestellt, mit einem fruchtigen, würzigen Touch. Feini, gell? Das Rezept (bzw. die gesammelten Weisheiten) zum Pü gibts hier Klick! und als nächstes folgt das Rezept für einen ebenso einfachen, wie saftigen Schweinebraten aus dem Römertopf. Der Mann kocht deutlich schneller, als ich flügellahme Zuschauerin tippen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Cornelia (Mittwoch, 05 Oktober 2022 13:14)

    Da mein Mann immer schon mal traditionell gekochtes Rotkraut haben wollte, wird das Rezept demnächst mal ausprobiert. Roten Kabis gibt's im Zürcher Oberland genug ;-).

    Grüsse über die Grenze!